1. NÖN-Landesliga

Am "Ende der Welt" spielt sich´s nicht leicht

Vier Siege aus den letzten fünf Partien. Nschrems.jpgeo-Trainer Christian Kellner, der Ljubomir Petrovic bereits nach Runde fünf ablöste, konnte den ASV Schrems wieder auf die Siegesstraße zurückbringen. Waren die Fans mit Ex-Trainer Petrovic noch äußerst unzufrieden, hat sich die Situation mittlerweile beruhigt. Statt verbaler Übergriffe, gibt es nun von allen Seiten Streicheleinheiten für den Trainer. Auch der Sportliche Leiter Harald Miniböck kann nach wiederholtem SMS-Terror endlich wieder ruhig schlafen. Mehr zur aktuellen Lage können Sie im folgenden Interview von noeliga.at mit Harald Miniböck lesen:

Der Sportliche Leiter des ASV Schrems sieht den tollen Lauf seiner Mannschaft hauptsächlich als Folge des Trainertausches. „Es lag sozusagen ein Fluch auf Herrn Petrovic“, verweist Miniböck auf die Vergangenheit, als der ASV Schrems unter Trainer Petrovic absteigen musste. Die Mannschaft spielt nach dem Trainerwechsel nicht unbedingt besser, aber erfolgreicher. Die Stimmung im ganzen Umfeld, aber insbesondere in der Mannschaft ist zurzeit ausgezeichnet. Die Trainings werden trotz Schlechtwetter meist sehr gut besucht und die neuen acht Spieler, die in der Sommerpause zum Kader gestoßen sind, konnten sehr gut integriert werden. Ein Grund für die Wechselorgie im Sommer, bei der auch zehn Abgänge zu verzeichnen waren, ist die große Entfernung zu einem urbanen Zentrum wie Wien. „Schrems liegt leider am ‚Ende der Welt‘, was sich für die Pendler aus Wien über Monate hinweg nicht mehr bezahlt machte“, bedauert Miniböck die ungünstige Lage der Kleinstadt aus dem Waldviertel.

Einheimische lassen Mannschaft im Stich
Gutes Spielermaterial aus der näheren Umgebung und aus dem eigenen Nachwuchs ist noch viel zu wenig vorhanden. Die Spieler der erfolgreichen U14 brauchen noch ungefähr drei Jahre um in die Kampfmannschaft wachsen zu können. Bei einem Kader von 15-16 Spielern ist auch die Trainingsbeteiligung ein wichtiger Faktor. Trotz allgemein gutem Trainingsbesuch, nehmen insbesondere einheimische Fußballer die Situation nicht ernst und fehlen oft. „Die Spieler müssen sich an der eigenen Nase nehmen und unsere Mannschaft im Fall der Fälle unterstützen können. Die Trainingsbeteiligung einzelner Spieler ist katastrophal“, ärgert sich Miniböck über die Trainingsschwänzer.

In der nächsten Runde warten die SKNV St.Pölten Amateure, die seit vier Runden ungeschlagen sind. „Diese Mannschaft ist sehr schwer einzuschätzen, da ständig unterschiedliche Spieler aus der Profimannschaft eingesetzt werden. Die Spieler sind technisch sehr stark, was uns auswärts aber entgegen kommen könnte. Momentan liegt unsere Stärke eher im Kontern als im eigenen Spielaufbau“, erhofft sich Miniböck Punkte aus der Landeshauptstadt entführen zu können.

Probleme mit den Finanzen
In Sachen Trainer ist sich Miniböck „zu 80-90% sicher, dass das Trainerteam Kellner und Cypka dem Verein auch nach der Winterpause erhalten bleibt.“ Am Spielermarkt könnte sich im Falle von Abgängen noch etwas tun. Die finanzielle Situation des Vereins erlaubt es aber nicht, sich weit aus dem Fenster zu lehnen. Einzig Spieler aus der näheren Umgebung wären noch eher leistbar. „Unsere Sponsoren wurden natürlich auch von der Wirtschaftskrise getroffen. Hauptsponsor Moeller hat seine Unterstützung etwas eingeschränkt, was es für uns nicht leichter macht. Das Ziel für diese Saison ist ein einstelliger Tabellenplatz. Mehr ist aufgrund der äußeren Umstände noch nicht möglich.“

von Milan Vidovic

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