Melk holt 1:1 - Kraaibeek vor Abschied?

1:1 trennten sich Melk und Krems im Samstag-Abend-Spiel der 2. Landesliga West - ein Remis, das keinem der beiden Teams entscheidend weiterhilft. Durch ein Tor von Riegler, erzielt in der 31. Minute, führten die Gäste lange Zeit 1:0, Spanseiler glich in der 90. Minute aus. Nach dem Spiel machte Melk-Trainer Kraaibeek im Gespräch mit unterhaus.at publik, dass er den Klub im Winter eventuell verlassen wird.

Beide Mannschaften gingen angeknackst in die Partie: Melk hatte aus den drei jüngsten Spielen nur einen Sieg eingefahren, sich vergangene Woche in Haitzendorf (0:1) blamiert. Krems hatte im selben Zeitraum gar nur einen Zähler erobert, erwischte in Melk vor 600 Fans den besseren Start. Der Führungstreffer nach 31 Minuten war daher verdient:Clemens Riegler schloss einen gelungenen Konterangriff mit einem sehenswerten Heber über Goalie Kalusevic zum 0:1 ab.

Blauensteiner versiebte Matchball - Ausgleich in der 90. Minute

Die Melker agierten im Spielaufbau zu fehlerhaft, Krems fand weitere Möglichkeiten vor, Kaluseivc verhinderte einen höheren Rückstand. Eine Minute vor der Pause hatte Karl Gruber das 1:1 vor den Beinen, scheiterte nach Zuspiel von Weinfurter an Zwirner. Nach der Pause hatte Melk mehr Spielanteile, Zwirner klärte im letzten Moment vor Schoderböck, Jan Urban traf aus drei Metern Entfernung das Tor nicht.

In der 80. Minute fand Krems im Konter den Matchball vor: Der eingewechselte Blauensteiner schloss den Gegenstoß überhastet ab, anstatt den völlig freistehenden Nestler zu bedienen. Was sich in der 90. Minute rächte: Kapitän Georg Spanseiler erzielte nach einem Corner von Karl Gruber per Kopf den Ausgleich, fixierte damit den 1:1-Endstand. "Dieser Tiefschlag fühlt sich an wie eine Niederlage", meinte Krems-Coach Schmircher zum späten Ausgleich, sah aber auch Positives: "Wir legen qualitativ wieder zu. Doch einige Spieler haben noch Trainings-Rückstand, bekommen mit Fortdauer des Spiels körperliche Probleme." Melk-Trainer Kraaibeek sprach von einem "auch aus psychologischer Sicht wichtigen Punkt."

Kraaibeek winkt Aakademie-Job in Thailand ab 1. Jänner 2013

Für Kraaibeek könnte es eines der letzten Matches auf der Melker Betreuerbank gewesen sein. Der Trainer bestätigte nach dem Spiel Gerüchte, wonach er den Verein in der Winterpause verlassen könnte: "Ja, da ist was dran. Mir liegt ein Angebot eines Vereins aus der 1. thailändischen Liga vor, ich soll dort die Leitung der Nachwuchs-Akademie übernehmen." Die Gespräche befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Kraaibeek hat vor geraumer Zeit den Melker Vorstand und Anfang dieser Woche seine Mannschaft, welche er seit 2006 mit Erfolg betreut, über die mögliche Veränderung informiert.

Kraaibeek würde in Thailand einen 3-Jahres-Vertrag unterschreiben und sein Amt mit 1. Jänner 2013 antreten, muss vorab auch noch einige familiäre Dinge (der Niederländer ist verheiratet und Vater von zwei Kindern/5 und 9 Jahre) klären. "Es wäre eine große Herausforderung und auch ein bedeutender Schritt in meiner persönlichen Weiterentwicklung. Doch wir fühlen uns in Melk sehr wohl, ich kann mir auch sehr gut vorstellen, hier weiter zu machen", betonte der Trainer.

Christian Reichel

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