Undiszipliniertheit wurde ASKÖ Lions Flo-Soccer gegen Puchenau zum Verhängnis

ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz
Union Puchenau

Viermal schon in dieser Rückrunde musste die ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz ein Spiel nach einem Platzverweis in Unterzahl beenden. Trotz der nummerischen Unterlegenheit konnten die Zöhrdorfer all diese Duelle für sich entscheiden. In der 23. Runde bekamen die "Löwen" zu Hause gegen die Union Puchenau nun das erste Mal für ihr undiszipliniertes Verhalten ihre Quittung präsentiert. Die Gäste profitierten maßgeblich vom Ausschluss von Esadat Hasani, der das wenig nachahmenswerte Kunststück zuwege brachte, sich innerhalb weniger Sekunden die Ampelkarte abzuholen. Mehr als 65 Minuten lang zu zehnt bewiesen die Linzer zwar einmal mehr einen schier unbändigen Willen, dieser reichte aber gegen eine kompakt stehende Krenmaier-Elf, die auch das nötige Spielglück beim 2:0-Auswärtserfolg auf ihrer Seite hatte, nicht aus, um zumindest einen Punkt zu holen. Während die Union Puchenau mit dem sechsten Sieg in Folge plötzlich völlig unverhofft wieder mitten im Aufstiegskampf der 2. Klasse Mitte presented by HDI dabei ist, fand Zöhrdorf-Coach Herbert Neyder nach Spielende, in Anbetracht der zahlreichen Roten Karten die sich auf Seiten seiner Mannschaft in den letzten Wochen angesammelt hat, mehr als nur deutliche Worte. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Selbst geschwächt

Die ASKÖ Lions Flo-Soccer hatte bis dato in dieser Saison noch kein Spiel in der heimischen "Gruab'n", wie die Anlage liebevoll von den Anhängern der "Löwen" genannt wird, verloren. Der aktuelle Tabellenzweite nahm auch gegen die Union Puchenau von Beginn an das Zepter in die Hand. Die Linzer hatten zwar zunächst mehr Ballbesitz und durch einen Scarlat-Freistoß auch die erste echte nennenswerte Chance in dieser Partie, die eher etwas defensiver eingestellten Gästen überstanden jedoch die Anfangsphase ohne gröbere Schäden. Kurz nachdem auch Markus Krajinovic eine aussichtsreiche Möglichkeit in der 18. Minute auf 1:0 für die ASKÖ Lions Flo-Soccer zu stellen ausgelassen hatte, schwächte sich die Heimelf durch eine völlig unnötige Aktion, wie so oft schon im Frühjahr, wieder einmal selbst. Bei einem strittigen Outeinwurf genau vor der Puchenauer Ersatzbank lieferte sich Esadat Hasani mit einem Wechselspieler der Gäste ein Gerangel um den Ball. In der Folge kam es zu einem Stoß, woraufhin der Zöhrdorfer Heißsporn das Spielgerät in Richtung seines Widersachers schleuderte. "Natürlich war daraufhin bei uns sofort die Aufregung sehr groß. Der Schiedsrichter hat den Zöhrdorfer Spieler im Zuge dessen vorerst mit Gelb verwarnt, wenige Augenblicke später spuckte er allerdings dann unseren Trainer an, woraufhin es neuerlich Tumulte gab. Im Weggehen vom Tatort beschwerte sich der Übeltäter in den Reihen der Linzer zu allem Überfluss auch noch mehrfach beim Unparteiischen, bis es diesem schließlich endgültig zu viel geworden sein dürfte und er wegen Kritik die Ampelkarte zückte. ", so Union Puchenau-Sektionsleiter Franz Tremel. Noch weitere derartige Aufreger hatte die erste Hälfte, die einigermaßen ausgeglichen und ohne viele zwingende Torchancen verlief, keine mehr zu bieten.

"Wie verhext"

