Kärntner Liga

Runde 20: Austria Klagenfurt verliert Schicksalsspiel gegen BW Linz

blauweiss_big.jpgaustria-klagenfurt.jpgDas von vielen zum „Finalspiel“ hochstilisierte Duell zwischen dem FC Blau Weiß Linz und der SG SK Austria Klagenfurt elektrisierte am 20. Spieltag der Regionalliga Mitte schon im Vorfeld die Anhänger beider Klubs. Nach zuletzt zwei Niederlagen en suite in der Steiermark - gegen Schlusslicht Voitsberg und Mitkonkurrent GAK - hieß es verlieren verboten für die Blau-Weißen, um weiter den Traum vom Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse leben zu können. Selbiges Ziel hatten die Mannen vom Wörthersee ausgegeben. Doch gerade in diesem mehr als nur richtungsweisenden Spiel musste Kärnten-Trainer Walter Schoppitsch neben seinem rekonvaleszenten Sohn Kai Schoppitsch, auch auf den routinierten und bundesligaerfahrenen Matthias Dollinger aufgrund einer Gelb-Sperre verzichten.

Zerfahrener Beginn – Fehlpässe und lange Bälle bestimmen das Bild
Nach anfänglichem Abtasten, welches vor allem von langen Bällen und Ungenauigkeiten geprägt war, nahm die Partie nach etwa 10 Minuten so richtig Fahrt auf. Aus einem Fehler der Kärntner Hintermannschaft resultierte die erste gute Chance für die Kensy-Elf, doch der Schuss vonManuel Hartl war etwas zu zentral platziert und konnte vom Schlussmann der Weiß-Violetten, Alexander Schenk, über die Latte gedreht werden. In weiterer Folge kamen die beiden Spitzenteams der Regionalliga Mitte zu weiteren ansehnlichen Gelegenheiten, diese entstanden jedoch meist nichtaus durchdachten und präzise vorgetragenen Spielzügen, sondern waren die Konsequenz aus dem mit Fehlpässen gespickten Spielaufbau beider Teams, der dem Gegner immer wieder einen einfachen Ballgewinn ermöglichte. Etwa 20 Minuten waren gespielt als Bau-Weiß-Spielführer Konstantin Wawra einen Eckball wunderschön, genau auf den Kopf des aufgerückten Danilo Duvnjak, zwirbelte, doch der Abwehrrecke brachte nicht genügend Druck hinter den Ball und stellte Keeper Schenk vor keinegrößeren Probleme.

Leerlauf und tolle Spielzüge im Duett
Nur wenige Minuten später ein Angriff der Blau-Weißen zum Zungeschnalzen: Boris Arapovic konnte sich auf der linken Seite energisch bis auf Höhe des Strafraumes durchzutanken, seine einen Tick zu weit angetragene Flanke konnte von Offensivspieler Hartl gerade noch vor der Outlinie mit dem Kopf in Richtung Kapitän Wawra verlängert werden. Doch der Antreiber der Linzer scheiterte am glänzend disponierten Kärntner Schlussmann, der mit einem tollen Reflex das Lederbändigen konnte. Beinahe im Gegenzug stellten die Klagenfurter ebenfalls ihr dynamisches Flügelspiel unter Beweis. Michael Kulniks erfolgreicher Alleingang entlang der Seitenlinie und seine Maßflanke aufden Aktivposten der Gäste, Helmut König, hätte sich ohne weiteres einenTreffer verdient gehabt, doch der Mittelfeldakteur verfehlte freistehend vor Tormann David Wimleitner. Nach einigen Minuten Leerlauf hauchte eine Standardsituation der Partie wieder etwas Leben ein. So wares wieder Verteidiger Duvnjak, der nach einem Wawra-Corner die etwa 60 mitgereisten Fans der Gäste gehörig zittern ließ, doch der Kopfball strich knapp über das gegnerische Gehäuse. Auf der Gegenseite konnten die Mannen vom Wörthersee nach einem Gestocher trotz zweier guter Einschussmöglichkeiten nichts Zählbares verbuchen. Anschließend bat Referee Robitsch beide Teams zum Pausentee.

