Spielberichte

Sieghartskirchen holt in Unterzahl einen Rückstand auf

Im Duell schwächste gegen stärkste Defensive musste der Tabellenletzte der 2. Landesliga West, SV Sieghartskirchen, auf Chefcoach Cristoph Brunnauer verzichten. Dieser war nach beidseitigem Einvernehmen eine Woche früher als vereinbart von seinem Vertrag zurückzutreten. Ist es dem neuen Trainer Karl Sladecek gelungen, einen Achtungserfolg gegen den SK Eggenburg zu feiern? Jetzt Trainingslager buchen!

Die schlechteste gegen die beste Defensive der Liga

Die höchste Niederlage am vergangenen Spieltag erlitt Sieghartskirchen. Alleine Matthias Trattner war mit einem Fünferpack maßgeblich am Untergang des Aufsteigers beteiligt. Das 2:7 war zugleich das letzte Match unter der Regie von Christoph Brunnauer. Die Trendwende war dem Interimstrainer nicht gelungen.

Dem Verein will er aber keinen Vorwurf machen: „Der Vorstand ist sehr engagiert, die Infrastruktur passt, nur dem Kader fehlt es an Breite. Der Verein wird im Winter reagieren müssen.“ 36 Gegentore sind zu viel, um die Klasse halten zu können. Der Sportklub aus Eggenburg hat mit vier erhaltenen Treffern die mit Abstand beste Defensive der Landesliga.

„Ich bin gescheitert“

Mit viel Enthusiasmus war Brunnauer an den Start gegangen. Eine Runde vor Schluss stellte sich die Ernüchterung nach einer mit Euphorie volltrunkenen Nacht ein. Grund für das um eine Woche vorgezogene Ende der Zusammenarbeit, ist ein Kurzurlaub des nunmehrigen Ex-Trainers. Der Frust der vergangenen Wochen hat sein Übriges getan. In sieben Spielen setzte es sechs Niederlagen, Tiefpunkt war ein historischen 0:9 bei einem weiteren Nachzügler, Seitenstetten.

Christoph Brunnauer gestand: „Letztlich bin auch ich gescheitert. Ich habe geglaubt, ich könnte der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen, Motivation und Spaß reinbringen.“ Die Ergebnisse zeigen ein anderes Bild. Deshalb hat Brunnauer vorerst einmal seinen Rücktritt aus dem Trainergeschäft bekanntgegeben. „Der SV Sieghartskirchen war für mich definitiv meine letzte Trainerstation.“

Christoph Puffer führt Sieghartskirchen nach zwei Patzern von Kainz wieder heran

Sieghartskirchen hat nach über einer halben Stunde erneut wie der sichere Verlierer ausgesehen. Dabei wollte Liga-Schlusslicht ein Torverhältnis von 2:12 gegen den grünweißen Opponenten aus den letzten drei Begegnungen kaschieren wollte. Zwei eklatante Fehler von Tormann Mario Kainz hatten das aber vorerst verhindert und brachten die Gäste mit 2:0 in Führung. Zwei Schüsse, zwei Tore für Eggenburg.

Zuerst Lukas Necas nach einer Viertelstunde, 15 Minuten später war es Friedrich Schaupp. Zuvor hätten die Gastgeber aber schon durch Christoph Puffer in Führung gehen können. Der Sommerneuzugang ließ sich aber nicht die nächste Einschussmöglichkeit nehmen, um zu verkürzen. Nur eine Minute nach dem 0:2 erzielte Puffer den Anschlusstreffer zum 1:2. Mit diesem Hoffnungsschimmer und einem knappen Rückstand gegen den Tabellenzweiten ging es letztlich in die Pause.

Sebastian Schmidt sorgt für einen komfortablen zwei Tore Puffer

Gleich nach Wiederbeginn setzte es den nächsten Rückschlag für den Nachzügler, der erst diese Saison aus der Gebietsliga aufgestiegen war. SVS-Keeper Kainz patzte erneut. Sebastian Schmidt war der Nutznießer, stellte auf 3:1 für Eggenburg. Der Puffer schien groß genug für den haushohen Favoriten.

Wieder war es Christoph Puffer, der die drohende Niederlage nicht hinnehmen wollte. Zwei Minuten nach dem 1:3 verringerte Puffer den Puffer. Nachdem aber Dominik Brandsteidl nach einer Stunde mit Gelbrot des Platzes verwiesen wurde, schwanden die Chancen des SVS. Immerhin hatte Eggenburg erst vier Gegentore in zwölf Matches erhalten, Sieghartskirchen erst zehn geschossen.

Puffer holt mit seinem Dreierpack den 3:3-Ausgleich

Die Hausherren ergaben sich aber nicht kampflos. Und nach 77 Minuten belohnte sich der Tabellenletzte mit dem Ausgleich. Abermals war Puffer der Torschütze. Mit seinem Triplepack erhöhte der ehemalige Nachwuchskicker der Vienna sein Torkonto auf fünf Treffer. Sieghartskirchen macht das Unmögliche möglich und holt zwei Tore – trotz Unterzahl – gegen einen Titelanwärter auf.

Mit diesem unglaublichen Kraftakt beweist der neue Chefcoach Karl Sladecek, unter Mithilfe von Sektionsleiter Franz Brandsteidl als Assistenten, dass es einen Trainereffekt im Tullner Umland gibt. Dass dieser solche immensen Ausmaße annehmen kann, konnte niemand wissen.

Eggenburgs Gegentore bisher: 4, gegen Seitenstetten: 3

Trotz großem Kämpferherz überwintert Seitenstetten mit sechs Punkten und einem negativen Torverhältnis von -26. Dennoch gibt der Punktgewinn Hoffnung für die Rückrunde. Drei Gegentore hatte keine andere Mannschaft der Liga gegen Eggenburg geschafft. Der Konkurrenz, die aus zwölf anderen Teams besteht, waren gerade einmal vier Goals in zwölf Partien gelungen.

Von einem Erfolgserlebnis kann der Meistertitelkandidat nicht sprechen. In den letzten Runden verspielten die Grünweißen einen komfortablen sechs Zähler-Vorsprung. Mittlerweile liegt die Truppe von Karl Plank fünf Punkte hinter Herbstmeister und Winterkönig Ybbs, dem zweiten Aufsteiger der Liga. Fortsetzung folgt. Im Frühjahr.

 

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