USV St. Pantaleon: "Nicht nur die Profiklubs, auch die Amateurvereine kämpfen um ihre Existenz"

Der USV St. Pantaleon kam ausgezeichnet durch den Herbst, musste sich ebenso wie Ligaprimus Neuhofen in der Hinrunde nur einmal geschlagen geben und überwinterte in der 1. Klasse Süd-West am dritten Platz. "Pontigon" wollte sich auch im Frühjahr von der besten Seite zeigen und im Aufstiegskampf mitmischen, aufgrund der Corona-Pandemie fand die Saison für die Innviertler aber ein jähes Ende. Sektionsleiter Gerhard Fuchs nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Fuchs, wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie und wie erwarten Sie die weitere Entwicklung?

"Wir sind froh, dass im und rund um den Verein nichts passiert ist und keine Krankheitsfälle zu beklagen haben. Es geht darum, die Menschen zu schützen, darum sind die gesetzten Maßnahmen in Ordnung. Natürlich hoffen wir alle, bald zur Normalität zurückkehren zu können, aber die weitere Entwicklung kann derzeit wohl niemand richtig einschätzen".

Das ÖFB-Präsidium hat beschlossen, die Saison zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Auch ich hätte so entschieden und glaube, dass es die beste Lösung ist. Es hätte auch andere Optionen gegeben, damit hätte man aber alles durcheinandergewürfelt. So wäre die Punktemitnahme in die nächste Saison durchaus fair und für uns eine perfekte Lösung gewesen, aufgrund der aktuellen Statuten bzw. fehlenden Rechtssicherheit hat der ÖFB aber anders entschieden".

Können Sie nachvollziehen, dass der ÖFB der Bundesliga bezüglich Fortsetzung der Saison freie Hand lässt, im Amateur-Bereich aber einmal mehr über die Vereine drübergefahren ist?

"Nein, das finde ich absolut nicht in Ordnung, denn in dieser außergewöhnlichen Situation geht es einzig und alleine um den Fußball im Ganzen und deshalb sitzen alle, ob Profis oder Amteure, im gleichen Boot. Natürlich muss man bei der Bundesliga den wirtschaftlichen Faktor betrachten, aber nicht nur die Profiklubs, auch die Amateurvereine kämpfen um ihre Existenz. Und wenn zahlreiche Vereine die Krise nicht überstehen, ist die Fußballllandkarte künftig eine ganz andere, als wir sie bisher kennen".

Freuen Sie sich auf die angekündigte Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes, oder ist für Sie ein Training unter den derzeit geltenden Bestimmungen nicht sinnvoll?

"Die Ankündigung gefällt uns und werden das Training wieder aufnehmen. Es ist zwar nicht einfach, unter den derzeitigen Bestimmungen ein zielführendes Training abzuhalten, aber nach der langen Pause geht es vor allem darum, wieder gemeinsam zu arbeiten. Zudem müssen die Jungen beschäftigt werden, um das Abwandern von Nachwuchsspielern zu anderen Sportarten zu verhindern".

Ist ein Saisonstart im Herbst realistisch?

"Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber sollte die Regierung am eingeschlagenen Weg festhalten, ist ein Start im Herbst vermutlich nicht möglich, zumal vor der Meisterschaft eine entsprechende Vorbereitung mit Testspielen durchgeführt werden muss. Da Vizekanzler Kogler immer wieder erklärt, sich am deutschen Fußball orientieren zu wollen, ist die für 30. Mai im Amateurbereich ankündigte Wiederaufnahme des Spielbetriebes in Nordrhein/Westfalen, mit knapp 20 Millionen Einwohnern das größte Bundesland, ein positives Signal".

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Unter Neo-Trainer Petrer Richter haben wir eine exzellente Vorbereitung absolviert, deshalb war es schade, das wir nicht starten konnten. Die Planungen sind bereits angelaufen, haben mit den Spielern schon Gespräche geführt und sind auch nicht abgeneigt uns zu verstärken. Somit wird sich im Sommer etwas tun, wichtig ist aber auch, dass fünf Talente aus dem U16-Team in den Kader aufgerückt sind".

 

Wahl zum beliebtesten Unterhaus-Team 2020

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.