TSV Timelkam: "Wenn die Schulen geöffnet werden, dürfen die Fußballer vermutlich wieder trainieren"

Der TSV Timelkam absolvierte in der 2. Klasse Mitte-West eine durchwachsene Hinrunde und überwinterte als Neunter nur in der unteren Tabellenhälfte. Die Kuvi-Elf hatte sich für das Frühjahr viel vorgenommen und wollte in der Tabelle nach oben klettern, aufgrund des Abbruches der Saison müssen aber auch die Hausruckviertler zurück an den Start. Sektionsleiter Dr. Alexander Kösters nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Dr. Kösters, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Da es derzeit in erster Linie um die Gesundheit geht und deshalb die von der Regierung gesetzten Maßnahmen umgesetzt werden müssen, war der ÖFB-Beschluss zu erwarten und ist auch nachvollziehbar. Es ist verständlich, dass die Herbstmeister bzw. Aufstiegsaspiranten sowie jene Vereine, die entsprechend investiert haben, sich eine andere Entscheidung gewünscht hätten. Auch wenn unser Klub davon nur am Rande betroffen ist, wären mehrere, durchaus faire Optionen zur Verfügung gestanden und hätte darüber diskutieren können". 

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Eine gewisse Begleitung kann man dem Verband nicht absprechen. Der OÖFV informiert auf seiner Homepage über aktuelle Themen. Zudem besteht für die Vereine die Möglichkeit, sich aus dem Förder-Topf zu bedienen. Natürlich könnte die Kummunikation intensiver und auch persönlicher sein, aber der OÖFV ist ein großer Verband, demnach ist es nicht einfach, mit den rund 360 Vereinen ständig zu kommunizieren". 

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"Jede Krise ist auch eine Chance und speziell für den ÖFB eine gute Gelegenheit, zum Beispiel die Statuten zu entstauben oder andere Bereiche zu hinterfragen bzw. zu durchleuchten. Vielleicht stößt man auf den einen oder anderen Punkt, der zu ändern bzw. zeitgemäß zu gestalten wäre".

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Wenn die Schulen geöffnet werden, dürfen die Fußballer vermutlich wieder trainieren. Sollten sich die Zahlen nicht stark verändern, könnte ich mir vorstellen, dass der Trainingsbetrieb Mitte bis Ende Mai wieder aufgenommen werden kann, wenn auch vorerst nur in beschränkter Form. Sollte das der Fall sein, könnte die nächste Saison im Herbst gestartet werden. Eine längere Pause wäre für den Fußball eine Katstrophe". 

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Vor allem aufgrund von finanziellen Problemen wird der eine oder andere Verein die Krise vermutlich nicht überstehen. Umso länger die Pause dauert, umso größer ist die Gefahr, dass Klubs zusperren müssen. Sollte es im Herbst weitergehen, kommen die gefährdeten Vereine mit einem blauen Auge davon".

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Auch unser Trainer vertraut der Eigenverantwortung der Spieler und ist überzeugt, dass die Kicker das individuelle Heim-Programm absolvieren. Nachdem die Saison vorzeit beendet wurde, haben wir mit den Spielern erste Gespräche geführt. Wie es aussieht, sind im Sommer keine großartigen Veränderungen zu erwarten. Da hinter den aktuellen Leihverträgen ein großes Fragezeichen steht, ist jedoch eine dezidierte Kaderplanung nicht wirklich möglich".

 

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