SV Haslach: "Dem Feedback der Vereine sollte die notwendige Beachtung geschenkt werden"

In der zweiten Saison nach dem Aufstieg in die 1. Klasse Nord war der SV Haslach im Herbst ausgezeichnet unterwegs, beendete die Hinrunde am zweiten Platz und überwinterte nur einen einzigen Punkt hinter Herbstmeister Sarleinsbach. Das Team aus dem oberen Mühlviertel nahm sich für die Rückrunde viel vor und wollte im Aufstiegskampf mitmischen, aufgrund des Abbruches der Saison muss aber auch die Eilmannsberger-Elf zurück an den Start. Sektionsleiter Gerhard Feldler nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Feldler, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Wir waren gut positioniert und haben uns einiges ausgerechnet, demnach war die Annullierung der Saison aus unserer Sicht eine unglückliche Entscheidung. Auch jene Vereine, die in Hinblick auf den Aufstiegskampf invesdtiert haben, hat der ÖFB-Beschluss hart getroffen. Ebenso wie viele andere Klubs ist auch der SV Haslach der Meinung, das man die erbrachten Leistungen nicht streichen sollte. Demnach wäre es nicht nur gerecht, sondern auch überaus fair gewesen, die im Herbst gesammelten Punkte in die nächste Saison mitzunehmen. Auch eine Halbierung der Punkte wäre in Ordnung gewesen".    

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Ich denke, dass der OÖFV mit der derzeitigen Saison etwas überfordert ist. Über die aktuellen Themen kann man sich auf der Verbands-Homepage informieren, viele Klubs vermissen jedoch die Nähe des Verbandes bzw. das persönliche Gespräch. Ab und an werden Mails verschickt, auch vom Präsidenten haben wir kürzlich eines erhalten, viel mehr passiert aber nicht. Ich habe auch das Gefühl, dass dem Feedback der Verteine nicht die notwendige Beachtung gechenkt wird". 

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"Der ÖFB tut gut daran, seine Statuten zu überarbeiten, um für künftige Eventualitäten gerüstet zu sein. Aufgrund der aktuellen Statuten war vermutlich keine andere Entscheidung möglich. Hätte der ÖFB jedoch die Bestimmungen der aktuellen Situation angepasst - die Regierung hat in den vergangenen Wochen mit neuen bzw. geänderten Gesetzen genau das getan - hätte das Präsidium möglicherweise einen anderen Bechluss gefasst".

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Da die Regierung gestern angekündigt hat, die Maßnahmen zu lockern, besteht die Hoffnung, dass Mitte Mai unter Einschränkungen trainiert werden darf. Sollten die Maßnahmen darüberhinaus nachjustiert werden, wäre ein Meisterschaftsstart im Herbst möglich." 

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Einige Vereine haben aktuell mit Problemen zu kämpfen, ich glaube aber, dass langfristig auch der Amateurfußball wieder zu einer gewissen Normalität zurückfinden wird." 

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Coach Eilmannsberger versorgt die Spieler jeden Montag mit einem Trainingsplan. Auch wenn die Kicker heiß sind und voll mitziehen, wird es langsam zäh. Wir sind bemüht, am aktuellen Kader festzuhalten, punktuelle Veränderungen sind aber möglich".

 

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