Spielberichte

Emotionaler Sieg von Grafenwörth für die Gerechtigkeit

Das Nachtragsspiel der 11. Runde entschied der USV Grafenwörth in der Gebietsliga Nordwest Waldviertel mit 2:1 für sich. Das Spiel gegen den SV Sieghartskirchen war aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes um ein paar Tage verlegt worden. Die Gäste waren in der ersten Hälfte deutlich überlegen und hätten einen weit höheren Vorsprung als 0:1 erreichen können. Der Tabellenführer stellte zur Pause um und konnte die Partie noch erfolgreich drehen. Das Spiel stand auf beiden Seiten noch unter den Nachwehen der Ereignisse rund um die Partie in Rehberg.

Zunächst zum Sportlichen

Den Führungstreffer für Sieghartskirchen erzielte Dalibor Dervisevic früh in der ersten Hälfte nachdem sein Gegenspieler auf dem noch immer nassen Geläuf weggerutscht war. Außerdem war Ersatztorhüter Julian Pollitzer im Gehäuse der Gastgeber für den Schuss etwas zu klein. In der Folge drückte die Auswärtsmannschaft weiter. "Eigentlich hätte Sieghartskirchen bis zur Pause drei Tore erzielen können, wenn nicht sogar müssen", war sich Trainer Jürgen Fangmeyer aus Grafenwörth der Unterlegenheit seiner Mannschaft völlig bewusst. Einmal verhinderte jedoch die Stange einen Torerfolg und ein anderes Mal aberkannte der Schiedsrichter einen Treffer wegen angeblichen Abseits. Der Ausgleich gelang Matthias Poschenreithner noch vor der Pause indem er den gegnerischen Torhüter versetzte.

Nach Seitenwechsel machte Grafenwörth den Raum im Zentrum dicht und fand so besser ins Spiel. Kurz nach Wiedereröffnung gelang der nun aus der zweiten Reihe agierende Jürgen Senk nach Vorarbeit von Poschenreithner der Führungstreffer für die Gastgeber. Für das restliche Spiel verlegte sich Grafenwörth aufs Kontern, schaffte jedoch oft den entscheidenden letzten Pass nicht mehr richtig, weshalb es beim 2:1 blieb. "Aufgrund der Überlegenheit in der zweiten Spielhälfte haben wir das Spiel heute zwar glücklich, aber nicht unverdient gewonnen", zog Trainer Fangmeyer ein positives sportliches Resümee.

Vorgeschichte überschattet die Partie

Das Spiel in Grafenwörth stand noch unter dem Einfluss der Ereignisse in und nach der Begegnung Grafenwörths gegen Rehberg. Den Rehbergern wurde bekanntlich das sportliche 1:1 in ein 3:0 umgewandelt, nachdem die Gegner einen Spieler eingesetzt hatten, der nicht (mit der korrekten Nummer) am Spielbericht aufschien. Im Nachhinein wurde auch medial gemutmaßt inwiefern Sieghartskirchen den entsprechenden Formalfehler indirekt reklamierte. Sowohl der SV Sieghartskirchen als auch dessen Trainer Oliver Cepera weisen jedenfalls entsprechende Anschuldigungen entschieden zurück, zumal letzterer festhält, erst nach dem bereits erfolgten Einspruch von der Angelegenheit gehört zu haben.

Entsprechend aufgeladen war jedenfalls die Stimmung in Grafenwörth und demgemäß traten auch die beiderseitigen Fangemeinden auf. Den Heimischen merkte man an, dass diese Wirren nicht spurlos an ihnen vorübergegangen waren und so dauerte es lange bis die Mannschaft ins Spiel fand. Unter diesen Vorzeichen erscheint der Sielverlauf mit der Führung Sieghartskirchen und der schließlichen Niederlage eher einem Filmdrehbuch zu entstammen.

Wenn aber auch die Hintergründe zur Rolle von Sieghartskirchen anlässlich des Spiels gegen Rehberg ewig im Dunkeln bleiben mögen, so haben sich die Spieler der Gastmannschaft angesichts der "Hinterlassenschaft" in den Räumlichkeiten der Sportanlage definitiv nicht als faire Verlierer gezeigt. Ob die dort angerichtete Sachbeschädigung noch ein Nachspiel hat, wird sich weisen - Punkte kann man der Mannschaft angesichts der Niederlage am grünen Rasen auch am grünen Tisch jedenfalls keine abziehen.

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