Nach bösem Tiefschlag, SV Windischgarsten mit drei Abgängen

Der SV Windischgarsten avancierte im Herbst zum erfolgreichsten Team Oberösterreichs. Der Winkler-Elf gelang das Kunststück, alle 13 Spiele zu gewinnen, führte nach einer historischen Hinrunde mit einem satten Vorsprung von zehn Punkten die Tabelle der 1. Klasse Ost an und war mit einem Bein schon in der Bezirksliga. Der SVW wollte das begonnene Werk vollenden und im Sommer den Meistertitel feiern, das Corona Virus sowie die Entscheidungsträger in Wien machten den Windischgarstenern aber einen Strich durch die Rechnung. Nach der Annullierung der Saison müssen die Mannen von Trainer Peter Winlkler, ebenso wie jene Mannschaften, die wenige oder gar keine Punkte sammeln konnten, zurück an den Start.

 

"Ältere Herren, Theoretiker und Juristen - junge, dynamische und praxisnahe Funktionäre hätten vermutlich eine andere Entscheidung getroffen"

"Aufgrund der damaligen Entwicklung war schon im März zu befürchten, dass die Saison nicht beendet werden kann. Mitte April war es dann so weit, als die Entscheidungsträger in Wien beschlossen haben, die Meisterschaft abzubrechen und nicht zu werten. Uns ist bewusst, dass eine Saison, wenn sie nicht beendet werden kann, laut Statuten annulliert werden muss. Dennoch hätte es aus sportlichen Gründen durchaus andere Optionen gegeben", atmet Sportchef Karl Reisenbichler noch einmal tief durch. "Aber beim ÖFB haben vorwiegend ältere Herren und Juristen das Sagen. Junge, dynamische Funktionäre hätten vermutlich eine sportliche Lösung gesucht und eine andere Entscheidung getroffen. In Wien hat man das Große Ganze einmal mehr nicht beachtet und ist stur nach dem Regulativ vorgegangen. Das ist vor allem damit zu begründen, dass Theoretiker und Juristen - und keine praxisnahen Funktionäre - die Entscheidungen treffen", so Reisenbichler. "Auch mit den unerlaubten Mannschaftstrainings des LASK ist man ähnlich vorgegangen. Der ÖFB hat erst gar nicht versucht, eine attraktive Lösung zu finden, sondern hat sich ausschließlich mit dem Regelwerk beschäftigt. Man hätte es bei einer (wesentlich höheren) Geldstrafe belassen und den Betrag den Vereinen zukommen lassen können. Aber es ist nun einmal so wie es ist - der Fußballgott ist in keinem Fall ein Windischgarstener. Den bösen Tieschlaf haben wir inzwischen verarbeitet. Auch wenn den Spielern, Trainern, Funktionären und Fans bewusst ist, dass es unmöglich ist, eine derart einzigartige Leistung zu wiederholen, steht die Mannschaft über den Dingen und richtet den Blick entschlossen nach vorne. Auch Coach Winkler ist inzwischen wieder hochmotiviert, krempelt die Ärmel hoch und greift gemeinsam mit dem Team in der neuen Saison wieder an".

 

Fehlende Planungssicherheit

Der verhinderte Meister hat am 19. Mai den Betrieb wieder aufgenommen. "Bislang standen wöchentlich zwei Einheiten auf dem Programm und trainieren noch bis kommenden Freitag. Dann machen wir eine Pause und wollen Mitte Juli die Vorbereitung in Angriff nehmen", meint Karl Reisenbichler. "Aber während Deutschland im Fußball mit gutem Beispiel vorangeht und in der schwierigen Situation umsichtig agiert, lässt der ÖFB bzw. OÖFV die Vereine im Regen stehen. Die Kultur ist auf die Barrikaden gestiegen und hat damit einiges bewirkt, von den Fußballgranden hingegen hört man bezüglich des Amateurfußballs wenig bis gar nichts und sind vor allem damit beschäftigt, die Bundesliga-Saison über die Runden zu bekommen. Noch immer weiß niemand, ob bzw. wann es los geht, fehlt sämtlichen Vereinen die Planungssicherheit".

 

Drei Abgänge - Goalgetter wechselt in die Steiermark

Während der Corona-Pandemie hat sich der Kader von Coach Winkler verändert. So wechselt Goalgetter Rene Gressenbauer, der im Herbst nicht weniger als 25 Mal ins Schwarze getroffen hatte, nach Rottenmann, wo er bereits im Herbst 2018 tätig war. "Wären wir aufgestiegen, wäre Rene bei uns geblieben, nach der Annullierung der Saison war der Torjäger aber nicht zu halten und kickt künftig in der steirischen Landesliga. Während David Winkler zu OÖ-Ligist Micheldorf zurückkehrt, nimmt sich Daniel Antensteiner aus beruflichen Gründen eine Auszeit und steht in diesem Jahr nicht mehr zu Verfügung", begründet der Sportchef die Abgänge. "Mit Sebastian Stummer rückt ein großes Talent aus dem U16-Team in den Kampfmannschaftskader nach. Darüberhinaus führen wir derzeit Gespräche mit zwei möglichen Verstärkungen und hoffen, die Transfers in trockene Tücher bringen zu können".

 

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