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Beim SV Heldenberg ziehen alle an einem Strang

Für den SV Heldenberg läuft es nach der abgebrochenen Saison 2019 heuer deutlich besser. Nach nur sechs Partien hat man schon jetzt mehr Punkte in der 1. Klasse Nordwest-Mitte gesammelt als damals in 13 Runden. Mit geringem finanziellen Aufwand und ganz ohne Sponsoren traf die Coronakrise Heldenberg vielleicht nicht ganz so hart wie andere Amateur-Vereine. Darüber hinaus verbindet die „15 Freunde“ auch abseits des Spielfelds ein starker Zusammenhalt.

 

Zum bisherigen Meisterschaftsverlauf meint SV-Coach Jürgen Fangmeyer: „Vom Potential her und aufgrund der Vorbereitung war mehr drin. Im ersten Match sind zwei Schlüsselspieler ausgefallen, was unsere Spielanlage gleich einmal zunichte gemacht hat. Mit Fortdauer der Saison konnten wir allerdings punkten, haben ein anständiges Derby beim SV Ziersdorf gemacht und im letzten Spiel noch ein 5:1 gegen SV Bergern geholt. Der Verlauf geht also in Ordnung.“ Überhaupt herrsche eine sensationelle Stimmung im Team: „Das sind 15 Freunde, deren Zusammenhalt riesig ist. Corona trifft uns nicht so hart wie andere, da wir nur geringe finanzielle Aufwände haben. Niemand ist vom Geld aus dem Verein abhängig. Hier ist auch keiner wem was neidig. Beim Kantinenzubau waren am Samstag um sieben Uhr mehr Spieler freiwillig auf der Baustelle als bei anderen Vereinen beim Training. Darüber finanzieren wir uns übrigens auch, ganz ohne Sponsoren, indem wir das Kantinenhaus für Veranstaltungen nutzen.“

Vom Platzmeister zur Vereinsspitze alles abgestimmt

„In meinen 25 Jahren als Trainer habe so etwas kaum gesehen“, so Fangmeyer. „Alles ist abgestimmt, vom Platzmeister bis zur Vereinsspitze. Hier wird der ursprüngliche Wert von Sport gelebt.“ Das Training findet in Heldenberg direkt am Matchplatz statt, den sich die Kampfmannschaft mit der Reserve sowie zwei Damenteams teilt. Derzeit halten sich die Kaderspieler ohne Zwang zu Hause mit Hilfe eines Whatsapp-Trainingsplans fit. Zum Thema Transfers sagt der Chefcoach: „Im Winter wird es keine Abgänge geben. Natürlich führen wir Gespräche mit interessierten Spielern, vor allem mit jungen aus den umliegenden Vereinen, die Einsatzminuten wollen. Diese Möglichkeit bieten wir ihnen. Wir sind ein angesehener Verein, bei dem der Spaß am Fußball im Vordergrund steht.“

Nachholspiele und englische Wochen problematisch

Den ungewissen Rückrundenstart sieht Fangmeyer kritisch: „Ende Jänner nach nur einem Monat Vorbereitung in die Nachholspiele mit englischen Wochen zu gehen, birgt eine hohe Verletzungsgefahr und wäre für den Amateurbereich absolut ungeeignet.“ Fix sei vorerst einmal nur, dass es Auf- wie Absteiger geben wird. Persönlich wäre ihm eine Lösung mit komplettierter Herbstsaison und anschließendem Playoff am liebsten. „Alles in allem ist die Situation aber ungerecht: Der Tabellenletzte wird mit seinem neuen Trainer Geld in die Hand nehmen und aufrüsten, um die Nachholspiele zu gewinnen. Das können andere Vereine nicht. Da bräuchte es eine gerechte Lösung.“

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