Bochum (SID) - Die Mitglieder des Zweitligisten VfL Bochum entscheiden am Samstag über eine Ausgliederung der Profifußball-Abteilung. Über die von Vorstand und Aufsichtsrat angestrebte Überführung der Lizenzspieler-Sparte und weiterer Abteilungen in eine Kapitalgesellschaft (GmbH und Co. KGaA) wird am Samstag auf der Jahreshauptversammlung in der Bochumer Jahrhunderthalle abgestimmt. Die richtungweisende Umstrukturierung tritt nur in Kraft, wenn drei Viertel der Mitglieder dafür stimmen. (jetzt Fußballreise nach Deutschland buchen!)

Der VfL will durch die Ausgliederung frisches Geld von Investoren erlösen. Für 20 Prozent seiner Anteile erhofft sich der Klub in den kommenden fünf Jahren zusätzliche Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro, die vor allem in den Profikader fließen sollen.

Einige VfL-Fans fürchten, dass mögliche Investoren zu viel Einfluss auf den Klub nehmen könnten. Die Klubführung hält Bedenken für unbegründet, weil eine Investition an strikte Bedingungen geknüpft wäre. So darf nicht wie im Fall 1860 München ein Darlehen aufgenommen werden. Der Ausgang der Abstimmung ist nach monatelangen kontroversen Diskussionen im Klubumfeld ungewiss.

"Der VfL wird weiterhin das gallische Dorf bleiben. Wir werden Identität und Kontrolle nicht verlieren. Wir suchen nur etwas Zaubertrank, denn für den VfL wären 20 Millionen Euro viel Geld", sagte Finanzvorstand Wilken Engelbracht.

Eine Ablehnung der Ausgliederung könnte auch Konsequenzen für die Führungsetage haben. "Wir müssten uns im Falle einer eindeutigen Ablehnung die Frage stellen, inwieweit das Vertrauen noch gegeben wäre", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Villis.

Ziel der VfL-Bosse ist gesteigerte Konkurrenzfähigkeit und die möglichst schnelle Rückkehr in die Bundesliga. Seit dem letzten Abstieg 2010 hängen die ehemals "Unabsteigbaren" in der zweiten Liga fest, sie spielten zuletzt im Aufstiegskampf keine Rolle mehr. Auch in der laufenden Saison blieb der selbsternannte Aufstiegskandidat auf Platz 13 bislang hinter den Erwartungen zurück.