Vier Tore und drei Ausschlüsse in Kirchdorf/Krems

altNach vier Siegen Serie hatt der ESV Intersport Wels am zwölften Spieltag der 2. Klasse Süd-Ost die große Chance, mit einem weiteren "Dreier" die Tabellenführung zu übernehmen. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Nikolaj Radlev im Auswärtsspiel gegen den ASKÖ Kirchdorf/Krems eigentlich nur eine Pflichtaufgabe zu erfüllen, ging doch das Tabellenschlusslicht in den bisherigen zehn Spielen neun Mal als Verlierer Platz. Doch die siegessicheren Welser ließen die nötige Einstellung vermissen und mussten das Match mit lediglich neun Feldspielern und einem enttäuschenden Unentschieden beenden.

Der Favorit hatte zwar von Beginn an mehr vom Spiel, gegen den tapfer kämpfenden Nachzügler fehlte allerdings der Nachdruck. Dennoch ging die Radlev-Elf durch ein Tor von Patrick Fuchsberger mit einer knappen Führung in die Kabine. Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Spielverlauf nur wenig. Nach rund einer Stunde dann aber die Wende, als nach einem Foul von Manuel Höhlhubner an Dominik Ortner, der wenig später ausgewechselt werden musste, der Welser Libero mit Rot vom Platz flog. "Das war nie und nimmer ein Platzverweis, Höhlhubner hat lupenrein den Ball gespielt", ist ESV-Sektionsleiter Franz Oberndorfer sauer.

Wenige Minuten später wurde das Gesicht des Welser Funktionärs noch länger, als Gästegoalie Peter Penzenstadler gegen einen Kirchdorfer Angreifer klären konnte, jedoch nicht nur den Ball, sondern auch die Beine des Gegenspieler erwischte, Schiedsrichter Barucic daraufhin Gelb zückte und auf Elmeter entschied. Danach war der Torwart nicht mehr zu halten, kritisierte die Entscheidung heftig und sah dafür Gelb-Rot. Beim Abgang des Welser Schlussmannes bekam eine Werbetafel den Zorn des Goalies zu spüren. Beim fälligen Strafstoß ließ Kirchdorfs Werner Diensthuber dem eingewechselten Ersatztorwart Filip Dramac keine Chance, 1:1.

Doch den neun verbliebenen Welsern gelang sieben Minuten später durch Can Keceli sogar der erneute Führungstreffer. Postwendend durfte aber wieder das Tabellenschlusslicht jubeln, erzielte der eingewechselte Patrick Novak das 2:2. In der Schlussphase drängte Kirchdorf mit zwei Mann mehr auf den Sieg, doch nachdem Torschütze Diensthuber mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war und Wilmut Schwarz den Matchball nicht nutzen konnte - alleine vor Torwart Dramac den Ball neben das Tor setzte - blieb es beim 2:2-Unentschieden.

Jürgen Lehner (Sektionsleiter ASKÖ Kirchdorf/Krems): "Wir haben uns eigentlich nicht viel ausgerechnet, wollten uns aber achtbar aus der Affäre ziehen. Doch die Welser sind sehr locker ins Spiel gegangen und waren ab dem ersten Ausschluss sehr undiszipliniert. Mit den aufgebrachten Spielern und Fans hatten wir dann alle Hände voll zu tun. Letztendlich ist aber nichts passiert, war unsere Freude über den überraschenden Punktgewinn riesengroß. Im Winter werden wir uns mit dem einen oder anderen Spieler verstärken, um im Frühjahr die Rote Laterne abgeben und in der nächsten Saison eine bessere Rolle spielen zu können."

Franz Oberndorfer (Sektionsleiter ESV Wels): "Die Spieler haben den Gegner auf die leichte Schulter genommen und gedacht, das Match mit einem Spaziergang gewinnen zu können. Und hätte das Spiel ein anderer Schiedsrichter geleitet, dann hätten wir - trotz der schwachen Leistung - auch drei Punkte mitgenommen. Nach den für uns unverständlichen Entscheidungen des Referees waren die Spieler aufgebracht, haben die  Kontrolle und den Faden verloren und hat deshalb die Mannschaft von Trainer Radlev bereits einiges zu hören bekommen. Ich bin aber  überzeugt, dass sich die Truppe am Sonntag im wichtigen Heimspiel gegen Mit-Konkurrent Molln ganz anders präsentieren wird."


Günter Schlenkrich

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