ASKÖ Neue Heimat mit erstem Saisonsieg – Umstrittener Freistoßtreffer lässt bei Zöhrdorf die Wogen hochgehen

ASKÖ Neue Heimat Linz
ASKÖ Zöhrdorf Linz

Charakteristisch für ein echtes Derby sind ohne Zweifel die geballten Emotionen, die in solchen ganz besonderen Duellen immer wieder zum Vorschein kommen. Bestes Beispiel dafür war die Begegnung zwischen der ASKÖ Neue Heimat und der ASKÖ Zöhrdorf in der 2. Klasse Mitte presented by HDI. Vor allem die stark ersatzgeschwächt in dieses Auswärtsspiel gegangenen Zöhrdorfer fühlten sich von so mancher Entscheidung des Schiedsrichters Christopher Franke klar benachteiligt. Das Fass aus Sicht der Gäste zum Überlaufen brachte ein Pfiff des Unparteiischen in der 73. Minute, als nach einer vermeintlich erfolgreichen Rettungstat von Zöhrdorf-Keeper Martin Plank auf Freistoß entschieden wurde, welchen im Anschluss Andreas Kaiser zum alles entscheidenden 1:0 verwandelte.

 

Notelf überrascht

Für die Gäste aus Zöhrdorf stand dieses Derby von Anfang an unter keinem guten Stern, musste man doch beinahe die halbe Mannschaft aus den verschiedensten Gründen vorgeben. So stand unter anderem der erkrankte Ex-Bundesligaprofi Jürgen Panis, Trainer Herbert Nayder nicht zur Verfügung. Dieser war somit gezwungen aus etlichen Reservisten und dem einen oder anderen reaktivierten Spieler eine Mannschaft zu formen. Der zusammengewürfelte Haufen der Zöhrdorfer bewies von Anfang an aber große Moral und setzte sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln der ASKÖ Neue Heimat zur Wehr. Es entwickelte sich somit eine durchaus offene Partie, die lange Zeit auf des Messers Schneide stehen sollte, auch weil Martin Plank, der eigentlich seine Karriere bereits beendet hatte und nur noch im Seniorenbereich aktiv war, im Tor der Gäste einen überragenden Tag erwischte. Der routinierte Schlussmann vereitelte in Zusammenarbeit mit seinen von Libero Vedat Dogru dirigierten Vorderleuten etliche gute Gelegenheiten der ASKÖ Neue Heimat. In der letzten Minute der ersten Hälfte machte sich dann Schiedsrichter Christopher Franke mit dem Ausschluss des bereits zuvor verwarnten Alen Salic, das erste Mal an diesem Tag so richtig unbeliebt bei den Zöhrdorfern, die somit die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten mussten.

Lautstarke Schiedsrichterkritik

Auch mit einem Mann weniger auf dem Feld verstanden es die Gäste der ASKÖ Neue Heimat Paroli zu bieten. „Wir haben in Unterzahl wirklich sehr gut gespielt, wobei wir uns zu zehnt fast sogar leichter getan haben, als vor dem Platzverweis. So hatten wir meiner Meinung nach in den ersten 20 Minuten nach Wiederbeginn mehr gefährliche Torszenen als unser Gegner.“, so Zöhrdorf-Trainer Nayder. Mit Fortdauer der Begegnung übernahmen die Mannen aus der Neuen Heimat dann aber doch zunehmend das Kommando, auch weil die Zöhrdorfer kräftemäßig nicht mehr mithalten konnten. Die Hausherrn drückten auf das 1:0, welches ihnen bis zur 73. Minute aber nicht und nicht gelingen wollte, ehe Andreas Kaiser per direkt verwandelten Freistoß die ASKÖ Neue Heimat erlöste. Dem Treffer war ein vermeintliches Foulspiel von Torwart Martin Plank vorausgegangen, der nach einem Steilpass herausgeilt war, um in höchster Not vor einem heranstürmenden Angreifer zu retten. Nach Meinung der aufgebrachten Gäste spielte er dabei klar den Ball, was der Referee jedoch offensichtlich anders sah. Als der umstrittene Freistoß dann tatsächlich auch noch verwandelt wurde, gab es für den wutentbrannten Zöhrdorfer Coach Herbert Nayder beinahe kein Halten mehr: „In dieser Situation war es dann halt einmal der Trainer, der sich undiszipliniert verhalten hat. Im Endeffekt hat mit dem Schiedsrichter ein Mann alleine dieses Derby entschieden. Meine Spieler wurden aufgrund der desolaten Leistung des Referees, die mit Fußball nichts mehr zu tun hatte, um die verdienten Früchte ihrer Arbeit gebracht. Im Endeffekt wäre es besser gewesen, wir hätten uns dieses Spiel selber gepfiffen, als von so jemandem leiten zu lassen. Dass der Verband solch einen Schiedsrichter auf ein Derby ansetzt, kann ich nicht verstehen. Meiner Mannschaft gilt es ein großes Kompliment auszusprechen, auch wenn sie sich dafür nichts kaufen kann.“. Nicht nur der Trainer der Zöhrdorfer wurde nach dem 1:0 von Schiedsrichter Franke wegen Beleidigung vom Platz gestellt, sondern auch Manuel Götzenauer. Mit zwei Mann weniger auf dem Feld hatten die Gäste letztlich keine Chance mehr ihren knappen Rückstand noch aufzuholen.

Die ASKÖ Neue Heimat feierte somit ihren ersten Sieg in der laufenden Meisterschaft. Thomas Tonezzer hofft nun, dass durch dieses Erfolgserlebnis bei seiner Mannschaft der berühmt berüchtigte Knopf aufgegangen ist: „Dieser Sieg war wirklich sehr wichtig für uns. Nach der starken Frühjahrssaison haben sich meine Spieler enorm unter Druck gesetzt, wodurch sie sich selbst in den ersten Runden etwas eingebremst haben. Spielerisch haben wir die Zöhrdorfer dominiert, leider Gottes haben wir es lange verabsäumt aus unseren Chancen Kapital zu schlagen. Der Freistoß, der zum 1:0 geführt hat, war aus meiner Sicht fragwürdig, wenn der Unparteiische ihn jedoch gibt, dann muss er den gegnerischen Torwart auch mit Rot vom Platz stellen und ihn nicht nur mit Gelb verwarnen.“

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