ASKÖ Oedt 1b sichert sich nach erfolgreicher "Schlammschlacht" den Herbstmeistertitel [Video]

SPG FC Stahl Westbahn Linz
ASKÖ Oedt 1b

Der 1b-Mannschaft der ASKÖ Oedt reichte am vorletzten Spieltag der Hinrunde bereits ein Punkt, um sich aus eigener Kraft vorzeitig zum Herbstmeister der 2. Klasse Mitte presented by HDI zu küren. In der Schlagerpartie des vergangenen Wochenendes mussten die bislang noch ungeschlagenen Oedter gegen den Tabellendritten SPG FC Stahl Westbahn Linz jedoch härter für die Winterkrone kämpfen, als ihnen wohl lieb war. Bei äußerst widrigen Witterungs- und Platzbedingungen geriet der designierte Titelfavorit, nachdem die Reserve des OÖ-Ligisten vor allem in der Anfangsphase selbst gute Gelegenheiten in Führung zu gehen ausgelassen hatte, nach rund einer Stunde durch einen Treffer von Juraj Remen in Rückstand. Die Linzer schnupperten bereits an der Sensation, mit dem möglichen Sieg vor Augen verlegten sie sich jedoch in der Folge zu früh darauf das Ergebnis zu verwalten. ASKÖ Oedt 1b erhöhte mit dem Rücken zur Wand das Risiko und konnte so durch einen wahren Kraftakt in der Schlussviertelstunde das Blatt doch noch einmal wenden. Jetzt Trainingslager buchen!

 

Spielverderber

In dieser Begegnung kam es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden bis dato torgefährlichsten Mannschaften des laufenden Wettbewerbes. Von der Papierform her durfte man sich demnach einen offenen Schlagabtausch auf hohen technischem Niveau erwarten. Dass es letztlich kein spielerisches Feuerwerk zu bestaunen gab, dafür war schließlich vor allem der schwer zu bespielende Rasen, beziehungsweise das was von ihm im Zuge des Matches noch übrig blieb, verantwortlich. Der tiefe Boden machte einen attraktiven, schnellen Kombinationsfußball, wie man ihn sich erhofft hatte, nahezu unmöglich, was vor allem dem 1b-Team der ASKÖ Oedt immer wieder Probleme bereitete. Die SPG FC Stahl Westbahn Linz überließ über weite Strecken den Gästen den Spielaufbau, nur um dann bei Ballverlust schnell und schnörkellos zu kontern. Das für die Linzer eigentlich unübliche Defensivkonzept schien in der Anfangsphase nicht wirklich aufzugehen, wenngleich die Hausherrn in der 9. Minute durch Kristian Rafajac die erste nennenswerte Tormöglichkeit vorfanden. Nach einer schönen Kombination über Manuel Reitstätter und Ivan Pavlovic tauchte der 21-jährige Angreifer plötzlich alleine vor Oedt 1b-Keeper Diego Rougier auf. Kristian Rafajac ließ sich in dieser Szene etwas zu weit nach außen abdrängen und so scheiterte er schließlich am routinierten Schlussmann der Gäste, welcher den Winkel geschickt verkürzt hatte. In der 20. Minute machte es Manuel Jany auf der Gegenseite nicht viel besser. Nach einem viel zu kurzen Befreiungsschlag der SPG steckte Christopher Reiter den Ball auf seinen bereits im Strafraum lauernden Teamkollegen durch, dieser verfehlte jedoch völlig freistehend mit seinem Abschluss das von Marco Lambauer gehütete Gehäuse. Nur wenige Augenblicke danach tat es Klaus Kapl seinem Sturmpartner gleich. Eine zu kurz abgewehrte Ecke schupfte Florian Babic zurück in den 16er genau auf den ehemaligen Nachwuchsspieler der SV Ried. Klaus Kapl konnte aus dem idealen Zuspiel allerdings kein Kapital schlagen, da auch er alleine vor dem Torhüter den Ball am langen Eck vorbeisetzte. Die Oedter blieben bis zum Pausenpfiff tonangebend, aber auch im entscheidenden Moment glücklos, so verhinderte Aluminium eine Pausenführung des aktuellen Spitzenreiters.

