Buchkirchen: Strafbeglaubigung und "Monster"-Sperre

Im Auswärtsspiel in der 2. Klasse Mitte-Ost  gegen den SK Ford Danner Gallspach erhielten die Meisterambitionen der Union Buchkirchen in der 89. Minute neue Nahrung, als Jürgen Domainko scheinbar der 2:1-Siegtreffer gelungen war. Doch Sekunden später brachte eine Kurzschlusshandlung nicht nur den Meistertritel, sondern auch den Aufstieg in Gefahr, als sich Buchkirchens Amir Klajic, auf Höhe der Mittelauflage, gegen Gallspachs Beniamin Chiorean zu einer Würge-Attacke hinreißen ließ. Den daraufhin entstandenden Tumult wollten aufs Feld eilende Betreuer und Funktionäre schlichten, was ihnen wenige Minuten später auch gelang. Schiedsrichter Spießberger sah sich jedoch nicht der Lage das Spiel fortzusetzen und brach die Partie ab. Am Donnerstag fällte der Strafausschuss des OÖFV das Urteil, sprach beiden Mannschaften die Schuld am Abbruch zu und belegte Amir Klajic mit einer "Monster"-Sperre.

Das Spiel wurde - ebenso wie vor wenigen Wochen die Begegnung Grünburg/Steinbach gegen ESV Wels, die ebenfalls in Minute 89 auch beim Spielstand von 2:1 nach einem Tumult und Rudelbildung abgebrochen wurde - mit 0:0 Toren und 0 Punkten strafbeglaubigt. Zudem wurden beide Mannschaft mit einer Geldstrafe von jeweils 250 Euro belegt. Durch die Strafbeglaubigung werden beide Mannschaften in der Tabelle bei Punktegleichheit nach hinten gereiht. So muss die Mannschaft von Trainer Franz Bräuer aufgrund des Urteils  die Tabellenführung - trotz der klar besseren Tordifferenz - an den UFC Haibach abtreten. Gegen Amir Kljajic, Verursacher des Tumults und folgenden Abbruchs, wurde eine Sperre von 30 Spielen ausgesprochen, wobei der Strafrahmen (bis zu 48 Spiele) nicht ausgeschöpft wurde.

Stimmen zum Urteil:

Robert Hainbuchner (Sektionsleiter Union Buchkirchen): "Ich verstehe die Welt nicht mehr und möchte mich zu diesem unverständlichen Urteil eigentlich gar nicht äußern. Mit dem völlig überzogenen Bericht des Schiedsrichters und der Bestätigung durch Gruppenobmann Buchroithner ist das Urteil schon vor der Verhandlung festgestanden. Aber wenn dieses Urteil - wie auch das abgebrochene Spiel in Grünburg - künftig als Präzendenzfall herangezogen wird, kann eigentlich jede Mannschaft eine Spielabbruch verursachen, dadurch auch den Gegner belasten und in die Meisterschaftsentscheidung eingreifen. Durch die Rückreihung aufgrund der Strafbeglaubigung mussten wir die Tabellenführung abgeben und haben den Meistertitel nun nicht mehr selbst in der Hand. Selbst der eigentlich bereits fixierte Aufstieg ist jetzt sogar in Schwebe, da wir in den letzten beiden Runden noch einen Punkt benötigen. Doch gibt es im Fußball eine Gerechtigkeit, dann werden wir am Ende den Meisertitel feiern können."

Erwin Wageneder (Sektionsleiter SK Gallspach): "Das Urteil ist für uns nicht überraschend und nehmen es auch zur Kenntnis. Ich betone aber noch einmal, dass nur dank der auf das Spielfeld geeilten Betreuer und Funktionäre eine zusätzliche Eskalation verhindert werden konnte und man deshalb von einem Ordnerversagen auch nicht sprechen kann. Demzufolge ist es auch korrekt, dass das Spiel nicht mit 0:3 - oder 1:2 - strafverifiziert worden ist. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen, da diese Angelegenheit alles andere als eine Werbung für den Fußball ist. Ich bin aber von meinem Funktionärskollegen Robert Hainbuchner, mit dem ich bislang eigentlich immer gut ausgekommen bin, schwer enttäuscht und kann das Verhalten und die Schuldzuweisungen des Buchkirchener Sektionsleiters nicht tolerieren."


Günter Schlenkrich

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