Union St. Roman: "Wer jetzt nicht über die Sinnfrage nachdenkt, dem ist nicht zu helfen"

Im letzten Sommer musste sich die Union St. Roman aus der Bezirksliga verabschieden und konnte die Talfahrt einen Stock tiefer nicht stoppen. Die Rominger wurden in der Tabelle bis auf den vorletzten Rang durchgereicht und überwinterten in der 1. Klasse Nord-West erneut auf einem Abstiegsplatz. Unter einem neuen Trainer und mit Verstärkungen wollte die Union wieder zurück in die Erfolgsspur finden, aufgrund der Corona-Krise geht es derzeit aber auch in Sr. Roman um wichtigere Dinge als den Fußball.

 

Einen Schritt zurück

"Es macht mich traurig, wenn ich den Sportplatz sehe und eine Totenstille verspüre. Wir alle können nur hoffen, dass dem Land bald wieder Leben eingehaucht wird. Die aktuelle Krise ist schlimm, aber auch ein Signal. Wer jetzt nicht über die Sinnfrage nachdenkt, dem ist nicht zu helfen. Seit vielen Jahren geht es vor allem darum, sich zu steigern und zu übertreffen, stand das Moitto `höher, weiter schneller` bei den meisten Menschen bzw. Betrieben im Mittelpunkt. Diese Zeit ist auch die Chance, einen Schritt zurückzutreten. Denn wenn es nach der Krise so weitergeht wie vorher, werden wir irgendwann ungebremst an die Wand fahren und uns nicht mehr helfen können", erklärt Sportchef Rudolf Mayr.

 

"Unvorstellbare Ablösesummen aus der Welt schaffen"

Obwohl die Rominger auf eine gelungene Vorbereitung zurückblicken und am Weg zurück waren, spielt der Fußball in den Gedanken von Rudolf Mayr in diesen Tagen keine Rolle: "Momentan ist es mir egal, wer auf- oder absteigt bzw. welche Entscheidungen getroffen werdern, denn der Sport bzw. Fußball ist derzeit Nebensache. Ich wundere mich wenn ich lese, dass zum Beispiel die Profis von Red Bull Salzburg mit gutem Beispiel vorangehen, auf Teile ihres Gehalts verzichten und monatlich eine sechsstellige Summe, also nur einen kleinen Teil ihrer Einkünfte, an einen sozialen Zweck spenden. Warum kommt im Fußball keiner der Millionäre auf die Idee, komplett auf das Gehalt zu verzichten und es jenen zukommen zu lassen, die um ihre Existenz zittern müssen und nicht wissen, wie es morgen weitergeht? Auch das Bestreben der Profi-Vereine, aus rein finanziellen Gründen die Meisterschaft in Form von Geisterspielen zu beenden, ist Wahnsinn. In einer Zeit, in der Betriebe zusperren und ihre Angestellten kündigen müssen, muss auch der Fußball seine Richtung ändern, darf auch in unserem geliebten Sport das Geld nicht mehr im Vordergrund stehen. Jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, die unvorstellbaren Ablösesummen aus der Welt zu schaffen und die Gehälter der Stars auf ein vertretbares Maß zu reduzieren".
Nachdem der Sportchef seinem Ärger Luft gemacht hat, verliert Mayr auch ein Wort über die sportliche Situation: "Auch wenn wir auf einem Abstiegsplatz stehen, hoffen wir auf eine sportliche Lösung und wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Dennoch wäre die Annullierung der Saison, sollte sie nicht fortgesetzt und beendet werden können, eine plausible und nachvollziehbare Entscheidung."

 

Neo-Trainer und zwei neue Offensivspieler

Seit Jahresbeginn trägt in St. Roman mit Josef Plöckinger ein Trainer die Veranwortung, der im vergangenen Herbst beim SV Riedau an der Seitenlinie das Kommando geführt hatte. "Pepi ist ein Fußballbesessener, kenn die Liga und die Vereine, weshalb er in unserer Situation genau der richtige Mann ist", ist der Sportchef fest davon überzeugt, eine gute Wahl getroffen zu haben. Dem neuen Rominger Übungsleiter stehen mit Ondrej Vlk und Jakub Sova zwei neue Offensivspieler zur Verfügung. "Wir haben uns gut verstärkt. Doch leider hat Sova, der ein junger, dynamischer Spieler ist, in der Aufbauzeit leider eine schwere Knöchelverletzung erlitten", so Mayr. "Dennoch ist die Vorbereitung sehr gut verlaufen. Unter Neo-Trainer Plöckinger lodert  wieder das Feuer, zudem hat der Coach aufgrund einiger Umstellungen eine gute Mischung gefunden. Wir wollten hochmotiviert in die Rückrunde starten, müssen nun aber abwarten, wie sich die Sitiuation entwickelt bzw. welche Entscheidungern getroffen werden".

 

Zugänge:
Josef Plöckinger, Trainer (SV Riedau)
Ondrej Vlk (zuletzt Union St. Aegidi)
Jakub Sova (Tschechien)

Abgänge:
Christian Hartinger, Trainer (?)
Konrad Grömmer (Karriereende)

Transferliste OÖ 1. Klasse Nord-West

Testspiele:
4:3 gegen SK Altheim (BLW)
7:4 gegen Union Schardenberg (2WN)
3:2 gegen SV Aschach/Donau (2MO)
1:6 gegen SK Schärding (LLW)
2:6 gegen SV Taufkirchen/Pram (BLW)

Testspiele-Übersicht OÖ 1. Klasse Nord-West 

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