Fix: Krems trennt sich von Trainer Batricevic!

unterhaus.at berichtete darüber am Freitag exklusiv, am Samstag erfolgte die Bestätigung von Vereinsseite. Der Kremser SC trennt sich mit Saisonende von seinem Coach Slobodan Batricevic! Der 54-Jährige absolviert seit vergangenem Juli  seine zweite Trainer-Amtszeit an der Donau, muss nach dem letzten Spiel am 6. Juni zu Hause gegen Schrems abtreten. "Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", teilte der sportliche Berater der Kremser, Georg Stierschneider, mit.

Drei Runden vor Ende der Punktejagd in der 2. Landesliga West nimmt der Kremser SC den 3. Platz ein, fünf Punkte hinter Tabellenführer Melk. Der Titelgewinn wird in den ausständigen Spielen kaum mehr zu realisieren sein, selbst wenn noch eine Mini-Chance besteht. "Unser Ziel ist, den 3. Platz zu verteidigen", meinte Batricevic nach dem freitägigen 4:1-Heimsieg über Herzogenburg (siehe Bericht). Nach dem Spiel erfuhr der 54-Jährige von der Vereinsseite, dass sein Vertrag nicht verlängert wird, er mit Saisonende gehen muss.

Batricevic: "Ich bin maßlos enttäuscht"

Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, antwortete Batricevic: "Ja, ich bin maßlos enttäuscht." Um dann doch noch etwas konkreter zu werden: "Es gibt viele Gründe für meinen Abschied, angeblich sollen seitens der Klubführung auch finanzielle Motive eine Rolle spielen. Das wäre ja nicht das erste Mal im Fußball-Geschäft." Zu seiner persönlichen Zukunft befragt, meinte der gebürtige Serbe: "Ich stehe zur Verfügung."

Batricevic genießt in Krems Kultstatus: Asl Spieler gehörte er Ende der 80-er Jahre jenem Erfolgsteam rund um Argentiniens Weltmeister Mario Kempes an, das 1988 den ÖFB-Cup-Sieg errang und 1989 den Aufstieg in die Bundesliga fixierte. Batricevic hatte in Krems bereits 2006 - damals noch zu Regionalliga-Zeiten - das Traineramt inne. Nun sollte er den Krems retour in die 1. Landesliga führen - daraus wurde nichts. Dass der 54-Jährige dennoch sehr gute Arbeit geleistet hat, ist unbestritten.

Stierschneider: "In der Mannschaft steckt mehr Potenzial"

Auf der Homepage der Kremser nahm der sportliche Berater des Klubs, Georg Stierschneider, zur Ablöse von Batricevic Stellung: "Ich musste einen Schritt setzen, der mir persönlich sehr schwer gefallen ist. Batricevic ist sowohl als Trainer wie auch als Mensch zu 100 Prozent in Ordnung und ein absoluter Gentlemen." Der Klub habe sich dennoch bereits vor einigen Wochen zu diesem Schritt entschlossen. "Das Saisonziel wurde erfüllt, jedoch ist es unserer Ansicht nach nicht gelungen, das gesamte Potenzial aus der Mannschaft herauszuholen", unterstrich Stierschneider.

Worin er den Grund dafür sieht? "Das Problem liegt einfach darin, dass Batricevic unserer Ansicht nach ein zu ruhiger Typ ist, um das Letzte aus den Spielern rausholen zu können. Die Mannschaft konnte sich nicht unseren Vorstellungen gemäß weiter entwickeln. Im gesamten Kader schlummert mehr Potenzial." Batricevic hielt abschließend fest: "Ich werde meinen Vertrag natürlich erfüllen und die Mannschaft mit Vergnügen bis zuletzt betreuen. Die Beziehung zwischen mir und den Spielern ist intakt und wir haben das Saisonziel erreicht."

Christian Reichel

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