Das letzte Salzburg-Derby zwischen Liefering und Austria Salzburg in dieser Saison, wahrscheinlich auch für einige weitere Saisons stand unter guten Vorzeichen. So viele Tore hatten die Fans in den letzten Duellen miterleben dürfen. Über die gesamten 90 Minuten wurde den Fans jedoch mehr als deutlich gemacht, dass man das Pulver in den bisherigen drei Aufeinandertreffen verschossen hatte.

Am Ende trennte sich der FC Liefering auswärts vor rund 1.300 Zusehern in der MyPhone-Arena von Austria Salzburg mit 0:0 Remis. Austria Salzburg schafft im eigenen Stadion somit weiterhin keinen Sieg, bleibt aber unter Trainer Gerald Baumgarnter das dritte Spiel in Serie ungeschlagen. 

Hälfte Eins im Zeichen des FC Liefering! 

Der ungeliebte Gast und Ziehsohn von RB Salzburg, der FC Liefering hatte im ersten Durchgang minimal die Oberhand. Zwar begann die violette Austria besser, erspielte sich aber nur wenige Chancen. Liefering dagegen hatte seinerseits schon die eine oder andere Möglichkeit durch den guten Oberlin (5', 27'). Katnig vergab die beiden besten Möglichkeiten zur Führung für die Heimmannschaft. Im ersten Durchgang scheiterte der Salzburger noch aus spitzem Winkel am überragend parierenden Coronel, in Hälfte Zwei hatte der Abwehrspieler der Lieferinger Luan sein Bein zwischen Schuss und Tor gebracht. Das von einer müden Stimmung begleitete Derby wurde in den Schlussminuten noch einmal unter Strom gesetzt. Angeheizt durch ein paar Foulspiele der Lieferinger peitschten die Fans der Austria ihre Mannschaft nach vorne. Da spielerisch nichts gelang, griff man zu Härteeinlagen. In den letzten drei Minuten hatte man das Gefühl, man wäre ins Schlachthaus gewechselt. In den letzten drei Minuten sahen drei Austrianer und ein Lieferinger den gelben Karton. Einen Treffer gönnten die 22 Akteure ihren Supportern leider nicht mehr. 

Thomas Letsch, Trainer FC Liefering: „Es war heute ein typisches Derby, das auf dem schwer bespielbaren Platz nicht unbedingt von spielerischem Glanz geprägt war, sondern eher vom Kampf. In der ersten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht und oftmals lethargisch agiert. In Durchgang zwei haben wir das besser angenommen, waren spritziger und dominant – der Gegner wirkte müder als wir. In Strafraumnähe trafen wir leider öfters die falschen Entscheidungen bzw. den letzten Ball schlecht gespielt. So gesehen spiegelt das 0:0 die Partie wider.“

Sandro Ingolitsch: „Es war heute ein sehr hart umkämpftes Spiel. Leider konnten wir die Leistung der letzten Partien nicht abrufen und waren in der Offensive nicht effektiv genug. Man hat gemerkt, dass uns heute die Spritzigkeit gefehlt hat, auch wenn es im Laufe der 90 Minuten besser geworden ist. Jetzt gilt es, das 0:0 schnell zu verarbeiten und nächste Woche wieder Vollgas zu geben.“