Relegationskrimi in Zöhrdorf! Last-Minute-Sieg der Linzer "Löwen"

Um das letzte Pflichtspiel zwischen der ASKÖ Lions Flo-Soccer Linz und der ASKÖ SC Kirchberg-Thening in den Geschichtsbüchern zu finden, muss man nicht allzu weit zurückblättern. Vor fast exakt einem Jahr standen sich diese beiden Vereine in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zum letzten Mal gegenüber. Damals setzten sich die Zöhrdorfer gegen den späteren Meister mit 5:3 durch. Im Rahmen der Relegation kam es nun am Donnerstag zum neuerlichen Aufeinandertreffen, wobei schlussendlich die Neyder-Elf in einer bis zur letzten Minute spannenden Partie abermals knapp das bessere Ende für sich hatte. Die Linzer feierten, dank eines Tores von Markus Krajinovic kurz vor Schluss, einen wichtigen 3:2-Heimerfolg über den Tabellenzwölften der abgelaufenen 1. Klasse Mitte-Saison. Aufgrund der beiden erzielten Auswärtstreffer rechnen sich aber auch die Kirchberg-Theninger noch gute Chancen aus, im Rückspiel vor heimischem Publikum doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Jetzt Torwandschießen bei Nissan!

 

Elfmeterschießen

Die Partie brauchte keinerlei Anlaufzeit, um Schwung aufzunehmen. Anstatt des gegenseitigen Abtastens waren beide Teams vom Anpfiff weg bestrebt, mit einem frühen Treffer den Gegner aus dem Konzept zu bringen. Gelingen sollte dies letztlich der ASKÖ Lions Flo-Soccer, die nach einem Corner von Raul Andrei Scarlat durch einen Kopfball von Beniamin Chiorean bereits nach einer Viertelstunde in Führung ging. Die Gäste, die ihrerseits in der Anfangsphase zwei gute Möglichkeiten auf ein schnelles Tor ausgelassen hatten, konnten sich in der Folge bei ihrem an diesem Tag sehr starken Schlussmann Manfred Rader bedanken, der einen höheren Rückstand durch einen parierten Elfmeter verhinderte. Der Kapitän der Kirchberg-Theninger hielt den schwach geschossenen Strafstoß von Raul Andrei Scarlat, der nach einem Vergehen an Markus Krajinovic die Verantwortung vom Punkt übernommen hatte, sicher. Dieselbe Situation wesentlich besser meisterte auf der Gegenseite in der 27. Minute Maximilian Piesch, der nach einem Foul an Alexander Mittermeir den fälligen Elfmeter mit einem Schuss ins linke untere Eck verwertete. ASKÖ Lions Flo-Soccer-Keeper Florian Niedermayr hatte zwar die richtige Ecke erahnt, jedoch war der Versuch zu genau platziert und so konnte er den Ausgleich nicht verhindern. Weitere Treffer bekam das zahlreich erschienene Publikum in einer temporeichen, intensiven ersten Hälfte, die maßgeblich auch von Nervosität geprägt war, keine mehr zu sehen.

"Lucky Punch"

Wie schon im ersten Abschnitt so waren es nach dem Seitenwechsel erneut die Linzer "Löwen", welche nach einem Eckball die erste Duftmarke im Spiel hinterließen. Sascha Gajewski fand mit seiner hohen Hereingabe in den 16er genau den Kopf von Vedat Dogru, der schließlich nach 53 Minuten zum 2:1 einnickte. Nur vier Minuten später bugsierte mit Stefan Einsiedl ein weiterer Zöhrdorfer den Ball ins Tor, jedoch traf der Verteidiger beim Versuch einen von seinem Schlussmann Florian Niedermayr abgewehrten Schuss aus der Gefahrenzone zu befördern, per Pressball mit einem seiner Mitspieler nicht ins gegnerische, sondern ins eigene Gehäuse. Der kuriose Gegentreffer nahm den Linzern doch etwas den Wind aus ihren Segeln. Die Schützlinge von Coach Herbert Neyder agierten im Anschluss an das Eigentor nicht mehr so zwingend wie noch zu Beginn der zweiten Halbzeit. Dem kräfteraubenden Spiel mussten aber auch die von Neo-Spielertrainer Andreas Blees angeführten Kirchberg-Theninger in der Schlussphase deutlich Tribut zollen. Alls viele bereits mit einem Unentschieden rechneten, glückte der ASKÖ Lions Flo-Soccer in Minute 88 doch noch der berühmt berüchtigte "Lucky Punch". Sandro Ambardnischwili, der von seinem Trainer im Laufe dieses spannenden Duells von der Abwehr in den Angriff beordert wurde, brachte einen Stanglpass scharf zur Mitte. Torhüter Manfred Rader konnte zwar zunächst noch abwehren, letztendlich drückte jedoch Markus Krajinovic den Abpraller zum 3:2-Endstand über die Linie.

