Union Walding: "Hoffen, die Saison fortsetzen und beenden zu können"

Nach einem Gruppenwechsel mischte die DSG Union Walding die 2. Klasse Nord-West auf, kletterte am letzten Hinrundenspieltag an die Tabellenspitze und eroberte den Herbstmeistertitel. Am vergangenen Sonntag hätte der Ligaprimus, im Heimspiel gegen Kirchberg, ins Frühjahr starten sollen, die Corona-Krise legte den Spielbetrieb aber auch in Walding lahm. Sportchef Markus Gattringer nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Gattringer, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation und die gesetzten Maßnahmen bzw. wie lange glauben Sie, wird uns das Corona-Virus beschäftigen?

"Die gesetzten Maßnahmen sind richtig, hält sich jeder daran, werden wir Fortschritte machen. Derzeit ist der Fußball zweitrangig, sind andere Dinge wesentlich wichtiger".

Wie ist die aktuelle Situation im Verein bzw. in der Mannschaft?

"Auch wir können nicht viel tun und müssen die Entwicklung abwarten. Wie bei anderen Vereinen wird auch bei uns individuell trainiert und der aktuelle Stand kommuniziert".

Wäre die Mannschaft nach der Vorbereitung für die Rückrunde bereit gewesen?

"Auf jeden Fall. Wir haben in der Vorbereitung intensiv gearbeitet, auch die Testspiele waren in Ordnung. Zudem war das Trainingslager, das wir Anfang März in Schielleiten abgehalten haben, ein Erfolg. Auch wenn wir einige Verletzte zu beklagen haben, waren wir nicht zuletzt aufgrund der guten Ausgangsposition bereit für die Rückrunde". 

Glauben Sie, dass der Start der Rückrunde im Frühjahr realistisch ist bzw. wann geht es Ihrer Meinung nach los?

"Auch wenn Anfang März das Virus bereits um die Welt gegangen ist, war in Schielleiten die aktuelle Situation nicht vorhersehbar. Aber wie es derzeit aussieht, ist an einen Rückrundenstart nicht zu denken. Theoretisch kann bis in den Sommer hinein oder sogar im Herbst gespielt werden, zunächst geht es aber darum, dass sich die Situation normalisiert und wir wieder zum Alltag zurückkehren können".

Wenn die Saison abgebrochen werden muss, welche Entscheidungen sollen getroffen werden?

"In diesen Tagen werden einige Varianten diskutiert, auch wir haben uns darüber Gedanken gemacht. Die mögliche Entscheidung, die Meisterschaft nach dem aktuellen Tabellenstand zu werten, wäre für uns natürlich kein Nachteil. Aber zum einen wird es bei jeder Entscheidung Befürworter und Kritiker geben, und zum anderen hoffen wir auf eine sportliche Lösung und möchten die Saison fortsetzen und beenden".

Befürchten Sie für Ihren Verein bzw. den gesamten Fußball existenzielle Probleme?

"Ich denke, dass wir uns über unseren Verein keine allzu großen Sorgen machen müssen. Sollte es bald losgehen, werden einige Klubs die Krise mit einem blauen Auge überstehen. Dauert die Pause jedoch länger, wird es problematisch. Denn vor allem im Amateurbereich sind für die Vereine kleinere Sponsoren und Veranstaltungen ungemen wichtig. Wenn die fehlen, geht es an die Substanz". 

Wird die Welt nach Corona eine andere sein, oder nimmt die Globalisierung, deren Grenzen (Wirtschaftskrise 2008, Klimawandel, Corona-Pandemie) immer wieder aufgezeigt werden, wieder Fahrt auf oder erhöht sich das Tempo sogar?

"Es geht nicht von heute auf morgen, dass die Welt wieder so ist, wie sie am Beginn des Jahres war. Mit der aktuellen Situation werden wir eine Zeitlang leben müssen, dann wird aber zusehends wieder der gewohnte Alltag einkehren".

In der aktuellen Situation kann man klar erkennen, dass die Bevölkerung, wenn ihr ein Problem vor Augen geführt und deren Folgen bewusst gemacht wird, zu drastischen Einschränkungen bereit ist. Ist diese Krise vielleicht sogar die Chance, zum Beispiel den Klimawandel, der mittel- bzw. langfristig vermutlich mehr Opfer fordern wird als jeder Virus, aus einer anderen Sichtweise zu betrachen?

"Es ist traurig, dass es eine Krise braucht, um über mögliche bzw. notwendige Veränderungen nachzudenken. Der Klimwandel beschäftigt uns seit einigen Jahren, aber auch bei diesem Thema sind die Meinungen geteilt. Viere Menschen wünschen sich ein Umdenken und tun das auch, der andere Teil hingegen macht sich keine großen Sorgen. Es ist zu hoffen, dass diese Krise etwas bewirkt. Doch wenn das Corona-Virus unter Kontroille ist, wird das derzeitige Umdenken vermutlich nachlassen". 

 

 

Zugang:
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Abgang:
Richard Schmaranzer (Karriereende)

Transferliste OÖ 2. Klasse Nord-West

Testspiele:
2:1 gegen Union Eidenberg/Geng (1N)
3:2 gegen SPG Windhaag/Leopoldschlag (2NM)
2:6 gegen ASKÖ Blaue Elf Linz (1M)
2:3 gegen Union Stroheim (2MO)
1:3 gegen USK Hof (1KL)

Testspiele-Übersicht OÖ 2. Klasse Nord-West

 

Günter Schlenkrich 

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