1. NÖN-Landesliga

Zwei-Klassen-Gesellschaft - Teil 1

Schön langsam trennt sich die Spreu vom Weizen. Nach 15 Runden und dem Ende der Herbstsaison rauchen bei manchen Trainern undanton_pfeffer_klein.jpg Vereinsfunktionären der 1. NÖN-Landesliga die Köpfe. Wie kann man das Titelrennen für sich entscheiden – wie kann man dem Abstieg entrinnen. Ich habe mir die Tabelle angesehen und muss sagen, die meisten Mannschaften sind rein von der Platzierung her dort, wo ich sie vor der Saison vermutet hatte. Regionalliga-Absteiger SKU Amstetten steht an der Tabellenspitze und einer der beiden Aufsteigervereine - ASK Bad Vöslau - ziert mit Haitzendorf und Götzendorf das Tabellenende. Auffallend ist die sogenannte Zwei-Klassen-Gesellschaft in der 1. NÖN-Landesliga. Bis zum ASK Kottingbrunn, die auf Rang 8 liegen, schielen die Vereine nach oben und ab Platz 9 kämpfen die Vereine um den Klassenerhalt.

Im ersten Teil meines Herbstresümees will ich mich besonders mit den Mannschaften, die um den Verbleib in der 1. NÖN-Landesliga kämpfen, beschäftigen. Dass mit Bad Vöslau ein Team im unteren Drittel gegen den Abstieg spielt, war für mich klar. Der Sprung von den unteren Ligen ist sehr groß, den Tempounterschied darf man nicht unterschätzen. Bad Vöslau muss jetzt in der Winterpause hart arbeiten, damit sie im Frühjahr voll durchstarten können, wenn sie die Liga halten wollen.

Nach dem Saisonbeginn hätte ich mir von SV Haitzendorf, ASC Götzendorf und SC Herzogenburg mehr erwartet. Doch die drei Mannschaften haben es nicht geschafft, den Anschluss an das obere Drittel zu wahren und sind jetzt mitten drin statt nur dabei im beinharten Abstiegskampf. Sowohl Haitzendorf, Götzendorf als auch Herzogenburg haben zwar damit geliebäugelt, sich in die vorderen Landesliga-Regionen zu spielen, doch schlussendlich hat sich die fehlende Qualität bemerkbar gemacht.

Auch der ASV Schrems, SV Langenrohr, SCU Ardagger und der SV Leobendorf sind noch lange nicht am sicheren Ufer. Bei einem schlechten Start in die Frühjahrsmeisterschaft können die vier Mannschaften schneller in Abstiegsnöte geraten, als ihnen lieb ist. Zwischen Platz 9 und 16 sind nur sechs Punkte Unterschied. Im Frühjahr werden wir eine spannende und packende Rückrunde erleben.

Dennoch will ich den Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen, eines mit auf den Weg geben: Harakiri-Transfer-Aktionen bringen in den seltensten Fälle etwas. Denn nicht jeder Kicker, der viel kostet, ist automatisch der „Retter“. Lieber die Stärken bündeln und in der Winterpause kontinuierlich an den Schwächen arbeiten. Und schenkt euren Youngsters das Vertrauen. Sie brauchen die Rückendeckung vom ganzen Verein, um ans Leistungslimit zu gehen. Sie werden euch das Vertrauen zurückzahlen – Kontinuität setzt sich langfristig durch.

von Anton Pfeffer

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