Die Krise beim SK Vorwärts Steyr hält an: Der abstiegsbedrohte Traditionsklub kann auch beim abgeschlagenen Schlusslicht KSV 1919 Amateure nicht gewinnen. Trotz guter Gelegenheiten in der Schlussphase gelingt der Kraft-Elf kein erlösender Treffer, muss man sich am Ende mit einem 0:0-Unentschieden begnügen. Für die Kapfenberger ist der Punkt beim Heimdebüt von Neo-Coach Ljubisa Susic angesichts des großen Rückstandes ebenfalls zu wenig.
Zum fünften Mal in Serie ohne Sieg, in den letzten elf Runden nur einen Dreier geholt - die Bilanz des SK Vorwärts klingt nach jener eines Absteigers. Die logische Folge: Steyr verlässt zwar vorerst die Plätze unter dem Strich, verharrt aber in der Gefahrenzone der Regionalliga Mitte. Nach einer ausgeglichenen, ereignisarmen ersten Hälfte können sich die Oberösterreicher im zweiten Durchgang phasenweise in der Hälfte der Jungfalken festsetzen. Trotz guter Gelegenheiten bleibt das Happy End aus. Zu allem Unglück kommt auch noch Pech hinzu, verhindert die Latte in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Das Abstiegsgespenst schwebt damit präsenter denn je über der Volksstraße.
In den ersten 45 Minuten wird den Zuschauern ein klassisches Abstiegsduell geboten. Die spielerische Linie fehlt bei beiden Mannschaften völlig, Kampf und Krampf prägen die Partie. Das Geschehen spielt sich vorwiegend im Mittelfeld ab. In der Vorwärtsbewegung gelingt den Teams wenig, viele Ungenauigkeiten schleichen sich ein. Die Verunsicherung ist spürbar. Bei den Steyrern kann auch der wiedergenesene Rade Djokic nicht für mehr Torgefahr sorgen. Kapfenberg verteidigt geschickt, ist aber in der Offensive ebenfalls harmlos. Keine Mannschaft will zu viel Risiko eingehen, den ersten Fehler begehen.
Nach dem Seitenwechsel nimmt die Begegnung etwas an Fahrt auf. Vor allem die Steyrer versuchen nun, mehr zu investieren. Mit mehr Offensivdrang kann sich Vorwärts phasenweise in der Hälfte des Gegners festsetzen. Die ersten nennenswerten Torszenen sind die Folge, Husein Balic (47.) und Armin Masovic (52.) vergeben. Danach dauert es wieder einige Minuten, bis die Kraft-Elf gefährlich vor das Gacevski-Gehäuse kommt. Während den Steyrern jegliche Ideen im vorderen Drittel fehlen, machen die Jungfalken die Räume eng, sind in den entscheidenden Zweikämpfen meist den berühmten Schritt voraus.
Erst in der Schlussphase werden die knapp 200 Zuschauer ein wenig entschädigt. Die Oberösterreicher wissen um die Bedeutung der Partie, zum ersten Mal an jenem Nachmittag wird das erklärte Vorhaben, einen Dreier zu landen, ersichtlich. Während auf Seiten der Kapfenberger Michael Vollmann an Goalie Reinhard Großalber scheitert, haben die Steyrer in Person von David Peham in den Schlussminuten zwei dicke Gelegenheiten auf dem Fuß. Erst wird sein Versuch auf der Linie geklärt (81.), bereits in der Nachspielzeit erstirbt dann der Torschrei auf den Lippen der mitgereisten Vorwärts-Anhänger. Ein abgefälschter Schuss landet an der Latte. Es bleibt beim torlosen Remis, das im Hinblick auf den Abstiegskampf für beide zu wenig ist. Der KSV liegt nun zehn Zähler hinter dem rettenden Ufer, Vorwärts klettert dank der Rückreihung von Villach vorerst auf Rang 13 - könnte aber am kommenden Sonntag von den WAC Amateuren überholt werden.