Personalsorgen in Vöcklabruck

Nachdem der Vöcklabrucker SC im Vorjahr den Ligaverbleib erst in der allerletzten Runde sichern konnte, absolvierte die Mannschaft von Trainer Alexander Neudorfer eine solide Saison und kam in der 1. Klasse Süd als Achter ins Ziel. "In Anbetracht der Umstände müssen wir unter dem Strich mit dem Abschneiden zufrieden sein. Denn zum einen stellen wir nicht nur die jüngste, sondern auch billigste Mannschaft der Liga. Und zum anderen mussten wir praktisch ohne gelernten Stürmer auskommen", erklärt der Coach, der nach bislang drei fixen Abgängen in den letzten Tagen der Übertrittszeit möglicherweise weitere Spieler verlieren wird.

 

Massives Offensivproblem

Nach einem ansprechenden Herbst mit 20 gesammelten Punkten, wanderten in der Rückrunde nur 14 Zähler auf das Konto. "Dabei ist uns im Frühjahr mit zwei Siegen ein perfekter Start geglückt, konnten in den folgenden elf Spielen aber nur acht Punkte holen. Die mäßige Ausbeute war in erster Linie dem massiven Offensivproblem geschuldet und konnten das Fehlen unserer beiden etatmäßigen Stürmer nicht kompensieren", spricht Neudorfer Peter Cotic und Sebastian Klebl an. Während Cotic sich am Beginn der Saison verletzte, in der Folge pausieren musste und im Winter nach Kammer wechselte, stand Klebl aus beruflichen Gründen kaum zur Verfügung. "Bis zum gegnerischen Strafraum haben wir gut kombiniert, waren dann aber mit unserem Latein am Ende und sind des Öfteren in Konter gelaufen. Die jungen Offensivspieler sind zwar sehr engagiert und willig, vor dem Tor fehlt ihnen jedoch die Kaltschnäuzigkeit", weiß der Übungsleiter, der sich über lediglich 39 Treffer freuen konnte - nur die beiden Nachzügler aus Attnang und Oberwang durften weniger oft jubeln. Nur vier Mannschaften hingegen kassierten weniger Gegentore. "Mit einer weitgehend kompakten Hintermannschaft konnten wir die Offensivschwäche zum Teil kompensieren. Hätten wir einige Tore mehr kassiert, hätte wie im Vorjahr wieder der Hut gebrannt", meint Alexander Neudorfer, der sich über den Meistertitel der Reserve-Mannschaft freut.

 

Bislang zwei Zu- und drei Abgänge

Neben Ergänzungsspieler Anto Juric, der nach Aurach wechselt, stehen in der kommenden Saison zumindest zwei Stammkräfte nicht zur Verfügung. Während Edis Kenjar künftig das Trikot der Union Bruckmühl überstreift, ist Bekir Cöplü in der Türkei auf Vereinssuche. "Da einige Spieler von anderen Vereinen umworben werden, sind in den letzten Tagen der Übertrittszeit weitere Abgänge nicht auszuschließen", so Neudorfer, der beim Trainingsauftakt am Montag zwei neue Kräfte begrüßen konnte. Während mit Philipp Lettner (TSV Timelkam) ein Torwart wieder zu seinem Stammverein zurückkehrt, wechselt Senahid Bekanovic von Eberschwang nach Vöcklabruck. "Ich habe mit rund zehn weiteren Spielern Gespräche geführt, da es in Vöcklabruck aber nichts zu verdienen gibt und der Verein sich auf keine finanziellen Abenteuer einlässt, sind Transfers nicht zustandegekommen".

 

"Es geht darum, irgendwie die Klasse zu halten"

Im ersten Testspiel treffen die Vöcklabrucker am heutigen Abend auf Bezirksligist Gunskirchen. Aufgrund der aktuell angespannten Personalsituation erwartet der Trainer, der sein Bleiben in Vöcklabruck vorzeitig zugesagt und darum in der Sommerpause ein überaus interessantes Angebot eines höherklassigen Vereins ausschlagen musste, eine ungemein schwierige Saison. "Der Kader wird kleiner und die Mannschaft noch jünger. Es ist zwar reichlich Potenzial vorhanden, aber die Jungen brauchen noch zwei, drei Jahre. Es fehlt einfach der eine oder andere Routinier, der die jungen Spieler führt. Demzufolge geht es in der enorm starken Liga nur darum, irgendwie die Klasse zu halten bzw. über dem Strich zu bleiben. Ich möchte aber nicht zu weit in die Zukunft blicken, denn - auch wenn die Verantworlichen aktuell hinter mir stehen - werde ich, sollten die Leistungen bzw. Ergebnisse nicht passen, die ersten Runden möglicherweise nicht überleben", so Neudorfer.

 

Transferliste

 

Günter Schlenkrich

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