"VKB-Bank-Spiel der Runde": Nachspiel am grünen Tisch

Nichts für schwache Nerven war das aktuelle "VKB-Bank-Spiel der Runde". Am 17. Spieltag der 1. Klasse Nord trafen mit Tabellenführer Union Peilstein und dem SV Gramastetten zwei Titelaspiranten aufeinander. Rund 400 Zuschauer erlebten auf der Sportanlage in Peilstein eine tolle Partie, die erst in der 95. Minute entschieden wurde und zudem noch ein Nachspiel hat. "Vor dem 4:3-Siegtor von Peilstein hat der Schiedsrichter einen klaren Regelbruch begangen, weshalb wir noch heute beim OÖFV Protest einlegen werden", erklärt Gramastettens Sektionsleiter Heinrch Pammer, der von einer Neuaustragung ausgeht. Doch vorerst konnte Peilstein mit dem vierten Sieg im vierten Frühjahrsspiel nicht nur einen Verfolger abschütteln, sondern auch den Vorsprung auf nunmehr vier Punkte ausbauen.

Gramastetten nimmt Heft in die Hand
Von Beginn an erfüllte die Partie die hohen Erwartungen, begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, wenn auch die Gäste in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel hatten. Bereits in der Anfangsphase ging die Trafella-Elf verdient in Führung, als Goalgetter Zeljko Martinov, der beim 5:0-Kantersieg im Hinspiel mit einem Triplepack der Matchwinner war, einen Stanglpass von Markus Pargfrieder zum 0:1 verwertete. Aber nur wenige Minuten später hatten auch die heimischen Fans Grund zum Jubel, köpfte Severin Neudorfer eine Flanke von Rudolf Wiesinger zum 1:1 ein.

In der Folge blieb Gramastetten feldüberlegen und konnte in der Endphase der ersten Halbzeit erneut in Führung gehen: Wieder leistete Pargfrieder die Vorarbeit zum 1:2 durch Benjamin Gaffl. Doch postwendend schlug es auf der anderen Seite ein, als nach einer Flanke von Markus Bogner die Gramastettener Hintermannschaft die Ordnung verlor und Wiesinger das 2:2 erzielte.

Peilstein geht erstmals in Führung - Ausgleich in Unterzahl
Nach dem Wechsel kam der Tabellenführer besser ins Spiel und konnte nach nur wenigen Minuten erstmals an diesem Tag einen Führungstreffer bejubeln: Einen indirekten Freistoß aus gut 20 Metern versenkte Franz Nösslböck zum 3:2. Die Partie stand weiterhin auf Messers Schneide. Als Gramastettens Christian Hackl nach 65 Minuten die Ampelkarte sah, schien es um die Gäste geschehen. Doch weit gefehlt, vier Minuten später war wieder der Top-Torjäger der Liga zur Stelle - Martinov war einen Tick schneller als sein Gegenspieler und beförderte das Leder zum 3:3 in die Maschen.

Zweiter Platzverweis für Gramastetten
Als kurz darauf mit Benjamin Gaffl der zweite Gramastettener Spiel mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche musste, hatte Peilstein noch rund 20 Minuten Zeit, mit zwei Mann mehr das Spiel zu entscheiden. Doch die Heimelf von Trainer Hermann Reisinger tat sich schwer, die klare numerische Überlegen zu nützen. Die Trafella-Elf agierte überaus geschickt und schien mit nur neun Mann das Unentaschieden über die Zeit zu bringen.

Entscheidung in Minute 95
Dann die 95. Spielminute: In der Hälfte der Gäste wurde Gramastettens Daniel Pröll gefoult. Schiedsrichter Loher pfiff dieses Vergehen auch, ließ jedoch wenig später das Spiel nicht mit einem Freistoß, sondern mit einem Einwurf fortsetzen - ein klarer Regelbruch. Das alleine wäre noch nicht entscheidend gewesen, wenn nicht aus dieser Aktion der Siegtreffer der Peilsteiner gefallen wäre: Nach einer Flanke des kurz zuvor eingewechselten Andreas Mager verschätzte sich Gästegoalie Claus Hartmann und Miroslav Sachl, der wenige Minuten zuvor noch eine Riesenchance ausgelassen hatte, köpfte  zum 4:3-Endstand ein.

Bernhard Forstner (Sektionsleiter Union Peilstein): "Dieses Match war eine tolle Werbung für den Fußball. Gramastetten hat die erste Halbzeit gehört, danach war die Partie umkämpft und ausgeglichen. Auch mit nur neun Mann haben die Gäste gut dagegengehalten. Wenn man in der Nachspielzeit das Siegtor erzielt, ist immer Glück dabei - aber das haben wir derzeit. Ein Unentschieden wäre sicher gerecht gewesen. Derzeit sieht es ganz gut aus, aber die Meisterschaft dauert noch lange."

Heinrich Pammer (Sektionsleiter SV Gramastetten): "Wir haben ausgezeichnet begonnen, sind auch zwei Mal in Führung gegangen, mussten aber immer rasch den Ausgleich hinnehmen. In Unterzahl haben wir das 3:3 erzielt und konnten sogar mit zwei Mann weniger das Spiel offen halten. Dem Siegtor von Peilstein ist ein Regelbruch vorausgegangen, zudem war dann auch noch ein Tormannfehler dabei. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben und hätte sich zumindest einen Punkt verdient. Jetzt ist der Fußballverband gefordert, ist aus meiner Sicht das Spiel aufgrund des Regelbruchs neu auszutragen. Ich fordere nur Gerechtigkeit, denn Vergehen von Spielern beziehungsweise Vereinen werden vom OÖFV sofort sanktioniert und harte Strafen ausgesprochen. Und diese Vorgehensweise erwarte ich auch jetzt, auch wenn es sich um einen Schiedsrichter handelt."


Günter Schlenkrich

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