Union Saxen: "Die Mitnahme der Punkte ist ein fairer Ansatz, aus verschiedenen Gründen aber kein Thema"

Die Union Saxen blieb im Herbst unter den Erwartungen, beendete die Hinrunde der 1. Klasse Nord-Ost nur am elften Platz und überwinterte lediglich drei Punkte über dem "Strich". Die Eder-Elf wollte im Frühjahr das Ruder herumreißen und das Abstiegsgespenst in die Flucht schlagen, aufgrund des vorzeitigen Abbruches der Saison müssen die Mühlviertler aber zurück an den Start. Trainer Kevin Eder nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Eder, wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie und wie erwarten Sie die weitere Entwicklung?

"Die Situation ist für alle Menschen neu und außergewöhnlch, demnach ist es nicht einfach, entsprechende Entscheidungen zu treffen. Wir müssen damit umgehen, die Entwicklung abwarten und die nächsten Schritte setzen. Erst nach der Krise werden wir wissen, welche Entscheidungen richtig bzw. falsch waren".

Das ÖFB-Präsidium hat beschlossen, die Saison zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Ich habe dazu eine klare Meinung und bin fest davon überzeugt, dass sowohl der Abbruch, als auch die Annullierung der Saison die einzig richtige Entscheidung war. Die Mitnahme der Punkte in die nächste Saison ist zwar ein fairer Ansatz, aus verschiedenen Gründen aber kein Thema. So kann man zwei Saisonen grundsätzlich nicht mischen. Zudem gehen die Mannschaften in der nächsten Saison, zum Beispiel aufgrund von Transfers, unter verschiedenen Voraussetzungen an den Start. Da zu befürchten ist, dass einige Klubs die Krise nicht überstehen bzw. neue Spielgemeinschaften gegründet werden, haben die Ligen künftig vermutlich ein anderes Aussehen. Demzufolge wäre die Mitnahme der Punkte durchaus fair, durch die genannten Gründe aber nicht durchführbar gewesen". 

Können Sie nachvollziehen, dass der ÖFB der Bundesliga bezüglich Fortsetzung der Saison freie Hand lässt, im Amateur-Bereich aber einmal mehr über die Vereine drübergefahren ist?

"Man muss dieses Thema differenziert betrachten. Denn im Profi- bzw. Amateurfußball gibt es unterschiedliche Strukturen und verschiedende wirtschaftliche Interessen. Aus diesem Grund verstehe ich das Bestreben der Bundesliga und bin der Meinung, das man den Profis eine Chance geben sollte. Allerdings müssen die derzeit geltenden gesundheitlichen Bestimmungen eingehalten werden".

Freuen Sie sich auf die angekündigte Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes, oder ist für Sie ein Training unter den derzeit geltenden Bestimmungen nicht sinnvoll?

"Der Neustart ist zu befürworten, zumal das Öffnen der Funballplätze ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Aber vorerst geht es vor allem darum, die sozialen Kontakte zu pflegen und die Gemeinschaft zu intensivieren. Da die neue Saison in weiter Ferne ist und somit die Perspektive fehlt, werden wir erst frühestens Mitte Juni das Training wieder aufnehmen. Bis dahin arbeiten die Spieler weiterhin individuell an ihrer Fitness".

Ist ein Saisonstart im Herbst realistisch?

"Ich wünsche mir, dass in absehbarer Zeit der Ball wieder rollt. Aufgrund der gesetzten Maßnahmen bzw. den vorsichtigen Entscheidungen der Regierung, ist die neue Saison aber noch nicht in Sicht".

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Da der Start der neuen Saison noch nicht feststeht, ist die Personalplanung noch nicht wirklich angelaufen. Sollte die Meisterschaft im Herbst starten, wird sich am Kader vermutlich nichts ändern. Lediglich hinter unseren beiden Legionären steht aufgrund der aktuellen Reisebestimmungen ein Fragezeichen".

 

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