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KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer: „Diese Quarantäne-Geschichte kann ein riesiges Problem werden“

Am vergangenen Donnerstag wurde die Liste von Klaus Mitterdorfer mit einer beeindruckenden Zustimmung von 98,8 Prozent wiedergewählt. Damit bleibt Mag. Klaus Mitterdorfer Präsident des Kärntner Fußballverbandes. Der gebürtige Kärntner zeigte sich ob des tollen Wahlausgangs sowie ob der Wahlbeteiligung (162 von 177 wahlberechtigten Vereinen haben abgestimmt) überwältigt: „Es war ein sehr großer Vertrauensbeweis und ein schönes Zeichen“, so Mitterdorfer im Telefonat mit Ligaportal

KFV-Präsident verrät: ÖFB beschäftigt sich intensiv mit Quarantäne-Frage 

Den Präsident des Kärntner Fußballverbandes beschäftigt zurzeit aber auch die Frage, was passiert, falls sich ein Spieler, Betreuer oder anderer Funktionär in einem Klub mit dem Coronavirus infiziert. „Die Rechtskommission des ÖFB beschäftigt sich gerade mit der Frage, was passiert, wenn ein oder mehrere Spieler ausfallen und in Quarantäne müssen. Es wird sehr zeitnahe ein Vorschlag für das Präsidium erarbeitet“, verrät der Präsident des Kärntner Fußballverbandes im exklusiven Gespräch mit Ligaportal. 

Aktuell ist noch unklar, wie die Vorgehensweise aussieht, sofern es im laufenden Meisterschaftsbetrieb zu einem Abbruchs-Szenario kommen würde: „Es könnte passieren, dass die Meisterschaft abgebrochen wird - dafür hatte man in den Rechtsgrundlagen bis jetzt keine Bestimmungen. Für diesen Fall wird man nun etwas vorsehen“, betont Mitterdorfer. 

Das Beispiel ATSV Sattledt, wo die gesamte Kampfmannschaft aufgrund eines positiven Tests in Quarantäne geschickt wurde, zeigt, dass im Amateurbereich eine Lösung gefunden werden muss, die einen reibungslosen Meisterschaftsverlauf garantiert. „Wenn so ein Fall auftreten sollte, dann ist die Gesundheitsbehörde zu verständigen. Diese muss eine Entscheidung aufgrund des Sachverhaltes treffen. Das ist eines der Kernthemen bzw. Probleme“, weiß der Präsident des Kärntner Fußballverbandes. 

Testungen im Amateurbereich "in diesem Ausmaß wahrscheinlich nicht möglich"

Eine Lösung des Problems könnten Testungen der einzelnen Akteure und Betreuer sein, doch die sind im Amateur- und Nachwuchsfußball nur schwer zu finanzieren: „Im Profibereich kann man alle möglichen Leute testen, aber das wird im Amateurbereich in diesem Ausmaß wahrscheinlich nicht möglich sein. Daher ist das eines der brennendsten Themen und Fragestellungen“, schildert Klaus Mitterdorfer. „Wenn das halbwegs geordnet passieren soll, werden sie um Testungen nicht herumkommen - das ist meine persönliche Meinung. Die Frage ist nur: Wer finanziert das, ist das leistbar und wie kann man das gestalten?“

Der Präsident des Kärntner Fußballverbandes verwies auch auf das grundlegende Problem, dass es im Falle einer Quarantäne-Anordnung für einen Unterhaus-Fußballer oder auch für andere beteiligte Personen in einem Klub zu groben Komplikationen im „Brotberuf“ kommen würde. „Dann wird der Arbeitgeber vielleicht irgendwann sagen: ‚Mir ist lieber, Sie spielen nicht mehr Fußball, weil wenn sie alle drei Wochen für 14 Tage in Quarantäne müssen, dann ist es schwierig. Diese Quarantäne-Geschichte kann ein riesiges Problem werden - nämlich nicht nur für den Meisterschaftsbetrieb, sondern auch für das Leben des Betroffenen“, betont Mag. Klaus Mitterdorfer. 

Mitterdorfer fiebert Auftakt entgegen und blickt positiv in Zukunft 

Der Präsident des KFV möchte die Zukunft des Amateurfußballs jedoch nicht schwarzmalen und blickt dem Auftakt am 25./26. Juli 2020 (1. Runde KFV-Cup) positiv entgegen: „Wir sind sehr ambitioniert, das war immer schon unser Ziel“, so Mitterdorfer, der sich bis zu diesem Zeitpunkt weitere „Strukturen wünscht, wie man vorgehen kann. Da sind auch die Gesundheitsbehörden gefordert, uns da zu helfen und zu sagen, wie es gehen könnte.“ 

„Grundsätzlich wäre es sehr wünschenswert, wenn wir hier Hilfen, Klarstellungen und Unterstützungen bekommen würden“, fährt der Präsident des KFV fort. Der ÖFB sei jedoch „sehr bemüht, dieses Thema noch zu klären. Wir haben sowohl für diese Gesundheitsfragen als auch für die Rechtsfragen noch knapp drei Wochen Zeit. Sie sind sehr bemüht und ich gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen bzw. nächsten zwei, drei Wochen sehr viel Unterstützung und Klarstellung kommt“, ist er optimistisch. 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Gerhard Pulsinger

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