Blau-Weiß nach der Pause initiativer
Trainerfuchs Adam Kensy schien zur Pause die richtigen Worte gefunden zuhaben, kamen seine Spieler bissig und aktiv aus der Kabine. Eine abgerissene Flanke von Regisseur Wawra konnte Goalie Schenk nur mit Müheüber das Tor lenken und auch weitere Chancen entschärfte der „Einser“ der Klagenfurter mit guten Paraden. Gerade als die Schoppitsch-Elf das Geschehen wieder in den Griff zu bekommen schien, kam der Paukenschlag. Die Kärntner konnten einen Angriff der Linzer nur mit einem Foul knapp vor ihrem eigenen „Sechzener“ stoppen. Konstantin Wawra übernahm die Verantwortung legte sich das Leder rund 20 Meter vor dem gegnerischen Tor auf und schlenzte den Ball gefühlvoll, äußerst präzise und unhaltbarzur 1:0-Führung ins rechte Kreuzeck – ein Geniestreich! Die Antwort derGäste ließ nicht lange auf sich warten. Doch Routinier Christian Sablatnig konnte eine schöne Flanke von Peter Pucker nicht im Tor unterbringen und verfehlte den Kasten von David Wimleitner knapp.

Ein Pfiff mit vielen Konsequenzen
Eine Viertelstunde vor Schluss dann ein Laufduell zwischen dem Linzer Angreifer Manuel Hartl und dem Klagenfurter Christian Salentinig. Hartl fällt an der Strafraumgrenze und Schiri Robtisch entscheidet auf Strafstoß und verwarnt den Verteidiger, der als letzter Mann auch durchaus des Feldes verwiesen hätte werden können. Eine strittige, schwierige, aber wohl vertretbare Entscheidung der steierischen Unparteiischen. Den fälligen Elfmeter verwandelte „Matchwinner“ Wawra souverän. Nun saß der Frust der Schoppitsch-Elf tief und so ließ sich Legionär Oliver Pusztai kurz nach dem zweiten Gegentreffer zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der Ungar traf nach einem Zweikampf den am Boden liegenden Manuel Hartl mit der Schuhsohle am Kopf, die logische Konsequenz für diese Kurzschlusshandlung war die rote Karte. Als dann auch noch Christian Salentinig, der nicht seinen besten Tag erwischte, mit der „Ampelkarte“ vom Feld geschickt wurde, war den 850 Zuschauern klar, die Messe war gelesen. Die Kensy-Elf spielte die restliche Spieldauer problemlos von der Uhr und hatte durch Spielmacher Nikolov noch das 3:0 am Fuß, doch der Bulgare donnerte das Leder 5 Meter vor dem leeren Tor in den Linzer Nachthimmel.

Gerald Perzy, Sportlicher Leiter FC Blau Weiß Linz:
„In den ersten 45 Minuten befanden sich beide Teams in etwa auf demselben Niveau. Doch nach der Pause merkte man, dass wir diesen „Dreier“ unbedingt wollen und dominierten das Geschehen. Der Freistoßtreffer von Konstantin Wawra war für uns alle die große Erlösung – endlich war der Tor-Bann gebrochen. Die Elfmetersituation kann ich, genauso wie die rote Karte gegen Oliver Pusztai aus meiner Position nicht beurteilen. In der nächsten Woche müssen wir die gute Leistung von heute bestätigen, mutig auftreten und selber im Offensivspiel die Initiative ergreifen, um die bärenstarke UVB in die Schranken weisen zu können.“

Mag. Gerald Jarnig, Co-Trainer SG SK Austria Klagenfurt:
„Wir haben bis zum Gegentreffer sehr gut dagegen gehalten und waren zumindest ebenbürtig mit den Linzern. Nachdem Rückstand haben wir alles versucht, doch die Blau-Weißen haben mit ihrer Erfahrung die Partie gut kontrolliert. Die Situation, in welcher der Elfer gegen uns ausgesprochen wurde, hätte man auch ohne weiteres zu unseren Gunsten auslegen können. Wir werden trotz der Niederlage konzentriert weiter arbeiten, um optimal fürs nächste „Finalspiel“ beim GAK vorbereitet zu sein. Dort ist ein „Dreier“ beinahe Pflicht!“

Formation FC Blau Weiß Linz: 4-4-2
Beste Spieler: Konstantin Wawra, Manuel Hartl

Formation SG SK Austria Klagenfurt: 4-4-1-1
Beste Spieler: Alexander Schenk, Christian Prawda

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