Unglücklicher Spielverlauf

Durch den späten Siegtreffer gehen die Linzer nun mit einem denkbar knappen Vorsprung in das Rückspiel. ASKÖ Lions Flo-Soccer-Coach Herbert Neyder glaubt fest daran, dass seine Mannschaft diesen am Sonntag in Kirchberg-Thening erfolgreich verteidigen wird können: "Dass das Spiel am Ende so spannend wurde, dafür sind wir zu einem großen Teil selbst verantwortlich. Wäre der Spielverlauf nicht derart unglücklich gewesen, hätten wir die Partie wahrscheinlich schon viel früher entschieden. Ich denke, wenn es uns gelungen wäre, den Elfmeter beim Stand von 1:0 zu verwandeln, dann hätten wir gegen einen vermutlich danach gebrochenen Gegner auch mit 4 oder 5:0 gewinnen können. So sind die Kirchberg-Theninger, die durch Konter stets gefährlich waren, jedoch im Spiel geblieben. Vor allem mit den weiten Bällen auf Alexander Mittermeir hatten wir so unsere Probleme. Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, in Summe waren wir vor den vielen Zuschauer aber etwas zu nervös. Ich habe gehofft, dass es nach dem Tor zum 2:1 dann besser gehen würde, der Ausgleich per Eigentor war dann allerdings ein herber Rückschlag, von dem wir uns nicht mehr richtig erholen konnten. Wir wollten den SC Kirchberg-Theninger eigentlich mit unserem Pressing Probleme bereiten. Die Gäste haben es aber sehr gut verstanden unserem Druck zu umgehen, indem sie das Mittelfeld immer wieder schnell überbrückt haben. Die Spielweise der Kirchberg-Theninger kommt uns sicherlich nicht entgegen, dennoch bin ich guter Dinge, dass wir uns durchsetzen werden. Einerseits ist meine Mannschaft voll fokussiert, andererseits sind wir fußballerisch meiner Meinung nach das bessere Team. Uns genügt nach dem knappen Sieg im Rückspiel bereits ein Unentschieden, während hingegen die Kirchberg-Theninger gewinnen müssen, wobei ich überzeugt davon bin, dass wir auch auswärts treffen werden. Die Chancenverteilung würde ich mit 60:40 zu unseren Gunsten beurteilen."

Anfälligkeit bei Standards

Trotz der insgesamt fünften Pflichtspielniederlage in Folge gibt man sich auch im Lager der ASKÖ SC Kirchberg-Thening selbstbewusst, den Klassenerhalt mit Neo-Coach Andreas Blees doch noch zu schaffen. Sektionsleiter Ing. Manfred Isak setzt seine Hoffnung auch auf dem Heimvorteil: "Wir gehen zweifellos sehr optimistisch in das Spiel am Sonntag. Wir brauchen im Prinzip nur zu gewinnen, um zuhause den Sack zuzumachen. Mit dem Trainerwechsel kurz vor dem Ende der Meisterschaft wollten wir der Mannschaft noch einmal einen spürbaren Impuls geben. Ich denke, dass sich unser Team in Zöhrdorf auch sehr gut verkauft hat. Der späte Gegentreffer zum 3:2 war sehr unglücklich, da der Aktion ein nicht geahndetes Foul rund 30 Meter vor unserem Tor vorausgegangen war. Bitter war auch unsere schwache Chancenauswertung gleich zu Beginn des Spieles. Mit einer frühen Führung im Rücken hätten wir zweifellos noch mehr Druck erzeugen können. Unterm Strich war es meiner Ansicht nach eine wirklich gute und zudem sehr kampfbetonte Begegnung, indem sich zwei Gegner auf Augenhöhe gegenübergestanden sind. Leider sind wir derzeit bei Standards etwas anfällig, was schlussendlich auch den Unterschied ausgemacht hat. Wir werden bis zum Rückspiel unsere Probleme bei ruhenden Bällen noch einmal ansprechen und dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir uns mit unseren Fans im Rücken durchsetzen werden. Wir freuen uns schon auf das Entscheidungsspiel, wobei wir kadertechnisch aus dem Vollen werden schöpfen können."

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