Mit dem Heimspiel gegen den WAC beginnt für den SC Wiener Neustadt eine neue Zeitrechnung, die Ära nach Heimo Pfeifenberger. Der Trainer bot nach acht Bundesliga-Spielen ohne Sieg dem Sportvorstand seinen Rücktritt an. Letztlich trennten sich beide Parteien einvernehmlich. Heute sitzen Günter Kreissl und Christian Ilzer auf der Bank, ein neuer Cheftrainer wird bereits gesucht.

Das war allerdings nicht der einzige Paukenschlag, mit dem die Niederösterreicher aufhorchen ließen. Am Mittwoch unterzeichnete Stefan Maierhofer einen Vertrag bis Saisonende. Mit dem charismatischen Ex-Nationalspieler erhofft man sich einen positiven Ruck innerhalb der Mannschaft.

Aber auch auf die Wolfsberger darf man sehr gespannt sein. Die Kärntner liegen zwar weiterhin auf dem sensationellen zweiten Tabellenrang, haben aus den letzten 4 Spielen allerdings nur einen Punkt geholt. Trainer Kühbauer nimmt zwei Veränderungen in seiner Startelf vor. Für den verletzten Weber rückt Schwendlinger in die Elf, Simon ersetzt Silvio.

Chancenarme erste Spielhälfte

Besonders zu Beginn waren die Gäste aus Wolfsberg um einen geordneten Spielaufbau bemüht. Kurz nach Überschreitung der Spielhälfte war aber meistens Schluss mit der spielerischen Lösungsfindung. Die Neustädter hingegen agierten aus einer gesicherten Defensive heraus, versuchten die Kärntner allerdings oftmals bereits im Mittelfeld zu stören. Dieses Vorgehen führte zu vielen guten Ballgewinnen für die Hausherren, die letztlich aber nicht richtig genutzt werden konnten.

Der Bundesliga-Rückkehrer Stefan Maierhofer ließ erkennen, dass er seine Qualitäten in der Ballsicherung nicht verloren hat. Oftmals schirmte er das Spielgerät gut ab oder leitete das Spielgerät direkt auf einen Mitspieler weiter. Besonders diese Szenen gingen den besten Angriffsaktionen der Neustädter voraus.

Die Gäste aus Wolfsberg enttäuschten auf ganzer Linie. Gerade im Spielaufbau unterliefen extrem viele Fehler, Simon konnte bei einem Anspiel nur selten den Ball sichern, um seine Mitspieler mit nach vorne ziehen zu können. Gerade deshalb stieß man relativ selten in gefährliche Feldpositionen vor und hatte folglich auch keine einzige richtige Torchance im Spiel. Positiv war, dass auch die Neustädter keine Großchance hatte. Dies ist allerdings eher auf die Ungenauigkeit im Spiel der Hausherren zurückzuführen, als auf die exzellente Defensivarbeit.

 

Ereignisreiche Szenen zu Beginn des zweiten Spielabschnittes

Die Neustädter, die zweifelsohne bereits in der ersten Hälfte das bessere Team waren, konnten sich wenige Minuten nach Wiederanpfiff für ihre Bemühungen belohnen. Nach einem Freistoß tankt sich Osman Ali auf der rechten Seite durch, bringt einen Ball in den Strafraum, den Mimm auf Stefan Maierhofer weiterleitet. Der Goalgetter verwertet anschließend sehenswert mit der Ferse zum 1 : 0(47.).

Im Anschluss waren die Wolfsberger für einige Minuten völlig desorientiert, wurden dafür aber nicht bestraft. Wenige Minuten später pendelte sich das Spielgeschehen wieder ein und glich sich optisch den ersten 45 Minuten an. Beide Mannschaften waren bemüht, ohne allerdings wirklich gefährlich werden zu können. Dafür waren die Ungenauigkeiten im Passspiel einfach zu groß.

Nach 74 Minuten gab es dann aber doch noch einmal etwas Aufregung in Neustadt. Rnic foult Maderner bei einem Luftduell im Strafraum, Schiedsrichter Schüttengruber entscheidet auf Elfmeter. Diese Möglichkeit lässt sich der Amerikaner O’Brien nicht entgehen und verwandelt staubtrocken zum vorentscheidenden 2:0.

Ereignisreich wurde es dann erst in den letzten Spielminuten wieder. Nach 89 Minuten sah Sollbauer etwas überhart nach einem Foul als letzter Mann die Rote Karte. Nur fünf Minuten später musste dann auch Schwendlinger nach seiner zweiten gelben Karte noch in der Nachspielzeit frühzeitig duschen gehen.

 

Die Stimmen zum Spiel:

Joachim Standfest (Spieler WAC): "Wir hatten wie schon zuletzt offensiv Probleme. Die Niederlage ist verdient. Bei den Ausschlüssen wollte sich der Schiedsrichter in den Mittelpunkt stellen. Der Elferpfiff war lächerlich."

Stefan Maierhofer (Spieler Neustadt): "Ich kann der ganzen Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen. Alle ziehen an einem Strang, ich habe die ganze Woche über nur positives Feedback bekommen. Mir ist heute ein wichtiges Tor gelungen. Vollnhofer musste keinen Ball halten, das spricht für unsere Kompaktheit."