Gallspacher SK: "Hätten den Kampf um den Klassenerhalt gerne am grünen Rasen entschieden"

Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bezirksliga tat sich der Gallspacher SK im Herbst auch in der 1. Klasse Mitte-West schwer. Die Markovic-Elf beendete die Hinrunde nur am elften Platz und war vom "Strich" lediglich durch einen Punkt getrennt. Die Hausruckviertler nahmen sich für das Frühjahr viel vor und wollten den Pfeil in die richtige Richtung drehen, aufgrund der Corona-Pandemie fand die Saison aber auch für die Gallspacher ein jähes Ende.

 

Gemischte Gefühle

"Auch wenn der Ligaverbleib fix ist und uns darüber freuen, hätten wir eine sportliche Lösung bevorzugt und den Kampf um den Klassenerhalt gerne am grünen Rasen entschieden", erklärt Sektionsleiter Erwin Wageneder. "Zudem war aus meiner Sicht kein Handlungsbedarf gegeben. Da weder trainiert noch gespielt werden darf, hätte man zuwarten und die Meisterschaft auch zu einem späteren Zeitpunkt abbrechen können. Mit dieser Entscheidung hat man die Chance vertan, die Saison gegebenenfalls im nächsten Frühjahr zu beenden". Auch in Gallspach hätte man eine andere Option favorisiert. "Das Mitnehmen der Punkte wäre vermutlich für alle Mannschaften die fairste Lösung gewesen und hätte mit dieser Entscheidung jedem Team die Chance eröffnet, seine Ziele zu verwirklichen. Mit der Variante, die Herbstmeister aufsteigen zu lassen, habe ich mich hingegen nicht anfreunden können, denn meiner Meinung nach, kann man einen Halbzeitstand nicht als Endergebnis werten. In der Bundesliga sieht es anders aus. Hier wurde eine normale Meisterschaft - mit Hin- und Rückrunde - absolviert, weshalb man bei einem möglichen Abbruch ohne Weiteres den aktuellen Tabellenstand werten könnte. Denn die Play Offs dienen ohnehin nur dem Zweck, die Spannung hochzuhalten. Die Halbierung der Punkte ist dafür der klare Beweis", so Wageneder.

 

Große Probleme

In der aktuell schwierigen Situation vermisst man auch im Hausruckviertel die Nähe des Verbandes. "Ich denke, dass der Informationsfluss ein anderer sein müsste. In Bayern zum Beispiel hat der Verband seine Vereine über den aktuellen Stand stets am Laufenden gehalten und die Klubs über den weiteren Verlauf der Meisterschaft sogar abstimmen lassen", meint der Sektionsleiter, der auf den Amateurfußball große Probleme zukommen sieht. "Der Nachwuchs hängt in der Luft, ist zu befürchten, dass viele Kinder und Jugendliche zu anderen Sportarten wechseln. Ältere Spieler hingegen liebäugeln mit einem vorzeitigen Karriereende. Zudem sind die ehrenamtlichen Funktionäre aufgrund der Fülle ihrer Aufgaben zunehmend amtsmüde".

 

Offene Fragen

Für die Markovic-Elf ist der von Vizekanzler Kogler für 15. Mai angekündigte Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb ein Hoffnungsschimmer. "Mehr aber auch nicht. Denn sollte die Kurve wieder steigen, wird vermutlich erneut die Reißleine gezogen. Aber wenn die Regierung an ihrer Linie festhält, ist ein zeitnaher Start der neuen Saison nicht wirklich realistisch", sagt Erwin Wageneder, der weitere Fagezeichen ortet. "Auch wenn wir einige Testspiele vereinbart haben, ist eine seriöse Planung derzeit nicht möglich. Denn keiner weiß, wann es wieder losgeht. Auch bezüglich des Handlings der aktuellen Leihverträge sowie der Transferzeit - hält der traditionelle Termin bzw. wird das Transferfenster später oder gar nicht geöffnet - sollte der Verband schnellstmöglich für Klarheit sorgen".

 

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