Zum Abschluss der ersten Runde der tipico Bundesliga kommt es im Sonntagsspiel zur Begegnung zwischen dem Wolfsberger AC und der Wiener Austria. Vor dem Europacup-Highlight gegen den BVB richtet der WAC den gesamten Fokus auf das Saisoneröffnungsspiel. Die Austria steht vor einem aussagekräftigen Spiel. Mit 14 Ab- und 10 Neuzugängen hat man den Kader völlig umgekrempelt. Neben dem runderneuerten Kader wurde mit Thorsten Fink auch ein neuer Trainer verpflichtet, der dem Spiel heute vorsichtig optimistisch entgegenblickt. 

Die Austria startete hochmotiviert in das Spiel und versuchte mit viel Ballbesitz und einer dominanten Spielweise die Lavanttaler unter Druck zu setzen. Der WAC überließ den Wienern in der Anfangsphase das Spiel. Man wollte vorsichtig und abwartend in das Spiel starten, aus einer gesicherten Abwehr agieren und auf Konterchancen lauern.Dementsprechend hatte die Austria in der ersten Viertelstunde über 75% Ballbesitz und konnte bereits 4 Torschüsse verzeichnen. Vor allem Neuzugang Kayode konnte immer wieder aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner technischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam machen. Besonders das Zusammenspiel mit Zulechner sorgte immer wieder für Gefahr.

Im Laufe des Spiels wurden dann aber auch die Wolfsberger mutiger und konnten auch die eine und andere gefährliche Chance kreieren. Den Anfang machte dabei Seidl mit einem Distanzschuss nach etwa 15 Minuten. Im Gegensatz zur Austria, die versuchte durch ein gutes und geordnetes Kombinationsspiel zum Erfolg zu kommen, versuchte der WAC nach Balleroberung schnell in die Spitze zu spielen und den Abschluss zu suchen. Es entwickelte sich ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten.

RIP 150726 014

Alexander Gorgon verwandelte einen Elfmeter.

Austria mit dem Führungstreffer

In der 35. Minute verlängerte Zulechner mit dem Kopf einen langen Ball in die Spitze und der agile Kayode nutzte ein Missverständnis zwischen Sollbauer und Kofler, schnappte sich den Ball und zog in Richtung Strafraum, wo er von Sollbauer schlussendlich zu Fall gebracht wurde. Gorgon verwandelte den folgerichtigen Elfmeter eiskalt und brachte somit seine Mannschaft in Front (37.). Die Wolfsberger zeigten sich aber vom Gegentreffer wenig beeindruckt und wirkten gegen Ende der ersten Hälfte sehr energisch und druckvoll. Der Ausgleichstreffer wollte ihnen aber nicht mehr gelingen.

Violette Dominanz

Beide Mannschaften kamen ohne Veränderung aus der Kabine und auch am Spielgeschehen änderte sich wenig. Austria dominierte weiterhin das Spiel und fand in der 51. Minute die Möglichkeit vor, die Führung auszubauen. Nach einer schönen Martschinko-Hereingabe sorgte das nächste Missverständnis der Wolfsberger Hintermannschaft beinahe für den zweiten Kärntner Gegentreffer. Der völlig verunsicherte WAC-Goalie Kofler prallte mit seinem eigenen Abwehrspieler zusammen und das Spielgerät landete vor Kayode’s Füße. Der Nigerianer konnte die sich bietende Gelegenheit aber nicht nutzen und schob das Leder am leeren Tor vorbei.

Wenig später erhöhte die Austria dann aber doch auf 2:0. Gorgon setzte sich auf der rechten Seite energisch gegen zwei Gegenspieler durch und brachte per Flanke den Ball in den Strafraum, wo Grünwald mit einem Volleyschuss ins rechte Eck mustergültig vollendete (60.). In der 70. Minute folgte dann der nächste Aufreger in diesem Spiel. Schiedsrichter Muckenhammer zeigte Silvio kurz nach dessen Einwechslung die Ampelkarte. Nach einer abfälligen Geste in Richtung des Schiedsrichters wurde Silvio nach nur wenigen Minuten vom Platz gestellt. Somit nahm der bullige Stürmer nach einer unnötigen Aktion dem WAC noch jegliche Hoffnungen auf einen möglichen Punktegewinn.

Die Austria spielte in den Schlussminuten sehr abgebrüht und enorm ballsicher und ließ kaum Möglichkeiten für den WAC zu. Die Wiener kontrollierten das Spielgeschehen bis zum Schlusspfiff sehr souverän und sicherten sich auf überzeugende Art und Weise die ersten 3 Punkte in der Saison. Der WAC hingegen muss sich den Vorwurf gefallen lassen sich nicht hundertprozentig auf den Bundesligaauftakt fokussiert zu haben. Denn durch einige leichtsinnige Fehler und Abstimmungsprobleme in der Abwehrreihe machten sich die Kärntner die Möglichkeit auf einen Punktgewinn selbst zunichte und verpatzten somit die Generalprobe für das Dortmund Spiel.

Stimmen zum Spiel:

Joachim Standfest (Wolfsberger AC): "So eine Niederlage tut sehr weh. Wir haben uns mit zwei Fehlern die Tore selbst geschossen. Wenn der Elfer für Wernitznig gegeben wird, steht es vielleicht 1:1 und nicht 2:0. Wenn man zwei solche Tore bekommt, kann man das Spiel nicht gewinnen. Ich hoffe, dass wir Dortmund ein wenig ärgern können. Wenn sie einen schlechten Tag haben, werden wir versuchen, da zu sein."

Alexander Grünwald (Austria Wien): "Wir sind verdienter Sieger. Es wäre auch ein 3:0 oder 4:0 drinnen gewesen. Wir wollen nächste Woche gleich nachlegen. Das ist sehr wichtig.“

Didi Kühbauer (Wolfsberger AC): "Es waren zwei individuelle Fehler. Das hat der Austria in die Karten gespielt. Nach dem 2:0 ist es natürlich sehr schwer, gegen die Austria zurückzukommen. Nach dem Ausschluss vom Silvio mussten wir noch mehr arbeiten. Die Entscheidung ist vertretbar, Schiri Muckenhammer ist aber jemand, der gerne im Mittelpunkt steht."

Foto: Richard Purgstaller