Markersdorf: von Platz 13 zum Titel?

Details: Freitag, 25. Mai 2012 06:25

Der Zweitplatzierte Pressbaum ist am 27. Spieltag der 1. Klasse West-Mitte zum Zuschauen verdammt. Die spielfreie Truppe von Trainer Michael Auer muss auf zahlreiche Umfaller der Titelrivalen hoffen. Was nach dem bishergen Saison-Verlauf absolut im Bereich des Möglichen erscheint. Die am Papier leichteste Aufgabe hat Markersdorf, das derzeit Dritter, aber nach Verlustpunkten Leader ist, zu bewältigen: Schlusslicht Altlengbach darf auch auswärts keine Hürde darstellen.

Im so turbulenten Frühjahr der 1. Klasse West-Mitte gibt es eine Konstante: den USC Markersdorf. Die Mannschaft rund um Trainer Reinhard Schweighofer liefert 2012 die mit Abstand beste Performance ab: In elf Rückrundenspielen ergatterte Markersdorf neun Siege und zwei Remis, führt die Frühjahrs-Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung an, nach Verlust-Punkten sind es sogar acht Zähler.

Sieben Siege zum Frühjahrs-Start

Der Verein legte in der Rückründe eine beeindruckende Aufholjagd ein, wohl eine der beeindruckensten im niederösterreichischen Amateur-Fußball der vergangenen Jahre: Denn die Herbst-Saison schloss der USC Markersdorf nur an der 13. und drittletzten Stelle (!) ab, in einem dicht gedrängten Feld zehn Punkte hinter Winterkönig St. Pölten.

Die Meisterschaft 2012 eröffnete die Schweighofer-Elf mit sieben Siegen in Serie, nach zwei Remis in Folge schien der Titel-Traum geplatzt. Doch die jüngsten zwei Siege (jeweils 3:2 in Traisen und zu Hause gegen Kapelln) und Umfaller der Konkurrenz machen Markersdorf drei Runden vor Schluss zum Titelkandidaten Nummer eins. Derzeit ist der USC mit 45 Punkten Dritter, hat aber ein Spiel weniger ausgetragen als Leader Pyhra (47 Punkte) und das Zweitplatzierte Pressbaum (46).

Markersdorf hat es in der Hand

Die Ausganglage vor den letzten drei Runden ist klar: Bei drei Siegen in Folge hätte die Elf um Topscorer Rudolf Obal (23 Saisontore) den Titel und den Wiederaufstieg in der Tasche. Denn nach dem souveränen Meistertitel 2003/04 in der 1. Klasse West-Mitte hatte Markersdorf von 2004 bis 2010 der Gebietsliga West angehört. Nach dem Abstieg 2010 ist man nun auf bestem Weg wieder dorthin zurückzukehren.

Einfach wird es für die Schweighofer-Elf jedoch vermutlich nur noch einmal: Beim abgeschlagenen Schlusslicht und Fix-Absteiger Altlengbach sind die drei Punkte am kommenden Samstag (26. Mai, 17 Uhr) einfach Pflicht. Doch dann wird es wesentich heikler: Erst der Auftritt vor eigenem Publikum gegen die wankelmütigen Bischofstettner (1. Juni, 19.30), gefolgt vom finalen, möglicherweise alles meisterschafts-entscheidenden Endspiel am 9. Juni beim Titelrivalen Pressbaum (17.30 Uhr). Ein Finale nichts für schwache Nerven - doch starke scheint im Frühjahr aus dem Kreis der Titelanwärter ohnehin nur Markersdorf zu haben.