In der zweiten Runde geht es Rapid Wien natürlich in erster Linie um eine Wiedergutmachung der 1:6 Schlappe im Auftaktspiel gegen Salzburg. Der Sieg gegen Galatasaray Istanbul wird als Motivation gesehen. Die Tatsache, dass man bis auf weiteres im Happel-Stadion spielt, wird von den Rapidlern unterschiedlich bewertet. Die meisten sehen darin aber eher einen Vorteil. Zusätzlichen Aufwind erfuhren die Hütteldorfer durch den weiteren Verbleib von Louis Schaub und die Neuverpflichtung von Florian Kainz.

Interessant aber torlos mit klaren Vorteilen für Rapid

Nominell liefen beide Mannschaften im derzeit durchaus beliebten 4-2-3-1-System auf. Rapid macht von Anfang an Druck, beide Mannschaften versuchen hoch zu attackieren. Es zeigt sich schnell, dass Rapid aus den Fehlern im Salzburg-Spiel Schlüsse gezogen hat. In der Defensive steht man heute deutlich besser. Mit einer guten Zweikampfquote und frühem Stören lässt Rapid die Rieder nur selten ins Spiel kommen bzw. ernsthaft gefährlich werden. Ried versucht das vereinzelt mit hohen Bällen zu kompensieren, um das gut verteidigte Mittelfeld zu überbrücken. In der 33. Minute hat Louis Schaub bereits seine zweite Großchance, doch ist auch diese nicht vom Torerfolg gekrönt. 

Chancen der Rieder sind in der ersten Hälfte selten, Konter-Versuche verlaufen im Sand. Alles in allem präsentiert sich Rapid gut in den ersten 45 Minuten, Ried hat noch Luft nach oben.

Ried kommt besser ins Spiel, das Tor schießt jedoch Rapid

Beide Mannschaften kommen nach der Pause unverändert auf den Platz zurück. Ried kommt nun besser ins Spiel, gleich in der 48. Minute spielen die Rieder einen guten Angriff über Thomas Murg, der immerhin einen Corner herausholt. Zu Beginn der zweiten Hälfte ist Ried durchaus besser als Rapid, schlussendlich belohnten sich jedoch die Hütteldorfer in der 65. Minute für die gute Leistung v.a. in der ersten Hälfte mit einem Tor durch Deni Alar nach einem Pass von Mario Pavelic. Ried kommt zu mehr Chancen als vor der Pause, scheitert jedoch meist an der guten Rapid-Defensive, die beiden Sechser Petsos und Wydra arbeiten sehr gut nach hinten, helfen aber auch immer wieder das Mittelfeld zuzustellen, sodass es für die Rieder oft kein Durchkommen gibt.

Zusammenfassend kann man von einem durchaus sehenswerten Spiel sprechen, mit einer starken Rapid-Mannschaft v.a. in Hälfte eins. Für den guten Start in die zweiten 45 Minuten belohnte sich Ried nicht und verlor letztlich mit 1:0 im gut besuchten Happel-Stadion.

Stimmen

Harald Pichler (SV Ried): "Wir sind zu spät ins Spiel gekommen, hatten aber durchaus die eine oder andere Chance, die wir besser nutzen hätten müssen. Rapid ist zwar sehr stark aufgetreten, doch am Ende ist es an uns gelegen. Es ist immer schön zurück nach Wien zu kommen, trotzdem haben wir das Spiel verloren.“

Oliver Glasner (Ried-Trainer): “In der ersten Hälfte hat uns Thomas Gebauer im Spiel gehalten. Hinten raus hatten wir aber zwei, drei gute Chancen auf den Ausgleich. Unser Hauptproblem waren heute die Einwürfe von Rapid, nach denen sie stets gefährlich wurden.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): “Die Mannschaft hat heute alles gegeben, hat sich das Leben aber in der ersten Hälfte schwer gemacht und einige Chancen ausgelassen. Deswegen war es spannend bis zum Schluss.“