Geduldsspiel

Je länger die SPG FC Stahl Westbahn Linz die Null halten konnte, desto größer wurde ganz offensichtlich das Selbstvertrauen der Gastgeber. Die Linzer zeigten sich nach dem Seitenwechsel bei schnellen Gegenstößen immer wieder gefährlich, wohingegen die Gäste langsam die Kontrolle über das Geschehen verloren. Nach rund einer Stunde ging der zunehmend stärker werdende Außenseiter tatsächlich in Führung. Ausgangspunkt für das Tor zum 1:0 war ein Corner von der linken Seite, der über Umwege bei Juraj Remen landete. Der slowakische Spielmacher der Linzer versetzte mit einem kurzen Haken einen Gegenspieler, ehe er mit links aus rund 18 Metern platziert, flach ins rechte untere Eck traf. Das dem Meisterschaftsfavoriten aufgezwungene Geduldsspiel schien sich aus Sicht der SPG bezahlt zu machen. Mit den möglichen drei Punkten zum Greifen nahe, verabsäumte es die Schmoll-Elf in der Schlussphase jedoch nachzusetzen. Die Linzer sorgten, trotz sich bietender Räume, nur noch selten für Entlastung und so wurde der Druck auf die noch haltende Torsperre immer größer, bis diese in der 75. Minute schließlich nach einem Freistoß von der linken Seite in sich zusammenbrach. Beim Versuch die hohe Hereingabe zu klären, herrschte zwischen Torwart Marco Lambauer und Patrick Ljuboja Uneinigkeit und so servierte man unter Bedrängnis das Leder Klaus Kapl genau vor die Füße. Oedts Nummer elf nahm das Geschenk dankend an und glich mit einem Schuss unter die Latte die etwas überraschende Führung der Linzer aus. Beflügelt durch das 1:1 setzte der Ligaprimus alles daran das Spiel in der noch verbleibenden Viertelstunde endgültig zu drehen. In der 80. Minute gelangte das Spielgerät über mehrere Stationen zu Dennis Reinwald, der mit einer Finte seinen Bewacher ins Leere fahren ließ. Anschließend erzielte Oedts erfolgreichster Saisontorschütze mit einem trockenen Abschluss ins linke Eck den Siegtreffer zum 1:2-Endstand.

Tor 1:2 ASKÖ Oedt 1b 80

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"Schmutziger" Sieg

Wie hart seine Mannschaft um die drei Punkte kämpfen musste, betonte Gäste-Coach Marko Peric: "Wir haben die erste halbe Stunde sehr ordentlich gespielt und den Gegner von Beginn an in die Defensive gedrängt. Leider konnten wir unsere Chancen auf ein frühes Tor nicht nutzen. Durch unsere zahlreich vergebenen Möglichkeiten haben wir die Linzer selbst immer stärker gemacht, bis wir schließlich nach einer Standardsituation in Rückstand geraten sind. Mit Hilfe unserer Wechselspieler konnten wir den Spieß zum Schluss aber noch umdrehen. Die ersten vier bis fünf Vereine in der Tabelle sind wirklich gut, so waren auch die Duelle mit diesen Gegnern stets knapp. Diese Mannschaften kann man nicht so ohne weiteres mit einem halben Dutzend Tore oder mehr vom Platz schießen. Die äußerst schwierigen Rasenverhältnisse haben uns das Leben nicht unbedingt leichter gemacht, zumal es bei solchen Bedingungen immer angenehmer ist zu verteidigen, als selbst das Spiel zu gestalten. Es war letztlich ein ganz hart erarbeiteter, "schmutziger" Sieg, aber meiner Meinung nach auch ein absolut verdienter."

Sensation in Griffweite

Die höhere individuelle Klasse der Reserve des OÖ-Ligisten erkannte SPG FC Stahl Westbahn Linz-Trainer Endrico Schmoll neidlos an: "Das 1b-Team der ASKÖ Oedt hat meiner Ansicht nach zumindest Bezirksliganiveau, dementsprechend haben wir es dieses Mal mit einer defensiveren Ausrichtung als gewöhnlich probiert. Ballbesitz zu haben war uns in dieser Partie nicht sonderlich wichtig, zumal man auf dem tiefen Boden im Aufbauspiel auch viele Fehler machen kann. Anfangs ist es uns noch nicht so gut gelungen unseren Plan umzusetzen, nach einiger Zeit ist es dann aber immer besser und besser geworden. Bis zum Führungstreffer war die Leistung wirklich sehr zufriedenstellend, danach haben wir einen deutlichen Schritt zurückgemacht. Unser Gegner hat alles riskiert und wir konnten zum Schluss hin nicht mehr reagieren. Man hat schon erkennen können, warum die Oedter heuer schon über 50 Tore geschossen und gleichzeitig gerade einmal sieben kassiert haben, nichtsdestotrotz hätten wir es selbst in der Hand gehabt aus dieser Begegnung wertvolle Punkte mitzunehmen. Wir mussten gegen den Tabellenführer mit Sakanovic, Zeric, Coric und Franjic, der sich beim Aufwärmen noch verletzt hat, doch etliche Leistungsträger vorgeben. Gerade gegen einen solch hochwertig besetzten Konkurrenten braucht man aber den gesamten Kader zur Verfügung. Meine Spieler waren nach dem Abpfiff doch sehr enttäuscht, weil sie einfach gespürt haben, dass eine Sensation möglich gewesen wäre. Mit einem Sieg über die ASKÖ Neue Heimat ist Platz zwei zum Abschluss der Hinrunde aber immer noch in Reichweite."

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