2. Klasse Ost-Mitte

42:2 - Rückblick, Fakten und Stimmen zu unfassbarem Spiel

Im Meisterschaftsfinale der 2. Klasse Ost-Mitte sorgt ein unfassbares Ergebnis in ganz Fußball-Österreich für Aufsehen. ASV Unterwaltersdorf zerlegt den Tabellenletzten SC Mödling mit einem denkwürdigen 42:2 (siehe Bericht). ligaportal.at hat Stimmen und Fakten gesammelt und gibt einen Rückblick zu diesem historischen Spielausgang, der am Schluss für den ASV Unterwaltersdorf trotzdem zu wenig war. Man stieg aufgrund der schlechteren Tordifferenz nicht auf.

Die Ausgangslage

Die Heimischen vom ASV Unterwaltersdorf liegen vor dem letzten Spiel punktegleich, aber mit dem um 47 Treffer schlechteren Torverhältnis, auf Platz zwei. Das letzte Spiel gegen die Schießbude der Liga - Mödling kassierte bis dahin 181 Gegentreffer in 25 Spielen - lässt auch angesichts der letzen Ergebnisse des SC Mödling (vier zweistellige Niederlagen in Folge) vieles erwarten, mit einem 42:2 hätte allerdings niemand gerechnet. Bisher fügte Meister Breitenfurt dem SC Mödling die höchste Saisonpleite zu (23:0).

Irre Fakten zu historischem Spiel

Bereits zur Pause steht es 19:0, Tore fallen teilweise im Halbminuten-Takt. Mödling agiert nur mit zehn Spielern, später nur noch mit neun, sogar der Obmann, Spieler und Trainer in Personalunion Michael Kanyka muss mit 50 Jahren ran. Unterwaltersdorf verfällt in einen wahren Torrausch, wittert plötzlich die Chance, dass sich der Meistertitel noch ausgehen könnte. Zum Schluss werden es dann 42 Volltreffer. Ein Elfmeter wird vergeben und in ein paar Situationen landet der Ball nicht im Netz, wodurch am Schluss neun Tore zum Titel fehlen. Ebenfalls bemerkenswert: Der SC Mödling erzielte im gesamten Saisonverlauf davor nur acht Treffer, schaffte es in diesem Spiel gegen eine absolute Spitzenmannschaft der Liga und mit dem letzten Aufgebot aber gleich zu zwei Treffern.

"Das Spiel hätte also gut und gerne auch mit 65:2 ausgehen können."

Schiedsrichter Mag. Kenan Koc

Stimmen rund um den 42:2-Sieg

Michael Hartl (Trainer ASV Unterwaltersdorf):

"Es war unglaublich, meine Spieler sind müde geworden, weil sie nach jedem Tor den Ball so schnell auf die Mittelauflage gelegt haben. Ich bin mit dem Schreiben der Torschützen nicht mehr nachgekommen und habe völlig die Übersicht verloren. Für die gesamte Rückrunde muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen und für diesen Kraftakt und Torrausch in der letzten Runde muss ich auch ein Lob aussprechen, denn auch wenn Mödling in Unterzahl und mit dem allerletzten Aufgebot gespielt hat: 42 Tore muss man erst schießen!"

Michael Kanyka (Trainer, Obmann, Spieler SC Mödling):

"Das war, wie wenn Österreich gegen Amerika Krieg führen würde. Wir wurden überrollt, haben aber tapfer gekämpft, einen Elfmeter gehalten und sogar zwei Tore erzielt. Wegen akuten Personalproblemen haben wir mit zehn Spielern begonnen, im Laufe des Spiels waren wir aber nur noch zu neunt. So kommt dann eben so ein Ergebnis heraus."

Thomas Fehlner (Trainer SK Breitenfurt):

"Bei unserem 23:0 im Herbst war schon fast jeder Angriff ein Treffer, also wie man da noch 19 Tore mehr erzielen kann, ist mir schleierhaft. Wir haben in den Minuten nach dem Abpfiff nicht gewusst, ob wir feiern können, weil wir mysteriöse Zwischenstände von 39:1 gehört haben und nicht wussten, was in Unterwaltersdorf noch so passiert. Das waren zwar schlimme Minuten, aber jetzt ist mir egal, was dort passiert ist, wir sind verdient Meister und haben es auf Grund der Niederlage in der Vorwoche unnötig spannend gemacht."

Gerhard Kubin (Obmann SK Breitenfurt):

"Wir waren mit dem Spiel fertig und mussten warten. Hätte es in Unterwaltersdorf einen noch höheren Sieg gegeben, der uns den Titel gekostet hätte, dann hätten wir auf jeden Fall Einspruch erhoben bzw. juristische Schritte gesetzt. Mich stimmt es bedenklich, dass man in 90 Minuten so viele Tore schießen bzw. kassieren kann. Gleichzeitig ist es schon etwas verwunderlich, dass eine Mannschaft, die in der ganzen Saison nur acht Tore schafft, dann aber bei einem Spiel wo man 42 Trümmer kassiert auch zwei schießt und das gegen eine Top-Mannschaft der Liga. Ich denke, das ist ein enormer Schaden für die beiden Vereine und eine Schande für den Unterhaus-Fußball."

Günter Priglhuber (Gruppenobmann 2. Klasse Ost-Mitte, NÖFV):

"Ich befinde mich in Italien, war leider persönlich nicht am Sportplatz, habe aber mit den Beteiligten schon Kontakt aufgenommen. Der Ablauf und das Ergebnis steht natürlich unter schiefer Optik. Dem Verband - konkret dem Kontrollausschuss - steht es frei, auch wenn dieses Ergebnis sportlich keine Auswirkungen hat, eine Untersuchung einzuleiten. Der Schiedsrichter kann eine Meldung machen, wenn er vermutet, dass hier etwas nicht korrekt abgelaufen ist."

Mag. Kenan Koc (Schiedsrichter der Partie)

"Ich habe so ein Spiel noch nicht mal im Nachwuchs erlebt. Der Tormann der Gäste war der stärkste Spieler und hat mindestens noch 15 weitere Gegentore verhindert. Das Spiel hätte also gut und gerne auch mit 65:2 ausgehen können. In der Pause habe ich mit Funktionären des ASV Unterwaltersdorf gesprochen, die das Spiel dann angeblich aufgenommen haben. Was mich verwundert ist, dass die Reservemannschaft davor gespielt hat, die Kampfmannschaft dann aber nicht genug Spieler hatte. Von Manipulation habe ich nichts bemerkt. Die Unterwaltersdorf-Spieler haben den Gegner lediglich angestachelt, die Anstöße schneller auszuführen, damit sie noch mehr Tore schießen können."

Zum Originalbericht vom Samstag

Unfassbares Ergebnis: 42:2 !!! ASV Unterwaltersdorf zerlegt Mödling, steigt aber nicht auf!

 

 

 

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