FC Stahl Linz beendet Puchenaus stolze Heimserie

Union Puchenau
FC Stahl Linz

Zwölfmal in Folge hielt die Festung Puchenau allen Angriffen stand, ehe es am vergangenen Sonntag dem FC Stahl Linz als erster Mannschaft seit Mai 2015 gelang, drei Punkte aus der etwas mehr als 4.000 Einwohner zählenden Gemeinde westlich von Linz zu entführen. Die ersatzgeschwächten Voestler gerieten dabei sogar gleich zweimal in Rückstand, dank einer starken zweiten Hälfte und zweier Jokertore vom eingewechselten Muamer Göktas konnte die Schmoll-Elf die Partie allerdings noch zu ihren Gunsten wenden. Die seit mittlerweile elf Spielen ungeschlagenen Linzer, die in der kommenden Saison eine Fusion mit dem ESV Westbahn eingehen werden, sicherten sich mit diesem 3:2-Auswärtserfolg Platz eins in der Rückrundentabelle. Die Union Puchenau rutschte ihrerseits hingegen, nach dem Aus ihrer beeindruckenden Siegesserie von acht gewonnenen Partien in Folge, in der Endabrechnung noch hinter dem SV Urfahr auf den vierten Platz zurück. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Unerwartete Ausfälle

FC Stahl-Trainer Endrico Schmoll war vor diesem Schlagerspiel der 26. Runde unmittelbar vor dem Spielbeginn gezwungen, sein bereitgelegtes taktisches Konzept über den Haufen zu werfen und Umstellungen vorzunehmen: "Mit Kristian Rafajac und Ivan Coric haben zwei wichtige Schlüsselspieler kurzfristig abgesagt, wodurch ich eine halbe Stunde vor dem Anstoß die Aufstellung noch einmal adaptieren musste." Ebenfalls den Blau-Weißen aus Linz nicht zur Verfügung standen in dieser Begegnung Juraj Remen und Torhüter Patrik Pilic. Die Gäste hatten offensichtlich Probleme damit, die zum Teil überraschenden Ausfälle kompensieren zu können. So geriet der FC Stahl bereits nach gerade einmal 180 Sekunden in Rückstand. Nach einer Kopfballverlängerung von Georg Eckmayr war der Weg zum Tor für Paul Sihorsch frei. Puchenaus Nummer sieben behielt im anschließenden Eins-gegen-Eins-Duell mit Torwart Hajdar Istrefi die Oberhand und brachte so seine Mannschaft früh im Spiel in Führung. Eine hervorragende Möglichkeit ihren knappen Vorsprung auszubauen, fanden die in der ersten Hälfte überlegenen Puchenauer in der 24. Minute vor, als Schiedsrichter Dietmar Sitz nach einem Vergehen an Georg Eckmayr auf Elfmeter entschied. Der Gefoulte trat mit Blickrichtung Torschützenliste selbst an, jedoch scheiterte der Angreifer vom Punkt aus an Torhüter Hajdar Istrefi, der das richtige Eck geahnt hatte. Rund zehn Minuten später stand bei einem Waser-Freistoß die Latte einem weiteren Treffer der Hausherrn im Weg. Der FC Stahl Linz kam in der ersten Halbzeit durch Asmir Ljutic zweimal gefährlich vor das Tor von Stefan Stangl, in Summe standen die Voestler aber zu weit von ihren Gegenspielern weg und hatten dadurch Probleme in die Zweikämpfe zu kommen.

