Der SK Puntigamer Sturm Graz gewann das Spitzenspiel der 11. Bundesliga-Runde gegen den FK Austria Wien deutlich mit 3:0. Die Grazer hatten das Spiel von der ersten Minute an im Griff und gingen durch Deni Alar in Führung. Wenige Minuten vor dem 1:0 vergab Sturms Topscorer einen Elfmeter. Nach exakt einer halben Stunde beförderte Kadiri den Ball unglücklich zum 2:0 für Sturm ins eigene Tor. Nach Seitenwechsel besorgte Deni Alar nach einem Konter den 3:0-Endstand. Damit holten sich die Grazer den ersten Tabellenplatz zurück. Die Austria kassierte hingegen die erste Bundesliga-Pleite seit Ende Juli (2:3 gegen Sturm). 

 

Sturm dominiert das Spielgeschehen

Franco Foda nahm im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen St. Pölten keine Veränderungen vor. Austria-Coach Thorsten Fink veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Heimsieg gegen Altach auf drei Positionen. Aufgrund der Verletzung von Neuzugang Ruan musste der Deutsche improvisieren und beorderte Serbest in die Innenverteidigung. Der wiedergenesene Spielmacher Holzhauser kehrte zurück ins zentrale Mittelfeld. Salamon und Friesenbichler nahmen vorerst auf der Ersatzbank Platz. Für sie rückten Martschinko und Monschein in die Startelf.

Die Austria versuchte wie gewohnt den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten und riskierte in der Anfangsphase nichts. Zudem standen die Veilchen in der Defensive sehr sicher und hatten mit den harmlosen Vorstößen der Grazer keine Probleme. Nach einer Viertelstunde gaben die Wiener den ersten Torschuss der Partie ab: Raphael Holzhauser zirkelte einen Freistoß aus großer Distanz aufs Grazer Tor, doch Siebenhandel hatte mit seinem Versuch keine Probleme (15.). Wenige Augenblicke später stand Austrias Spielmacher wieder im Mittelpunkt: Holzhauser ging ungeschickt in einen Zweikampf mit Potzmann und brachte diesen zu Fall. Schiedsrichter Hameter zeigte sofort auf den Punkt. Deni Alar übernahm die Verantwortung, beförderte den Elfmeter jedoch lässig über das Tor (21.). Bitter für die Austria: Martschinko verletzte sich wenige Augenblicke vor dem Elfmeterfoul und konnte nicht mehr weitermachen. Für ihn kam Salamon ins Spiel. Wenige Minuten nach dem verschossenen Elfmeter machte es Sturms Goalgetter besser: Deni Alar war nach einem sehenswerten Steilpass von Potzmann auf und davon, zog aus relativ spitzem Winkel ab und platzierte die Kugel unhaltbar im langen Eck – 1:0 (27.).

Deni Alar erzielte heute seine Saisontore sieben und acht. Foto: Richard Purgstaller

Nur wenige Augenblicke später legten die Grazer nach: Ein Eckball von Zulj landete bei Austria-Verteidiger Kadiri, der die Kugel unglücklich ins eigene Tor beförderte – 2:0 (30.). Vier Minuten später hatten die Gäste Glück: Dominik Prokop verhinderte als letzter Mann mit einem taktischen Foul an der Mittellinie einen Konter der Hausherren und hätte demnach vom Platz fliegen müssen. Schiedsrichter Harkam zeigte dem Youngster allerdings nur Gelb (34.). Kurz vor der Pause hatten die Steirer sogar die Top-Chance auf das 3:0, doch Kadiri klärte in letzter Sekunde vor Alar (44.). Nichtsdestotrotz gingen die Grazer mit einer komfortablen 2:0-Führung in die Pause.

Harmlose Austria kann Sturm nicht gefährden 

Am Spielgeschehen änderte sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte wenig. Die Austria konnte in der Offensive keine Akzente setzen und agierte sehr fehleranfällig. Philipp Huspek war nach einem furchtbaren Fehlpass von Serbest auf und davon und legte auf den mitgelaufenen Deni Alar ab. Der zog von der Strafraumgrenze ab und stellte auf 3:0 (56.). Der unglücklich agierende Kadiri fälschte das Leder unhaltbar für Austria-Goalie Pentz ab. Die Gäste fanden auch in weiterer Folge nicht ins Spiel, hätten jedoch zumindest auf 3:1 verkürzen können. Ein Weitschuss-Hammer von Holzhauser knallte allerdings an die Latte (68.).

Die Grazer verwalteten den komfortablen 3:0-Vorsprung geschickt und hielten eine völlig harmlose Austria problemlos vom eigenen Tor weg. Zu allem Überfluss musste in der ersten Minute der Nachspielzeit Felipe Pires nach einem überharten Einsteigen gegen Zulechner mit Rot vom Platz (90.+1). Damit verpasst der Brasilianer das Wiener Derby in einer Woche.  

Stimmen

Franco Foda bei Sky: „Die ersten zehn bis fünfzehn Minuten war das Spiel von Taktik geprägt. Wir wollten zeitweise den Gegner attackieren und waren dann besser im Spiel drinnen. Die Mannschaft war extrem aggressiv in der Mittelfeldzone und wir haben dem Gegner kaum Raum gelassen. Wir haben heute ein wichtiges Spiel gewonnen und das gibt der Mannschaft Selbstvertrauen. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir heute sehr gut verteidigt haben. Alt und Jung hinten in der Verteidigung hat heute sehr gut funktioniert. Im Moment spielen wir sehr konzentriert und hatten heute einfach eine gute Restverteidigung, wenn wir angreifen.“

Doppeltorschütze Deni Alar bei Sky: „Wir waren von der ersten Sekunde an klar die bessere Mannschaft. Der Sieg ist mehr als verdient. Wir können heute sehr zufrieden sein mit der Leistung. Bei 0:0 ist es immer blöd, einen Elfer zu verschießen, aber ich bin froh, dass das mit dem 1:0 dann gleich geklappt hat.“

Thorsten Fink bei Sky: „Das Schlimmste heute ist, dass Martschinko sich schwer verletzt hat. Ich glaube nicht, dass er so schnell wiederkommt. Es war kein Spielaufbau, gar nichts da – total neben der Spur heute. Das hat mir gar nicht gefallen. Letztes Jahr waren wir auch weit hinter Sturm und haben sie dann auch hier geschlagen einmal. Das heißt nicht, dass irgendetwas unmöglich ist. Sturm ist zurecht da oben und sie haben zurecht gezeigt, dass sie im Moment besser sind als wir.“

SK Sturm Graz – FK Austria Wien 3:0 (2:0)

Merkur-Arena, 11.345 Zuschauer, SR Hameter

Tore: Alar (27., 56.), Kadiri (30./Eigentor)

Rot: Pires (90.+1)

Sturm: Siebenhandl – Lykogiannis, Schulz, Maresic, Koch – Zulj (87./Lovric), Jeggo, Potzmann – Hierländer, Alar (73./Zulechner), Huspek (90./Filip)

Austria: Pentz – Martschinko (20./Salamon), Serbest, Kadiri, Klein – Holzhauser – Pires, Alhassan, Prokop (60./De Paula), Tajouri (75./Friesenbichler)– Monschein

 

Tabelle Tipico Bundesliga