Grünburg: Wenn Fußball zur Nebensache wird...

Schlechtes Wetter und tiefer Boden begrüßten die Gästemannschaft der Union Grünburg-Steinbach bei ihrer Ankunft zum ersten Meisterschaftsspiel im Frühjahr der 2. Klasse Süd-Ost gegen die Union Wartberg/Krems. Zu diesen beiden negativen Dingen gesellte sich kurz vor Ende der Partie noch ein ganz schlimmer hinzu. Als Grünburgs Stürmer Michael Gunsch auf das Tor zulief und den Ball zur Mitte passte, wurde er vom herauslaufenden Torwart so unglücklich getroffen, dass er mit Schien- und Wadenbeinbruch noch am Abend operiert werden musste. Eine Szene, welche die Freude bei den Gästen, die ein 3:1 für die Gastgeber noch in ein 3:3 umwandelten, schnell erstarren ließ.

Hausherren spritziger und agiler
Zu Beginn der Partie nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und hatten mehr Spielanteile. Sie wirkten viel wacher als die Grünburger und auch der Ball rollte flüssiger in ihren Reihen. Vor allem mit Wartbergs wendigem Mittelstürmer Benson Hosseya hatte die Hintermannschaft der Gäste immer wieder ihre liebe Müh und Not. So waren es auch die Mannen von Trainer Dragoslav Sofilj, die nach einer Viertelstunde zum ersten Mal jubeln durften. Miran Gavric besorgte das 1:0. Auch nach dem Führungstreffer das gleiche Bild: Wartberg dominierte und Grünburg konnte nur durch vereinzelte, eher harmlose Angriffe auf sich aufmerksam machen. Dann die 28. Minute auf der Wartberger Sportanlage: Getümmel im Grünburger Strafraum, Gavric bekommt den Ball vor die Füße, überhebt Gästetorwart Radim Antl und Wartbergs Nummer zehn kann jubelnd zu seinem dritten Saisontor abdrehen.

Gäste werden wacher
Nach diesen beiden Gegentreffern kam nun auch Grünburg besser ins Spiel. Adrian Katzengruber, ein fixer Bestandteil der Grünburger Meistermannschaft von 2005, gab nach einer längeren Auszeit ein Comeback für seinen Verein. Nach guter Vorbereitung bekam er von Trainer Peter Öhlinger das Vertrauen und wurde als Abräumer vor der Abwehr aufgestellt. Grünburgs ,,6er‘‘ rechtfertigte seine Aufstellung und bot eine ansprechende Leistung. In Minute 31 schließlich ein Gästeangriff: Alexander Meier marschiert in den Strafraum und kommt nach einem Tackling zu Fall. Eine strittige Szene, doch Schiedsrichter Lackner zögert nicht lange und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Grünburgs neuer Kapitän Roman Frech legte sich den Ball auf und verwertet eiskalt zum 2:1.

Packender zweiter Durchgang
Äußerst spannend verlief dann der zweite Durchgang des Spiels, bei dem das Publikum auf seine Kosten kam. Es gab Chancen auf beiden Seiten, jedoch dauerte es eine Weile bis zum nächsten Treffer. In der 68. Minute drang ein Wartberg-Stürmer in den Strafraum ein und wurde vom Grünburger Libero Franz ,,Zappa‘‘ Kienauer gelegt - und abermals heulen im Kremstal in Elfmetersirenen auf. Der junge Abdullah Gündüz übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher. Nachdem die Wartberger kurze Zeit wie der sichere Sieger aussahen und Hosseya weitere zwei Topchancen ungenützt ließ, kam Grünburg noch einmal zurück und die Grün-Weißen offenbarten ihr großes Kämpferherz. Nach einem Angriff in der 78. Minute konnte Keeper Dominik Gruber nur kurz abwehren, der aufgerückte Katzengruber war beim Abpraller zur Stelle und verkürzte auf 3:2. Und auf einmal war Feuer im Spiel. Wartbergs Doppeltorschütze Gavric wurde durch ein Foul von Kienauer gestoppt. Nachdem der Schiedsrichter pfiff, sprang der Wartberger auf und verpasste dem Grünburger Libero einen Schlag ins Gesicht. Kienauer fiel zu Boden und Gavric wurde zu Recht vom gut pfeifenden Unparteiischen mit Rot unter die Dusche geschickt.

Nach Torjubel folgen unschöne Szenen
Nun witterte die Öhlinger-Truppe natürlich die Chance, einen Punkt in der Fremde zu ergattern. Wir schreiben die 86. Minute: Grünburgs Stürmer Michael Gunsch bekommt den Ball in den Lauf serviert und rast mit hohem Tempo Richtung Torwart. Als dieser aus seinem Gehäuse kommt spitzelt Gunsch den Ball nach Rechts zur Mitte und wird danach unschön gefoult. Grünburgs Topscorer Meier, der freistehend in der Mitte wartet, lässt sich diese Chance natürlich nicht entgehen und schiebt das runde Leder kaltschnäuzig zum 3:3 in die Maschen. Doch der ausbrechende Jubel verstummte schnell, als sich Gunsch nicht mehr vom Boden erhob und benommen liegen blieb. Schnell war klar, dass etwas Schlimmeres passiert sein musste. Nach kurzer Behandlung der Betreuer musste die Rettung alarmiert werden. Doch auch diese konnte den Stürmer nicht transportfähig machen, so musste der Notarzt anrücken und erst nach  etwas mehr als einer halben Stunde konnte man mit dem Verletzten in Richtung Krankenhaus starten. Dort bestätigte sich dann, dass der Offensivspieler einen Schien- und einen Wadenbeinbruch erlitt. Eine Aktion, die leider im Fußball immer wieder passiert, die jedoch Spieler und Zuseher schockiert. Auf diesem Wege gute Besserung an Michael Gunsch und alles erdenklich Gute auf seinem Weg zurück auf den grünen Rasen.


Peter Deutsch

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