Die Heimserie von Bundesliga-Aufsteiger LASK ist gerissen. Die Linzer kassierten zum Auftakt der 11. Bundesliga-Runde eine 1:3-Heimniederlage gegen Red Bull Salzburg. Es war die erste Niederlage in der TGW-Arena seit dem 21. April 2015 (0:1 gegen Hartberg). Die Partie begann für die Hausherren allerdings nach Maß. Peter Michorl schoss den LASK nur 48 Sekunden nach Anpfiff in Führung. Valon Berisha besorgte allerdings noch vor der Pause per Elfmeter den Ausgleich. Zu Beginn der Schlussviertelstunde entschied Salzburgs Goalgetter Munas Dabbur die Partie quasi im Alleingang. Der Israeli staubte zweimal aus kurzer Distanz ab und besorgte damit den 1:3-Endstand. Die Salzburger stehen damit zumindest bis morgen an der Tabellenspitze. 

 

Michorl bringt den Aufsteiger nur 48 Sekunden nach Spielbeginn in Führung

LASK-Coach Oliver Glasner veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur 2:4-Auswärtsniederlage gegen die Admira vor der Länderspielpause nur auf einer Position. Anstelle von Thomas Goiginger rückte Philipp Wiesinger, der damit sein Bundesliga-Startelfdebüt feierte, in die Anfangsformation der Athletiker. Bei den Salzburgern gab es ebenfalls nur eine Veränderung im Vergleich zum vergangenen Spiel gegen Wolfsberg. Der wiedergenesene Fredrik Gulbrandsen rotierte für den verletzten Xaver Schlager in die Startelf des Titelverteidigers.

Die Hausherren starteten sehr aggressiv, setzten die Salzburger sofort unter Druck und gingen mit ihrem ersten Torschuss in Führung: Nach einem Einwurf kombinierten die Athletiker fein, über mehrere Stationen gelangte der Ball zu Michorl, der mit einem platzierten und wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze Salzburg-Goalie Walke bezwang – 1:0 (1.). Exakt 48 Sekunden benötigten die Gastgeber für den Führungstreffer. Die Salzburger wirkten geschockt und kamen mit dem aggressiven Pressing der Hausherren überhaupt nicht zurecht. Dann hatten die Gäste Glück: Rene Gartler verpasste eine abgefälschte Hereingabe von Ullmann nur knapp (13.). Fünf Minuten später gelang den Gästen beinahe der Ausgleich: Fredrik Gulbrandsen spitzelte das Spielgerät am herausgeeilten Pervan vorbei, doch die Kugel kullerte Zentimeter an der linken Stange vorbei (18.).

Blitz-Tor: Michorl jubelte nur 48 Sekunden nach Spielbeginn über den Führungstreffer. Foto: Harald Dostal

Wenige Augenblicke später zeigte Schiedsrichter Lechner zurecht auf den Punkt: Gernot Trauner vertendelte gegen Gulbrandsen leichtfertig die Kugel und konnte den Stürmer dann nur mehr mit einem Foul stoppen. Valon Berisha übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher im rechten unteren Eck – 1:1 (27.). Nach einer kurzen Leerlaufphase hatten die Linzer eine Top-Chance auf die neuerliche Führung: Ranftl wurde auf dem rechten Flügel nicht entscheidend attackiert und konnte ungehindert auf Mergim Berisha flanken. Der probierte es mit einem Seitfallzieher und verfehlte das Tor nur knapp (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff probierte es Valon Berisha per Direktfreistoß und beförderte die Kugel nur knapp über das Gehäuse (45.). Demzufolge endete eine spannende und intensive erste Halbzeit 1:1.

Elferfoul: Trauner foulte Gulbrandsen und verursachte damit den Ausgleich der Bullen. Foto: Harald Dostal

Munas Dabbur schießt Salzburg wieder einmal zum Sieg

Die Linzer legten einen ähnlichen Start wie in Halbzeit eins hin und sorgten nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn für eine heikle Szene: Nach einem schnellen Angriff des Aufsteigers konnte Miranda den durchbrechenden Mergim Berisha gerade noch fair stoppen (46.). Die Salzburger fanden schwer ins Spiel, kamen aber zehn Minuten später zu einer Top-Chance: Gulbrandsen probierte eine Haidara-Flanke per Flugkopfball zu versenken, segelte jedoch knapp am Ball vorbei (56.). Wenige Augenblicke später rutschte Salzburg-Goalie Walke ein Michorl-Freistoß durch die Handschuhe, doch zum Glück für Salzburg ging die Kugel über das Tor (62.).

Zu Beginn Schlussviertelstunde drehten die Roten Bullen jedoch auf und entschieden die Partie innerhalb von wenigen Minuten: Pervan wirkte bei einer abgefälschten Flanke von Ulmer nicht sattelfest, der eingewechselte Schlager stocherte das Spielgerät zu Dabbur, der aus kurzer Distanz einschob – 1:2 (75.). Nur wenige Augenblicke später durfte der Goalgetter schon wieder jubeln: Gulbrandsen war nach einem Lochpass auf und davon und zog ab, doch sein Versuch konnte gerade noch auf der Linie geklärt werden. Das Leder landete allerdings genau bei Dabbur, der erneut aus kurzer Distanz nur mehr einschieben musste – 1:3 (77.). In der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Youngster Reiter die Chance auf den Anschlusstreffer, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Salzburg-Goalie Walke (90.+3). Somit siegten die Salzburger in einer kurzweiligen Bundesliga-Partie mit 3:1.

Saisontore 8 und 9: Munas Dabbur entschied das Spiel in der Schlussphase quasi im Alleingang. Foto: Harald Dostal

Stimmen

Oliver Glasner bei Sky: „Ich kenne das noch nicht, weil das die erste ist in diesem Stadion. Wir haben Geschenke verteilt, die nicht sein hätten müssen. Das soll aber kein Vorwurf sein an die Spieler. Für mich hat es eine Schlüsselszene Anfang der zweiten Halbzeit gegeben, wo Paulo Miranda gegen Rene Gartler den Ellbogen ausfährt und der Schiedsrichter hat auf Vorteil entschieden – es wäre Gelb-Rot für Miranda gewesen und für uns ein Freistoß. Nach dem 2:1 hat man aber gemerkt, dass das Spiel entschieden war. Wenn du gegen Salzburg gewinnen willst, muss alles passen.“

Marco Rose bei Sky: „Wir sind nicht gut reingekommen und Linz hatte einen richtig guten Start. Wir mussten nach den zwei Wochen wieder Fahrt aufnehmen, haben das nicht so gut geschafft, aber durch den Elfmeter ausgleichen können vor der Pause und das Spiel danach in den Griff bekommen. Wir sind froh, das Spiel heute gewonnen zu haben.“

LASK – Red Bull Salzburg 1:3 (1:1)

TGW-Arena, 5.600 Zuschauer, SR Lechner

Tore: Michorl (1.) bzw. V. Berisha (27./Elfmeter), Dabbur (75., 77.)

LASK: Pervan – Luckeneder, Trauner, Ramsebner – Wiesinger (83./Bruno) - Ullmann, Michorl, Erdogan, Ranftl (90.+1/Reiter) – Gartler, M. Berisha (76./Riemann)

Salzburg: Walke – Ulmer, Caleta-Car, Miranda, Lainer – Samassekou – V. Berisha, Wolf (71./Schlager), Haidara (88./Leitgeb) – Dabbur, Gulbrandsen (81./Minamino)