2. Klasse Marchfeld

Als Anton Polster Aufstiegs-Held in Gänserndorf war

In der Reihe der Ligaportal-Vereinsporträts ist dieses Mal der SV OMV Gänserndorf an der Reihe. Die Spielgemeinschaft geht in der 2. Klasse Marchfeld als Neunter in die Frühjahrssaison 2022. Gleich 13 Zähler fehlen auf Winterkönig ATSV Auersthal. Kein Wunder also, warum sich viele Fußball-Fans die berechtigte Frage stellen: Warum gibt es in Gänserndorf nur Handball?

Die Bezirkshauptstadt im Marchfeld ist fast schon traditionell eine Handball-Hochburg: Einst spielte man sogar in der höchsten Spieklasse Österreichs. Und im Fußball? Der SC Gänserndorf wurde 1919 gegründet, also ein echter Traditionsverein. 1934 folgte eine Umbenennung und die Gründung des Eisenbahnersportvereins Gänserndorf mit den Farben rot-weiß. Danach gab es wechselhafte Zeiten: Der Meistertitel 1946 und der Aufstieg in die 1. Klasse Nord, 1947 aber der direkte Wiederabstieg in die 2. Klasse Nord.

1956 durfte man sich über den erneuten Aufstieg in die 1. Klasse Nord freuen und 1959 war ein ganz wichtiges Jahr: Die OMV wurde zum Rettungsanker in Gänserndorf. Mit der großzügigen und umfassenden Hilfe wurde der Sportverein gerettet und die Sportvereinigung OMV Gänserndorf gegründet. Der neue Verein zählte damit zu den größten Sportvereinen des Marchfelds.

Und dann kam Anton Polster (Senior)!

Nach dem Abstieg 1965 in die 2. Klasse Nordost ging es 1971 als Meister wieder rauf in die 1. Klasse Nordost. Dort gab es dann 1973 erneut einen "Titel": Die Meisterschaft musste wegen der Maul- und Klauenseuche abgebrochen werden, Gänserndorf durfte dabei als Tabellenführer in die Unterliga Nord-Nordwest aufsteigen.

Dort gab es 1975 mit 700 Fans trotz Regenwetters im Derby gegen Laa einen neuen Zuschauerrekord und 1976 erfolgte sogar der Aufstieg in die Oberliga Ost. Der Trainer dabei? Ein gewisser Anton Polster. Einst Stürmer beim SK Rapid und später berühmt geworden als Vater von ÖFB-Rekordtorjäger Toni Polster: "Gott sei Dank, war der Bua, ein besserer Kicker als ich!"

Die Oberliga-Zeit ging in Gänserndorf 1978 mit dem Abstieg in die Unterliga Nord-Nordwest zu Ende. 1993 verlor man die Relegation gegen Mistelbach und musste in die 1. Klasse Nord absteigen. 1999 folgte dann leider ausgerechnet zum 80-jährigen Vereinsjubiläum der Abstieg in die 2. Klasse Marchfeld. Ein Jahr später gelang der Meistertitel in der 2. Klasse Marchfeld und direkte Wiederaufstieg in die 1 Klasse Nord. Ein dunkler Schatten im Jahr 2000 war jedoch das traurige Ableben des Gänserndorfer Altbürgermeisters Josef Graf wenige Tage vor seinem 88. Geburtstag.

Dieser ist Namenspatron vom Sportplatz des SV OMV Gänserndorf: Das Josef Graf Stadion. Seit dem Abstieg aus der 1. Klasse Nord 2005 muss man sich in Gänserndorf mit der 2. Klasse Marchfeld abfinden. Letzter Höhepunkt war 2019 die Feier "100 Jahre SV OMV Gänserndorf" mit einem Legendenspiel gegen den SK Rapid. Ligaportal wünscht dem Traditionsverein jedenfalls ein baldiges Anknüpfen und alte Glanzzeiten unter Anton Polster und für die Frühjahrssaison 2022 alles Gute!

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