SV Bad Goisern: "Es ist ärgerlich, wenn der OÖFV-Präsident von einer völlig untergeordneten Rolle des Amateurfußballs spricht"

Nach einer jahrelangen Durststrecke ist es dem SV Bad Goisern gelungen, die Talfahrt zu stoppen. Die Stadler-Elf absolvierte eine bärenstarke Hinrunde und krönte sich zum Herbstmeister der 1. Klasse Süd. Aufgrund der Corona-Krise ist im Salzkammergut nicht nur der mögliche Aufstieg in Gefahr, der Traditionsverein vermisst auch die Nähe des Oberösterreichischen Fußballverbandes. "Natürlich ist die Situation besorgniserregend, geht es derzeit in erster Linie um die Gesundheit. Aber die Situation ist auch für die Fußballvereine außergewöhnlich und zum Teil existenzbedrohend, weshalb der Verband seiner Pflicht mehr denn je nachkommen sollte, sich um die Vereine zu kümmern und sie zu unterstützen", erklärt Franz Liebhart, der seit bereits drei Jahrzehnten als Sektionsleiter die Verantwortung trägt.

 

"Der Fußball steht im Maßnahmenkatalog auf der letzten Seite"

Seit einigen Wochen setzt die Regierung alle Hebel in Bewegung, die aktuelle Situation zu bewältigen und den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten. Im März ist der Sport in den Hintergrund gerückt, auch der Fußball steht seit geraumer Zeit still. Das ist einerseits verständlich, anderseits aber auch verwunderlich, zumal gerade in dieser Zeit sportliche Aktivitäten besonders wichtig sein sollten. "Es steht außer Frage, dass das Virus bekämpft werden muss. Was ich aber nicht verstehe ist, dass man den Sport derzeit in die unterste Schublade steckt und speziell der Fußball im Maßnahmenkatalog auf der letzten Seite steht. Denn zum einen ist der Fußball eine absolute Weltsportart und somit ein Wirtschaftsfaktor. Und zum anderen ist die sportliche Aktivität gerade für die Gesundheit außerordentlich wichtig. Zudem steht bei den Fußballvereinen der soziale Aspekt im Vordergrund, sind die Klubs ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Integration", so Liebhart.

 

"Der Verband sollte die Nähe der Vereine suchen"

Während die Profiklubs krampfhaft nach Lösungen suchen und bestrebt sind, die Meisterschaft in Form von Geisterspielen fortzusetzen, wissen die Amateurvereine nicht, wie es weitergeht und bangen zudem um ihre Existenz. "Es wäre längst an der Zeit, dass der Verband die Nähe der Vereine sucht und die Klubs nach deren Sorgen und Wünschen befragt. Darum ist es besonders ärgerlich, dass OÖFV-Präsident Dr. Götschhofer in einer offiziellen Presseaussendung die Vereine wissen lässt, dass der Amateurfußball in der aktuellen Situation eine völlig untergeordnete Rolle spielt und somit zum Ausdruck bringt, dass dem Sport keine Bedeutung zukommt", kann der Sektionsleiter die gewählte Kommunikationsform bzw. die Untätigkeit des Oberösterreichischen Fußballverbandes nicht nachvollziehen.

 

"Jeder Klub muss individuell behandelt und unterstützt werden"

"Unser Verein hatte im Nachwuchs noch nie einen derart großen Zulauf wie kurz vor der Krise. So konnten sich rund 50 Kids im Fußballkindergarten nach Lust und Laune austoben. Die Eltern waren dankbar darüber, dass ihre Kinder am Sportplatz gut aufgehoben waren, doch damit ist es nun vorbei. Was den Kampf gegen das Virus betrifft, leistet die Regierung gute Arbeit, dem Sport schenken die Politiker hingegen kaum Beachtung. Auch von Vizekanzler Kogler hätte ich mir mehr erwartet. Der Bundesminister für Sport hat angekündigt, die Sportvereine unterstützen zu wollen, in Summe aber eher bescheidene Mittel in Aussicht gestellt", meint Franz Liebhart. "Vermutlich wird die in Österreich beliebte Gießkanne wieder zur Anwendung kommen und die Vereine gleichmäßig unterstützt werden. Aber gerade in dieser außergewöhnlichen Situation sollte jeder Klub individuell behandelt und unterstützt werden. So kommt bei einigen Vereinen die Gemeinde für die Instandhaltung des Sportgeländes auf. Andere Klubs hingegen müssen jeden Euro drei Mal umdrehen und können dezeit weder Einnahmen aus dem Kartenverkauf, noch vom Kantinenbetrieb lukrieren. Zudem stehen die bevorstehenden Zeltfeste bzw. Veranstaltungen vor der Absage bzw. mussten bereits abgesagt werden. Der Erlös aus diesen Veranstaltungen ist für die Amteurvereine existenziell genauso wichtig, wie es für die Profiklubs zum Beispiel das Fernsehgeld ist."

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