Im Keller-Duell zwischen dem FC Augsburg und dem Hamburger SV ist für beide Klubs eine Niederlage streng verboten. Die Trainer Manuel Baum und Markus Gisdol leben Zuversicht vor - doch der Druck ist enorm groß. Wir übertragen den Krimi am Sonntag in unserem Liveticker(jetzt Fanreise nach Deutschland buchen!)


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Hamburg (SID) Heimphobie gegen Auswärtsfluch, 16. gegen 15. - FC Augsburg gegen den Hamburger SV: Vor dem Duell der beiden Abstiegskandidaten ist die Anspannung riesengroß, am viertletzten Spieltag der Bundesliga-Saison wartet eine echte Nervenprobe. Der FCA muss angesichts seines schwierigen Restprogramms voll auf drei Punkte gehen, der HSV darf sich gegen den direkten Konkurrenten keine Niederlage erlauben.

"Mit einem Sieg können wir am HSV vorbeiziehen. Wir wollen unbedingt gewinnen und in einen Flow kommen", sagte Augsburgs Trainer Manuel Baum vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) kämpferisch. HSV-Coach Markus Gisdol hielt dagegen: "Ich weiß, wie die Mannschaft tickt. Jeder will das Ding umreißen." Beide Führungskräfte versuchten damit den enormen Druck von ihren Mannschaften zu nehmen und Zuversicht vorzuleben.

Augsburg, das nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel Dirk Schuster entlassen hatte, greift vor der Partie gar zu einer besonderen Motivationsspritze: Auf dem Trikot der Fuggerstädter wird anstelle von Werbung der Slogan "Augsburg hält zusammen" stehen - eine nachdrückliche Erinnerung für die Profis während des erwarteten Kampfspiels. "Wenn es auf den Trikots steht, dass wir alle zusammenhalten, hilft es uns vielleicht", sagte Baum, der von seinem Team einen "ekligen" Auftritt erwartet.

Für Augsburg, das im Saisonendspurt noch in Mönchengladbach, gegen Dortmund und bei Hoffenheim ran muss, gilt es dabei, an den guten Auftritt vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Köln (2:1) anzuknüpfen. Noch immer ist Baums Elf die zweitschwächste im eigenen Stadion. Der HSV hat seine Probleme dagegen in der Fremde, schaffte seinen letzten Auswärtsdreier im Februar in Leipzig (3:0).

Zudem ist den Hanseaten das Momentum verloren gegangen. Hamburgs Klubboss Heribert Bruchhagen hatte am 10. April noch vorgerechnet, dass der HSV sechs Punkte für den Klassenerhalt braucht. Bei noch sechs verbleibenden Partien schien dies damals eine komfortable Ausgangsposition für den Schlussspurt zu sein. Doch zwei Wochen und zwei Niederlagen in Bremen sowie gegen Schlusslicht Darmstadt (jeweils 1:2) später ist die Lage wieder erheblich bedrohlicher.

"Wir lernen sehr schnell und sind nach Rückschlägen immer gut zurückgekommen", sagte Gisdol jedoch und versuchte die Zweifel wegzuwischen. Auch der so wichtige Defensivmann Kyriakos Papadopoulos fürchtet sich nicht: "Wenn wir alle zusammenarbeiten, packen wir das. Dann sind wir eine geile Truppe."

Um nach 2014 und 2015 die nächste Relegation oder gar den ersten Abstieg zu vermeiden, muss der HSV nach dem Keller-Krimi in Augsburg auch noch in den direkten Duellen mit den Kontrahenten FSV Mainz 05 und VfL Wolfsburg überzeugen - dann allerdings vor eigenem Publikum. Dazwischen wartet noch ein schwieriges Auswärtsspiel bei Schalke 04.

SID pl mm

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