Paris (SID) - Frankreichs Ligue 1 träumt von einem Quantensprung bei den Erlösen aus der Vermarktung der Fußball-TV-Rechte: Bislang erlöst die Eliteklasse im Nachbarland 726 Millionen Euro pro Saison aus den TV-Rechten. Ab 2020 soll es mindestens eine Milliarde Euro werden. (jetzt Fußballreise nach Frankreich buchen!)

Die Bundesliga (allein 1,2 Milliarden Euro pro Spielzeit aus den nationalen Rechten) dient als Richtschnur. Vadim Vasilyew, Vizepräsident von Meister AS Monaco, gibt die Marschrichtung vor: "Die Ligue 1 ist heute mindestens so attraktiv wie die Bundesliga."

Neymar verpflichtet, Kylian Mbappé in Frankreich gehalten, in Mario Balotelli ein Enfant terrible auf dem Spielfeld – das sollen Argumente gegenüber den TV-Sendern sein. Spekuliert wird bei der Liga offen damit, dass außerdem der Katar gehörende Pay-Sender beIN Sports nach dem Verlust der Champions-League-Rechte an den Telekommunikations-Konzern SFR unter Zugzwang steht. BeIN Sports hat inzwischen 3,5 Millionen Abonnenten, seit seiner Gründung 2012 aber rund eine Millarde Euro Verlust gemacht.

Außerdem setzen die Bosse der Ligue 1 auf das, was im französischen Abkürzungsfimmel unter Fachleuten einfach "GAFA" genannt wird. Darunter werden Google, Apple, Facebook und Amazon verstanden. Es wird davon ausgegangen, dass in drei Jahren diese Medien-Giganten auch Inhalte werden anbieten müssen.

Da ist der Fußball natürlich attrakrativ, und die französische Ligue 1 dank 222-Millionen-Mann Neymar (Paris St. Germain) angeblich weltweit auch. Den Schub, den einst das Bezahlfernsehen brachte, soll jetzt das Internet bringen. Die offiziellen Ausschreibungen der Pakete werden erst 2018, nach einer Vollversammlung im Dezember 2017, erfolgen.