Aderlass zwingt zu Neuanfang! Union Bruckmühl muss halbe Mannschaft ersetzen

Union Bruckmühl

Vor einer schwierigen Saison steht die Union Bruckmühl. Nach einem erfolgreichen Jahr, das mit dem fünften Platz abgeschlossen werden konnte und sehr zufriedenstellend verlief, muss man erneut von vorne beginnen. "Wir haben das Team nicht zusammenhalten können und stehen daher vor einem Neuanfang", erklärt Sektionsleiter Christian Pohn. Der Abgang des treffsichersten Offensivspielers, das Karriereende des Innenverteidigerduos und einige Langzeitverletzte lassen Bruckmühls Manager von einem Aderlass sprechen, der Neuzugänge unumgänglich machte und von den Fans, Funktionären und Fußballern Geduld erfordert. Dass man in der kommenden Saison einen großen Schritt nach vorne macht, hält Christian Pohn nicht für das naheliegendste Szenario.

Lücken vorne und hinten

"Unser Trainer will eine Steigerung. Das ist auch gut so. Realistischer ist wohl aber, dass ein neuerlicher Platz unter den besten fünf, sechs Teams eine gute Leistung wäre", drückt Bruckmühls Sektionsleiter auf die Euphoriebremse. Kein Wunder, sind aus dem Mannschaftsgerüst der starken Vorsaison doch einige Stützen abhandengekommen! Einziger echter Abgang ist Jakob Bichl, der mit 15 Treffern mehr als ein Drittel der letztjährigen Bruckmühler Tore beisteuerte. Er schloss sich Bezirksligist Union Neukirchen/V. an. "Ihn zu kompensieren geht kaum. Er war einer der besten Stürmer der Liga", ortet Christian Pohn eine große Lücke im Angriff. Selbiges gilt für das Abwehrzentrum. Bernhard Deisenhammer legt eine Pause ein. Johannes Bischof beendet seine Karriere. "Die beiden waren der Schlüssel zu unserer Stabilität. Sie waren routiniert und kopfballstark."

Viele Verletzte

Neben diesen drei nun fehlenden Eckpfeilern muss das Team in den nächsten Monaten auch auf vier weitere wichtige Spieler verzichten. Lukas und Daniel Tassold fallen ebenso aus wie Rene Haslinger und Thomas Bischof. "Uns fehlt die halbe Mannschaft", bringt Bruckmühls Sektionschef die Misere auf den Punkt. Während die Verletzten irgendwann wieder zur Verfügung stehen werden und mit Andreas Pohn ein Spieler nach Verletzungspause wieder an Bord ist, musste man sich für manche Positionen auch um externen Ersatz bemühen. Drei Verstärkungen lotste man in der sommerlichen Übertrittszeit zur Union. Sie alle haben ihre Stärken im Spiel nach vorne. Nach dem Abgang von Lukas Bichl scheint die Offensivlast auf mehrere Schultern verteilt zu werden.

Drei Verstärkungen

Edis Kenjar vom Vöcklabrucker SC soll als Ideengeber fungieren. "Er ist ein Spielmacher, der die entscheidenden Pässe spielen soll. Er hat noch körperlichen Nachholbedarf, denn in der 2. Klasse wird anders Fußball gespielt", stellt Christian Pohn den Neuen vor. Ebenfalls im Mittelfeld fühlt sich Oliver Mörigsbauer (ASKÖ Pinsdorf) zuhause. Er soll das Flügelspiel verstärken, wie Bruckmühls Sektionsboss betont: "Er ist ein quirliger, schneller und fleißiger Spieler. Wie die anderen beiden wird er sicher eine Bereicherung sein und uns weiterhelfen." Als Abnehmer guter Vorlagen wurde Oliver Zivanovic (Vöcklabrucker SC) verpflichtet. "Er soll das eine oder andere Tor machen. Er ist flink, technisch gut, aber nicht mit Lukas Bichl zu vergleichen, sicher ein anderer Spielertyp", sagt Christian Pohn, der in allen drei Zugängen erhebliches Potenzial sieht, aber Geduld einmahnt: "Sie alle drei schichteln, können daher nicht immer ganz regelmäßig trainieren. Das ist nicht so einfach. Sie brauchen daher Zeit."

Schwierige Auftaktgegner

Die schwere Auslosung spielte da nicht in die Karten. In den ersten drei Runden geht es gegen drei jener fünf Teams, die auf des Sektionsleiters Favoritenliste stehen, nämlich die Klubs aus Haag am Hausruck, Attnang und Grieskirchen. Die anderen beiden Titelkandidaten SV Eberschwang und Union Gaspoltshofen trifft man in Runde fünf und 13. "Das ist eine starke Auslosung. Wir sind anfangs sicher noch nicht so zusammengespielt. Ich bin aber sicher, dass unser Trainer eine Lösung finden wird und das Beste aus dem vorhandenen Material herausholen wird", hat Christian Pohn großes Vertrauen in die Fähigkeiten von Headcoach Marko Matijevic, der trotz des Verlusts der Abwehrchefs an der Viererkette festhält.

Viererkette im Fokus

Für Bruckmühls Sektionsleiter ist der Erfolg in der kommenden 2. Klasse Mitte-West-Saison stark an die Stabilität der Abwehr geknüpft: "Die entscheidende Frage wird sein: Wie macht sich die Viererkette?" In der Vorbereitung konnte dies kaum einmal getestet werden, da stets mit einem gemischten Team aus 1b und Kampfmannschaft aufgegeigt wurde. Dass man trotzdem ordentliche Ergebnisse einfuhr, gegen Union Gampern (1:1) remisierte, den ATSV Lenzing (2:0) und den ATSV Timelkam (1:0) schlug und nur gegen den TSV Timelkam (0:1) sowie im gestrigen Duell mit dem SV Aurach (1:2) unterlag, lässt Christian Pohn durchaus zuversichtlich in die nähere Zukunft blicken: "Mit den Tests sind wir zufrieden. Auch wenn wir vor einer schweren Saison stehen, sind wir positiv gestimmt."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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