Euphorie bei ASKÖ Kematen/Piberbach! Neues Trainerteam und hochkarätige Zugänge bringen Schwung

ASKÖ Kematen/Piberbach

Zum dritten Mal in Folge landete der ASKÖ Kematen/Piberbach auf dem siebenten Tabellenplatz. Nach dem Wechsel in die 2. Klasse Ost schien man sich zu Beginn der Hinrunde weiter oben festsetzen zu können, doch nach einem guten Start musste man abreißen lassen. Gegen Ende des Herbstdurchgangs pendelte man sich im Mittelstand des Klassements ein. Im Frühjahr gelang kein Aufschwung. Während das Team teils empfindliche Niederlagen einstecken musste, werkte die sportliche Führung an neuen Impulsen für den Sommer. Manuel Dietinger, seit Winter Sportlicher Leiter der Kematener, erklärt: "Wir haben einen großen Aufwand betrieben, um ein neues Team zusammenzustellen. Es war nicht leicht, aber wir haben ein tolles Trainerteam und großartige neue Spieler verpflichten können."

Neuer Pfeffer durch neues Trainerteam 

Als neuer Cheftrainer konnte Gerald Hotz engagiert werden. Der langjährige Bad Haller Funktionär sammelte zuletzt als Co-Trainer Erfahrungen. Ihm zur Seite steht der Neuhofener Dieter Aichmayr, der in seiner erfolgreichen Spielerkarriere unter anderem für Vorwärts Steyr und Sattledt kickte und sich in den letzten Jahren seine Sporen als LAZ-Coach, aber auch Kampfmannschaftstrainer verdiente. "Die beiden machen das sehr gut und fachmännisch. Sie sind sehr besonnen und ruhig, können aber auch energisch sein, wenn es notwendig ist", zeigt sich Kematens Sportchef vom Auftreten des neuen Trainerteams sehr angetan. Dass das Training gut angenommen wird, beweist die hohe Trainingsbeteiligung, wie Manuel Dietinger betont: "Im Durchschnitt sind 33 Spieler dabei. Es ist eine deutliche Aufbruchsstimmung zu erkennen. Alle Spieler zeigen tolles Engagement. Es ist jetzt mehr Herz und Pfeffer drin." Die positive Stimmung will man auch nach außen zeigen. Alle Nachwuchsmannschaften sowie das Damen- und Herrenteam wurden mit einheitlicher Trainingsbekleidung ausgestattet. "Das macht ein super Bild und soll auch zeigen, dass wir in die Breite investieren", erklärt Kematens Sportdirektor, den im selben Kontext besonders freut, dass sieben Talente aus der breit aufgestellten U17 mit der Kampfmannschaft trainieren: "Von ihnen hat jeder das Potenzial, irgendwann Stammkraft zu werden. Wir wollen sie an den Erwachsenenfußball heranführen. Eine zentrale Rolle spielt da Didi Aichmayr, der ein wachsames Auge auf sie hat, um zu erkennen, wo sie zusätzliche Hilfe brauchen."

Transfers mit Signalwirkung

Neben den Investitionen in ein neues Trainergespann und einen homogenen Auftritt gelang es den Klubverantwortlichen in der Transferzeit zudem Spitzenkräfte zu gewinnen. Während mit Tormann Fabio Berghofer eine Stammkraft aus beruflichen Gründen kürzer treten muss und Andreas Kornhuber zu Nachbar Union Rohr verliehen wird, um Spielpraxis zu sammeln, konnten gleich sechs Verstärkungen an Land gezogen werden. Den Anfang machte Heimkehrer Dominik Landerl, der in den letzten Jahren für die Nachbarn aus Neuhofen/Krems in der Bezirksliga wirbelte. "Dominik hat den ersten Schritt gemacht und damit auch einige andere Transfers ermöglicht. Er ist für das zentrale Mittelfeld vorgesehen und geht in der Führungsrolle voll auf", freut Manuel Dietinger die Rückkehr des Eigenbauspielers. Kein Unbekannter in der Region ist zudem der Ex-Niederneukirchener Rene Müller, der seinen Speed fortan für den ASKÖ auf das Grün bringen soll. Der prominenteste Zugang ist aber definitiv sein Bruder Mario Müller, der die letzten Jahre für Sierning und Weißkirchen in der OÖ-Liga aufzeigte. Als Häuslbauer wollte der wuchtige Offensivspieler den Aufwand reduzieren. "Mario ist ein Top-Transfer! Er will länger in Kematen bleiben und ist ein positiver Typ, der immer 100 Prozent gibt. Er ist ein absoluter Vorzeigesportler, der ständig an sich arbeitet, auch körperlich. Mario lebt vor, was es heißt Amateursport leistungsorientiert auszuüben. Genau das haben wir gebraucht. Das entfacht eine Euphorie", kommt Manuel Dietinger ob dieses Transfers mit Signalwirkung ins Schwärmen.

Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen

Hohe Priorität hatte für die sportliche Führung auch die Verpflichtung eines Innenverteidigers. Mit Tibor Szalontai wurde man in Ungarn fündig. Der neue Abwehrboss hinterlässt nicht nur sportlich einen sehr ansprechenden Eindruck, wie Manuel Dietinger schildert: "Er wohnt in Kematen, hat eine Arbeit und passt menschlich super zu unserer Mannschaft. Er ist ein feiner Kerl, der sich proaktiv um die Integration bemüht." Ebenfalls Handlungsbedarf bestand wegen der Karrierepause von Fabio Berghofer auf der Torwartposition. Den Posten soll nun Stefan Herbst übernehmen, der zuletzt für Union Leonding auflief, den Manuel Dietinger aber aus seiner Zeit in Neuhofen kennt: "Stefan ist ein sehr talentierter Tormann und hat sich bei uns sehr schnell eingelebt." Last but not least, konnte mit Sebastian Schicklgruber ein in Kematen wohnhafter junger Kicker, der sich zuletzt ebenfalls in Neuhofen versuchte, von einem Engagement überzeugt werden. "Er ist auf der Außenbahn variabel einsetzbar und will im Erwachsenenbereich Fuß fassen", hofft Kematens Sportchef auf eine gute Entwicklung des Jungspunds.

Aufstieg ist kein Muss

Als gemeinsames Ziel wurde - angesichts der Transferpolitik wenig überraschend - die Präsenz im Spitzenfeld ausgegeben. Druck verspürt man aber keinen, betont Manuel Dietinger: "Wir wollen vorne dabei sein, aber es gibt keine Verpflichtung, heuer aufsteigen zu müssen. Mittel- bis langfristig soll es jedoch nach oben gehen, damit den vielen Nachwuchstalenten eine bessere Perspektive geboten werden kann." Dass der Titel trotz starken Kaders kein Selbstläufer wird, ist sich Kematens Manager bewusst: "Die 2. Klasse Ost ist eine sehr gute 2. Klasse, in der sehr viele Teams auch in der 1. Klasse bestehen könnten. Es gibt sehr viele Titelkandidaten. Im Grunde sind da alle Teams zu nennen, die im letzten Jahr vor uns waren, zudem die Absteiger und die 1b-Teams." Um sich in diesem harten Bewerberfeld behaupten zu können, müsse erstens die Defensive kompakter und zweitens die körperliche Fitness verbessert werden, gibt Manuel Dietinger inhaltliche Schwerpunkte der nächsten Wochen und Monate preis: "Gerade die körperliche Steigerung wird aber ein längerer Prozess sein." Dass auch kurzfristige Effekte nicht auszuschließen sind, belegten die ersten Testspiele. Die Teams aus Ebelsberg (12:0) und Rohr (5:0) wurden regelrecht abgeschossen und auch Bezirksligist Bewegung Steyr (2:1) musste sich geschlagen geben. "Wir wissen das einzuschätzen", versichert Kematens Sportlicher Leiter.

"Haben das Geld nicht abgeschafft!"

Ein hörbar wichtiges Anliegen ist es für Manuel Dietinger, Gerüchte aus dem Weg zu räumen: "Es wird in der Nachbarschaft viel über uns geredet. Ich möchte klarstellen, dass bei uns nicht das Geld abgeschafft wurde und wir keinen Übergönner an Land gezogen haben. Wir haben ein ganz normales Budget und zahlen keine horrenden Summen. Wir kratzen mit unseren Aufwandsentschädigungen nicht einmal ansatzweise an den gesetzlichen Grenzen. Wir gehen mit diesen Transfers überhaupt kein finanzielles Risiko ein und haben uns alles hart erarbeitet. Das Geld war für keinen Neuzugang das entscheidende Argument, um sich uns anzuschließen. Wir haben durch gute Arbeit und ein gutes Konzept überzeugt." Dieses Konzept soll ab 21. August Früchte und in höhere Sphären führen. Siebenter war man oft genug.

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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