1. NÖN-Landesliga

Anton Pfeffer - Die Analyse

Nach zehn Runden der 1. NÖN Landesligaanton_pfeffer_klein.jpg kristallisieren sich einige Brennpunkte der Liga heraus, wobei ich vor allem die Situationen in Kottingbrunn, Vösendorf und Herzogenburg genauer aus meiner Sicht schildern möchte. Dazu setzten in den letzten Wochen vor allem die Mistelbacher Glanzpunkte, die Philosophie des Vereines ist vorbildlich. Neben Retz und Schrems verdient auch Stockerau großen Respekt, Ewald Jenisch hat mit dem nötigen Maß und Ziel eine tolle Linie gefunden. Enttäuschend sind für mich die Auftritte von Sollenau in der Fremde und die durchwachsene Bilanz der SKNV St. Pölten Amateure. Zu den Trainerwechseln möchte ich anmerken, dass es modern geworden ist, die wahren Gründe nicht zu nennen. Der Trainer ist immer das schwächste Glied, oft kommen die Vereinsverantwortlichen einfach nicht mit der Farbe heraus.

ASK Kottingbrunn
Die Mannschaft wird scheinbar mit der hohen Erwartungshaltung nicht fertig, eine 2:0-Führung im letzten Spiel müssen sie einfach ins Trockene bringen. Die Nerven liegen blank, es ist aber auch eine Frage der Qualität und dass die sportliche Leitung angesichts der schlechten Tabellenposition in Frage gestellt wird, ist die logische Folge davon. Die Cup-Belastung lasse ich nicht als Ausrede gelten, diese zusätzlichen Spiele sollten eher Auftrieb geben, als hemmend zu wirken. Die Meisterschaft muss in den Köpfen der Spieler immer die Nummer 1 bleiben. Reisestrapazen schön und gut, in der Ersten Liga müssen einige Teams fünfmal ins Ländle fahren.

SC Herzogenburg
Die Herzogenburger leiden unter ihrer Abhängigkeit von den beiden Legionären, die Gegner sind mittlerweile vorgewarnt. Diese Tatsache spricht nicht unbedingt für die Qualität des restlichen Teams, immerhin können sie noch das große Plus des starken Starts vorweisen und davon zehren. Es sind aber nur mehr vier Punkte zum Tabellenende, auch da werden die Nerven langsam blank liegen.

ASV Vösendorf
Die Betreuer müssen sich im Griff haben, mit harscher Kritik an den Unparteiischen erreicht man nur das Gegenteil und schadet dem Verein - das müssen die Vösendorfer schleunigst abstellen, weil es die Schiedsrichter negativ beeinflusst. Spieler mit großer Qualität müssen damit leben, dass ihnen oftmals mit unlauteren Mitteln zugesetzt wird, über Ausnahmespieler wie Rapid´s Hofmann legt man auch keinen Glassturz drüber. Weit schlimmer finde ich die Tatsache, dass die Vösendorfer aus den Amstettner Verlusten sportlich kein Kapital schlagen konnten. In Ardagger muss ein Team mit dieser Qualität einfach gewinnen können.

1. SC Sollenau
Die schwere Auslosung bei den Auswärtsspielen lasse ich nur bedingt gelten. Für die Meisterambitionen der Sollenauer ist das einfach zu wenig. Man muss auch einmal cleverer agieren und auswärts auf Remis spielen. Auch hier ist etwas der Wurm drinnen.

SKU Amstetten
Die ganze Liga ist froh, dass sie den Nimbus der Unbesiegbarkeit abgelegt haben. Goalgetter Chokchev hat seine Torstiefel ins Eck gestellt und schon läuft es nicht mehr rund. Ich sage aber noch einmal, der Meistertitel führt nur über das Team aus Amstetten.

Die großen Überraschungen
Der FC Mistelbach ist für mich die Überraschung schlechthin, der tollen Philosophie des Vereines, auf junge Spieler aus der Umgebung zu vertrauen, gebührt großes Lob. Auch der SC Retz wird immer stärker und hat sich jetzt endgültig vorne etabliert, das Team ist ungemein heimstark. Die Schremser zählen ebenso zu den positiven Erscheinungen der Liga, sie spielen nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein" und haben nach dem Trainerwechsel deutlich aufgezeigt. Die Stockerauer sind die Unentschieden-Kaiser der Liga, die Qualität ist da und Ewald Jenisch hat mit dem nötigen Maß und Ziel eine gute Linie gefunden.

Die Aufsteiger
Für die Aufsteiger ist es generell schwer, der Tempo-Unterschied ist groß und die Landesliga einfach ein anderes Kaliber. Dennoch ist die Aufstellung der SKNV St. Pölten Amateure immer mit großen Namen gespickt, da müssten sie schon weiter vorne mitspielen können. Bad Vöslau hat erst neun Tore erzielt, ein klares Zeichen für die Probleme des Teams. Offensiv mangelt es eindeutig an Qualität, die es brauchen würde. Die Vöslauer wären gut beraten, in der Winterpause in diesem Bereich nachzubessern.

von Anton Pfeffer 

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