Obwohl eigentlich um einen Mann weniger am Spielfeld waren die Hausherrn nach Wiederbeginn die deutlich aktivere Mannschaft. Den wichtigen Führungstreffer erzielt in der 52. Minute aber die Union Puchenau durch Georg Eckmayr. In Rückstand liegend erhöhten die Linzer noch einmal die Schlagzahl. Die "Löwen" drückten vehement auf den Ausgleichstreffer, welcher jedoch nicht und nicht fallen wollte. Zöhrdorf-Coach Herbert Neyder analysierte die Abschlussschwäche seiner Truppe folgendermaßen: "Mit einem Mann weniger waren wir eigentlich besser, als vor dem Ausschluss. Nach der Pause haben wir praktisch nur noch auf ein Tor gespielt, es hat aber an diesem Tag einfach nicht sein wollen. Meine Mannschaft hat wirklich alles probiert, wobei ich überzeugt davon bin, dass wenn uns der Ausgleich gelungen wäre, wir das Match auch noch gewonnen hätten. Das nötige Glück war aber leider nicht auf unserer Seite, so sind wir nicht nur an uns selbst sondern auch gleich mehrfach am Aluminium und am gegnerischen Tormann, der doch einige gute Bälle entschärft hat, gescheitert. Auch wenn es nach einer Niederlage vielleicht komisch klingen mag, so muss ich meinen Spielern ein Pauschallob aussprechen, wobei mir besonders gefallen hat, dass wir in der zweiten Hälfte noch mehr das Flügelspiel forciert haben." Als die ASKÖ Lions Flo-Soccer bereits längst zu einer verzweifelten Schlussoffensive angesetzt hatte, gelang es der Union Puchenau in der dritten Minute der Nachspielzeit den Sack endgültig zuzumachen. Die Puchenauer führten einen Freistoß von halblinker Position blitzschnell aus und überrumpelten so die gegnerische Verteidigung. Der bereits nach einer halben Stunde eingewechselte Christoph Dainhammer spielte Sofiane Bouchakor im Strafraum frei und der von der Abwehr total vergessene Angreifer vollendete alleine vor Torwart Florian Niedermayr zum 0:2-Endstand.

Nichts zu verlieren

Mit den beiden Siegen über die eigentlichen Favoriten auf Platz zwei SV Urfahr und ASKÖ Lions Flo-Soccer katapultierte sich die Union Puchenau innerhalb von zwei Wochen wieder zurück ins Rennen um den Relegationsplatz, wenngleich Sektionsleiter Franz Tremel die Aufstiegschancen des momentanen Ligavierten umgehend relativierte: "Dass wir jetzt wieder so in der Spitze mitmischen, kommt ehrlich gesagt etwas unverhofft. Statt vor der Partie zu viele Gedanken über die Tabellensituation zu verschwenden, hat unser Trainer von seinen Spielern eigentlich nur gefordert, dass sie befreit aufspielen und sich ordentlich präsentieren sollen, immerhin hätten wir doch nichts zu verlieren. Der Knackpunkt im Spiel war letztlich sicherlich die Rote Karte, hätten wir meiner Meinung nach doch gegen elf Zöhrdorfer wohl nur wenig Land gesehen. Auch in Unterzahl hatte man eigentlich nie das Gefühl, dass bei den Linzern ein Spieler fehlt. Aus Sicht unseres Gegners ist die Niederlage sicherlich sehr schade, vor allem weil sich die sehr stark spielende Neyder-Elf, aufgrund einer dummen Aktion, mehr oder weniger selbst um den Erfolg gebracht hat. In Summe hat sich mit uns die diszipliniertere Mannschaft durchgesetzt. Auch wenn wir aktuell zweifellos einen tollen Lauf haben, so müsste schon sehr, sehr viel passieren, dass sich Rang zwei für uns noch ausgeht."

Hartes Durchgreifen

Den Vizemeistertitel aus eigener Kraft noch erreichen kann dagegen die ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz, deren Trainer Herbert Neyder jedoch, ausgerechnet vor dem vielleicht entscheidenden Duell mit dem SV Urfahr, die Aufstiegsambitionen hintenanstellen will: "Ich habe es meinen Spielern immer wieder versucht zu erklären, dass in dieser Phase der Meisterschaft das Wichtigste ist, Ruhe zu bewahren. Gewissen Leuten kann man jedoch 100mal dasselbe sagen, ohne das sich wirklich etwas ändert. Ich habe es schön langsam satt, mich ständig ärgern und aufregen zu müssen. Nur mit einer disziplinierten Mannschaft kann man schlussendlich auch etwas erreichen und was sich bei uns der eine oder andere Akteur herausnimmt, damit möchte ich nichts zu tun haben, wenngleich wir schon auch immer wieder provoziert werden. Einen dieser ständigen Unruhestifter habe ich ja auch schon aussortiert. Ich werde jetzt in den nächsten Spielen nochmals hart durchgreifen und wenn es sein muss aufgrund der unsinnigen E-24- und Stammspielerregelung des Verbandes, die letztlich für mich daran schuld ist, dass junge Spieler im Wissen gebraucht zu werden, keinen Respekt mehr vor Erwachsenen haben, eben mit Akteuren aus der Reserve auflaufen. Die vielen ehrlichen Spieler in meinem Team, die durch diese völlig unnötigen Dummheiten immer wieder zum Handkuss kommen, tun mir persönlich am meisten leid. Meiner Meinung nach waren wir auch in Unterzahl besser als die Gäste, dennoch gilt es den Puchenauern zum Sieg zu gratulieren, da sie anders als wir ihre Chancen genutzt haben."

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