Nach der relativ enttäuschenden Auftaktpartie vergangener Woche gegen den SV Grödig (1:1), stand die Wiener Austria vor der Partie gegen den WAC schon leicht unter Druck. Kühbauers WAC hingegen war bemüht die zuletzt starken Leistungen gegen Admira und im Testspiel gegen Chelsea prolongieren. Die rund 5.500 Zuschauer in der Lavanttal-Arena sahen einen abermals starken WAC, der die Baumgartner-Elf mit 4:0 aus dem Stadion fegte und damit vorübergehend die Tabellenspitze der tipico-Bundesliga erklimmte.

 

Schneller Ausschluss gegen Austria

Mit neuen blau-schwarzen Auswärtstrikots (den Vereinsfarben des Vorgängerklubs Vienna Cricket and Football-Club nachempfunden) und dem erstmaligen Einsatz von Neuverpflichung Vance Sikov wollte die Austria zurück auf die Erfolgsspur finden. Beim WAC saß Neuzugang Attila Simon erstmals auf der Ersatzbank. Die Partie begann flott und beide Mannschaften fanden erste gute Szenen vor. Direkt vor einem Eckball der Austria sah Sikov nach einem Ellbogenschlag an Boris Hüttenbrenner die Rote Karte. Die Austria war damit ab der 7. Minute nur noch zu zehnt. Gleich im Anschluss vergab Wernitznig nach schöner Kombination über Jacobo und Zulj eine Topchance. Nur wenige Minuten später fiel dann die durchaus verdiente Führung. Einen Eckball von Jacobo faustete Torhüter Heinz Lindner mehr schlecht als recht aus dem Fünfmeterraum. Der Ball landete abermals direkt bei Wernitznig, der den Ball direkt ins Kreuzeck hammerte. Danach flachte die Partie zusehends ab, da sich der WAC auf kontrollierte Angriffe beschränkte und die Austria in numerischer kaum Mittel und Wege fand um gefährlich vor das Tor von Alexander Kofler zu kommen. Auch der strömende Regen trug sein Übriges zum eher lauen Fußballmatch bei.

Austria kommt unter die Räder

Die zweite Hälfte begann, die die erste Hälfte endete. Der WAC übernahm sofort die Kontrolle über das Spiel und ließ der Austria kaum Räume. Vier Minuten nach Wiederanpfiff köpfelte Nemanja Rnic nach Ecke von Jacobo zur 2:0 Vorentscheidung ein. Bereits 20 Minuten später stand Schiedsrichter Schörgenhofer dann abermals im Mittelpunkt. Nach einem seinbaren Foul von Lindner an Jacobo zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Den folgenden Elfmeter verwandelte Jacobo mit einem harten Schuss auf die Mitte. Für das Team von Neo-Coach Gerald Baumgartner war von nun an Schadensbegrenzung angesagt. Er brachte Mader für Gorgon und versuchte das Ergebnis mit einem verstärkten Mittelfeld über die Runde zu bringen. Doch selbst das gelang nicht. Silvio erhöhte in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:0.

Fazit:

Die Truppe von Didi Kühbauer hat sich sinnvoll verstärkt. Wernitznig bringt neuen Schwung in die Mannschaft und Weber zieht die Fäden im Mittelfeld. Auch die Rückkehr des langzeitverletzten Jacobo spielt für die aktuellen Höheflüge mit Sicherheit eine gewaltige Rolle. Über die Stärken bzw. Schwächen der Austria lässt sich kaum urteilen. Das anvisierte Pressing war nach wenigen Minuten in Unterzahl nicht mehr praktizierbar. Einzig dass das Duo Ramsebner-Ortlecher irgendwie nicht mehr funktionieren will, scheint einigermaßen ersichtlich.

Stimmen

Christopher Wernitznig (WAC-Torschütze): "Mir macht das Fußballspielen derzeit sehr viel Spaß. Es läuft sehr gut bei uns. Ich hab schon ein bisschen spekuliert und dann ist der Ball wirklich zu mir gekommen und ich hab ihn rein gehaut. Der Ausschluss hat uns sicher in dei Karten gespielt. Wir haben jetzt zwei gute Spiele abgeliefert, jetzt heißt es gegen Grödig wieder so konzentriert zu spielen und zu hoffen, dass es so weiter geht."

Slide-Foto: Richard Purgstaller