Tor des Tages

Der FC Stahl hätte zur Pause durchaus höher als nur mit einem Tor im Rückstand liegen können, dementsprechend sah sich Trainer Endrico Schmoll gezwungen Veränderungen im Spielsystem vorzunehmen: "Ich habe wieder einmal Muamer Göktas gebracht und auf zwei Stürmer umgestellt. Durch den zusätzlichen Angreifer konnten wir die gut eingestellte Union Puchenau etwas aus dem Konzept bringen." Mit Hilfe der neuen Offensivkraft agierten die Linzer nach Wiederbeginn wesentlich druckvoller. In der 56. Minute sorgte ausgerechnet der eben erst eingewechselte Muamer Göktas für den Ausgleich der Gäste. Der zweikampfstarke Stürmer, der sich durch einen unbändigen Zug zum Tor auszeichnet, setzte sich im Puchenauer Strafraum durch und bezwang Keeper Stefan Stangl. Die Heimelf brauchte in einer nun hochklassigen Partie gerade einmal vier Minuten, um die richtige Antwort zu geben. Mit einem Angriff über die rechte Seite hebelten die Puchenauer die Abwehr der Voestler aus. Felix Kordik, der am Flügel durchgebrochen war, entschloss sich anstatt in die Mitte aufzuspielen, aus spitzem Winkel selbst abzuschließen. Im zweiten Versuch gelang es ihm schließlich den Ball über den Torwart ins Netz zu lupfen. Die neuerliche Führung der Schützlinge von Spielertrainer Mario Krenmaier hielt gerade einmal sieben Minuten, ehe Besir Rushiti den Spielstand mit dem Tor des Tages egalisierte. Der erst 19-jährige Mazedonier übernahm mit vollem Risiko aus rund 20 Metern einen Ball volley und traf unhaltbar ins Eck. In Minute 79 drehten die Linzer die Partie endgültig, als die "Strafraumcobra" Muamer Göktas, der heuer wenn man Kampfmannschaft und Reserve zusammenrechnet in 26 Einsätzen unglaubliche 48 Tore erzielte, erneut zubiss. Von diesem Rückschlag erholten sich die mittlerweile müde wirkenden Puchenauer nicht mehr. Selbst als sie die letzten zehn Minuten nach dem Platzverweis von Azer Ajkunic, der bei einem Freistoß laut dem Unparteiischen den nötigen Abstand vermissen ließ und dafür seine zweite Gelbe Karte verpasst bekam, in Überzahl agierten, konnten sie die Voestler nicht mehr richtig unter Druck setzen. Am nähersten dran am 3:3 war noch Matthias Müller der nach einem Corner per Kopf das lange Eck nur denkbar knapp verpasste. Kurz vor dem Ende der extrem langen Nachspielzeit flog mit Manuel Reitstätter, der sich einen Disput mit Referee Dietmar Sitz geliefert hatte, noch ein weiterer FC Stahl-Spieler vom Platz, am Sieg der Voestler änderte dies allerdings nichts mehr.

Seuche am Fuß

Von einem Spiel mit zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten sprach im Anschluss der Trainer der Linzer Endrico Schmoll: "Wahrscheinlich aufgrund der kurzfristigen Umstellungen vor Spielbeginn konnten wir in den ersten 45 Minuten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen gehabt hätten. Die Union Puchenau ist eine der besten Kontermannschaften der gesamten Liga, was man auch bei den beiden Gegentoren gesehen hat. Mit der Systemveränderung zur Pause ist es uns nach dem Seitenwechsel wesentlich leichter gefallen Chancen herauszuspielen. Wir waren im zweiten Abschnitt das bessere Team und konnten so die Partie noch drehen. In der kommenden Saison wird es wohl einen FC Stahl Westbahn Linz geben. Wie die beiden Mannschaften genau zusammengewürfelt werden, wird man sich in der Sommerpause noch anschauen müssen." Trotz der Niederlage und der verpassten Relegation zog man nach einer langen und nicht immer ganz einfachen Saison auch auf Seiten der Union Puchenau in Person von Sektionsleiter Franz Tremel ein positives Resümee: "Wir haben gegen die Voestler einen echten Traumstart hingelegt und früh mit 1:0 geführt. Leider ist es uns dann nicht geglückt nachzulegen, wobei die Chancen ja da waren. Wäre etwa der Elfmeter von Georg Eckmayr hineingegangen, dann bin ich davon überzeugt, dass er noch öfter in diesem Spiel getroffen hätte. Leider hatte er gerade gegen Ende der Meisterschaft etwas die Seuche am Fuß. Bei den Gegentreffern haben wir uns nicht gerade geschickt angestellt, wobei man beim Volley zum 2:2 nicht allzu viel machen konnte. In der Schlussphase hat man unserem Team die Strapazen der langen Saison schon deutlich angemerkt. In Summe war das Frühjahr aber dennoch sehr, sehr erfolgreich. Wir hoffen nun, dass sich unsere junge Truppe weiterentwickelt und wir uns in der kommenden Meisterschaft noch einmal steigern können. Die Mannschaft dürfte im Grunde zusammenbleiben, was auch ein Beleg dafür ist, dass die Spieler sich untereinander sehr gut verstehen und wir generell eine sehr gute Gemeinschaft sind."

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