Mistelbachs Coach Alfred Rötzer: "Mir fehlt das Spiel, das Training, der Spaß und die Trainerkollegen"

"Alle sind von der Situation überrascht worden, als die Maßnahmen schrittweise gesetzt wurden, gab es noch die Frage, ob wir weiter trainieren werden. Der Vorstand hat das sofort rigoros unterbunden und das war absolut richtig so. Man ist selbst im Radl drinnen, konnte es nicht einschätzen und war mental überfordert", erzählt FC Mistelbachs Coach Alfred Rötzer. "Wir haben den Spielern dann ein Heimprogramm mitgegeben und gaben gewisse Linien vor, sie machen Tempoläufe und Kräftigungsübungen", so der Coach des Vizeherbstmeisters der 2. Landesliga Ost weiter.

Normalbetrieb sollte nicht zu früh einkehren

"Ich halte jetzt mit den Spielern auch telefonisch Kontakt um zu sehen, wie es ihnen sportlich, aber auch beruflich und privat geht. Keiner weiß wie es jetzt weitergeht und es gilt nun abzuwarten", meint Rötzer. Mistelbachs Coach kann sich nicht vorstellen, dass die Frühjahressaison noch gespielt werden wird. "Der Höhepunkt der Infektionen war noch nicht einmal, wie sollte man außerdem damit umgehen, wenn ein Spieler sich mit dem Coronavirus infiziert? Wenn sich ein Akteur aus der U21 anstecken würde, darf man dann spielen? Ich glaube zudem nicht, dass es im Amateurbereich möglich ist zu spielen, während die Schulen noch zu sind."

Die Gesundheit hat laut Alfred Rötzer jetzt absolute Priorität, es geht um jeden einzelnen und seine Familie und es ist Zeit, sich jetzt zu entschleunigen. "Mir persönlich fehlt etwas, das Spiel, das Training, der Spaß und die Trainerkollegen. Alles war auf einmal aus, wir werden es aber alle wieder umso mehr genießen, wenn es wieder möglich ist an Fußball zu denken."

Neben dem sportlichen Aspekt ist die derzeitige Situation auch finanziell für die Vereine herausfordernd, es geht für Mistelbachs Trainer auch darum, wie jeder damit umgeht. "Auch alle Spieler müssen jetzt zurückrudern und es sollte uns wieder bewusst werden, das Fußball ein wunderschönes Hobby ist. Die Frage ist nur, wie lange sich der Mensch diese schwierige Zeit merkt, das Coronavirus wird uns nicht komplett ändern und es wird alles wieder zur Normalität zurückkehren", so Rötzer. Er gibt zum Abschluss des Gesprächs zu bedenken, dass man aufpassen muss, wenn der Spielbetrieb wieder startet: "Wir müssen auch unsere Spieler schützen und dürfen nicht zu früh in den Normalbetrieb gehen."

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