0:3 nach Verlängerung in Haibach! "Ohne" Torwart verpasst Ennser SK Aufstieg

"Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel haben wir insgeheim nicht mehr an den Klassenerhalt geglaubt. Unsere Mannschaft hat aber noch einmal alle Kräfte mobilisiert und wollte sich anständig präsentieren. Einen derartigen Spielverlauf konnten wir aber nicht erwarten", erklärt Franz Kaltseis, Obmann des UFC Haibach/Donau, und freut sich über den 3:0-Sieg nach Verlängerung gegen den Ennser Sportklub und den Verbleib in der Bezirksliga Nord. Ganz anders die Stimmung in Enns. Der Vizemeister der 1. Klasse Mitte verlor am Sonntagnachmittag beide Tormänner sowie das Spiel und verpasste den zum Greifen nahen Aufstieg. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

ESK muss Tormann wechseln - Kapitän bringt Haibach in Front

Vor rund 400 Besuchern fand den die Gäste die erste Chance vor, Andreas Kurzmann verstolperte jedoch den Ball. Nach fünf Minuten nahm der Bezirksligist das Heft in die Hand, kämpfte beherzt und spielte nach vorne. Erster Aufreger nach zehn Minuten, als Haibachs Markus Damberger nach einem weiten Ball zu spät kam und Gästegoalie Marco Heller am Kopf traf. Der ESK-Schlussmann musste aufgrund einer blutenden Kopfwunde, die im Krankenhaus mit vier Stichen genäht wurde, ausgewechselt und durch "Oldie" Roman Neubauer ersetzt werden. Ein ruhener Ball war es, der die Haibacher Mitte der ersten Halbzeit auf den Klassenerhalt hoffen ließ. Kapitän Andreas Baschinger trat vom rechten Sechzehnereck einen Freistoß, schoss den Ball flach ins Tormanneck und überraschte den eingewechselten Ennser Ersatz-Torwart. Einige Minuten später verletzte sich auch der zweite Schlussmann der Gäste. Aufgrund fehlender Alternativen biss der nach einem Zweikampf, abermals mit Damberger, am Knöchel verletzte Neubauer auf die Zähne.

 

Gästegoalie sieht Rot - Damberger schießt UFC in letzter Minute in die Verlängerung

Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Denthaner fanden die Hausherren wieder gut ins Spiel, wenngleich die zwingenden Chancen fehlten. Nach 65 Minuten war der ESK nur noch zu zehnt. Nach einem Duell mit Damberger ließ sich Roman Neubauer zu einer Tätlichkeit hinreißen und flog mit Rot vom Platz. Offensivspieler Milos Dumanovic streifte das Torwart-Trikot über und stand fortan zwischen den Pfosten. Mit einem Mann weniger uind zudem ohne gelernten Torwart agierten die Ennser aber überaus geschickt. Die Mannen von Interimstrainer Wilfried Kaltenhuber setzten dann zu einer Schlussoffensive an. Als es bereits nach einem 1:0 aussah und die Gäste eigentlich schon in der Bezirksliga waren, brandete am Sportplatz in Haibach noch einmal Jubel auf. Nach einer Flanke war es ausgerechnet Damberger, der an den Ball kam, das Leder zum 2:0 ins lange Eck setzte und die Haibacher in der 92. Minute in die Verlängerung brachte.

 

Kaltseis fixiert Haibacher Klassenerhalt

In der Overtime waren wenige Minuten gespielt, als Sebastian Kaltseis mit einem verdeckten Schuss den ansonsten guten Dumanovic überraschte. Der Ennser "Aushilfs"-Goalie war noch am Ball, konnte das 3:0 aber nicht verhindern. In Minute 95 sah der "Man of the" Match die Ampelkarte. Der bereits verwarnte Markus Damberger sah nach  Kritik erneut Gelb und musste vorzeitig unter die Dusche. Die Ennser waren zwar bemüht, den einen, entscheidenden Treffer zu erzielen, bis auf den einen oder anderen Distanzschuss, konnten die Gäste aber keine Torgefahr erzeugen. Nach 120 Minuten war Schluss, durfte der UFC Haibach den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt feiern.

 

Stimmen zum Spiel:

"Franz Kaltseis, Obmann UFC Haibach/Donau:
"Es war ein unglaubliches Match. Wir haben an den Klassenerhalt nicht mehr wirklich gelaubt und waren nach 90 Minuten eigentlich schon abgestiegen. Unser Mannschaft, in der ausschließlich Haibacher stehen, hat das Herzblut in die Waagschale geworfen und das  Unmögliche möglich gemacht. Da die Spieler alles gegeben haben und quasi mausetot waren, ist der Klassenerhalt nur verhalten gefeiert worden:"

Johann Trauner, Sektionsleiter Ennser Sportklub:
"Wir hatten in der Saison mehrmals die Chance auf den Aufstieg, konnten sie aber weder in der Meisterschaft noch in der Relegation nutzen. Auch wenn der Sonntag überaus unglücklich verlaufen ist, hätten wir im Hinspiel alles klar machen müssen. Natürlich ist die Enttäuschung groß, unter Neo-Trainer Erich Wagner starten wir in der kommenden Saison aber einen neuen Anlauf".

 

Günter Schlenkrich

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