Grünburg: "El Clasico" endet unentschieden

Rapid gegen Austria Wien, Schalke gegen Dortmund, HSV gegen St. Pauli, Boca Juniors gegen River Plate, Rangers gegen Celtic, Real Madrid gegen Barcelona. Allesamt Derbys, welche immer wieder den Weltfußball prägen. Aber auch die 2. Klasse Süd-Ost im oberösterreichischen Unterhaus hat ihr spezielles Aufeinandertreffen: Union Grünburg-Steinbach gegen SV Molln. Und am gestrigen Sonntag war es wieder soweit. Ein Derbywochenende, an dem das ganze Steyrtal jedesmal wie elektrisiert wirkt. Dieses Mal trennten sich die beiden Rivalen, welche nur zwölf Kilometer trennen, nach 90 Spielminuten durch zwei späte Treffer mit einem 1:1-Unentschieden.

Molln präsenter und im Pech
Vor rund 400 Zusehern im Grünburger Waldstadion wurde die Partie angepfiffen. Die Gäste-Elf von Trainer Hannes Klapf hatte von Beginn an mehr vom Spiel und drückte Grünburg tief in die eigene Hälfte. Vor allem bei Eckbällen brennte es im Grünburger Strafraum mehrmals lichterloh. Zudem hätte es nach 25 Minuten gut und gerne schon 2:0 für die Blau-Weißen aus Molln stehen können, doch bei zwei Lattenschüssen war Fortuna auf der Seite der Heim-Mannschaft. Dann fand auch die Truppe von Coach Peter Öhlinger etwas besser in die Partie. Nach einem Schuss von Alexander Maier, welcher von einem Feldspieler direkt auf der Linie geklärt wurde, reklamierten die Grünburger auf Tor, Schiedsrichter Aigner ließ allerdings weiterspielen. Bis zur Pause entwickelte sich ein flottes und spannendes Spiel, mit Toren konnte die Begegnung vorerst allerdings nicht dienen.

Torwart Antl bewahrt Grünburg vor Rückstand   
Unverändert kamen die beiden Mannschaften aus den Kabinen zurück. Und man merkte, dass die Mollner Mannschaft unbedingt den Sieg suchte und brauchte, um weiter im Rennen um den Aufstieg zu bleiben. Weiter rollten zahlreiche Angriffe auf das Tor der Hausherren. Die beste Chance vergab der Mollner Offensivakteur Michael Rebhandl, der ganz alleine vor dem Tor am bärenstarken Grünburger Schlussmann Radim Antl scheiterte. Mehrmals in dieser Phase konnte der Keeper die Mollner zur Verzweiflung bringen und damit seine beiden Patzer aus der Vorwoche wieder gut machen.

Schiedsrichterentscheidungen heizen das Derby an
Dann folgten turbulente Minuten auf der Grünburger Sportanlage. Ein schnell abgespielter Freistoß der Grünburger auf Helmut Schimpelsberger und dieser wird vom letzten Abwehrspieler der Mollner zu Fall gebracht. Die Pfeife ertönte, der Referee zückte zur Verwunderung allerdings nicht einmal die gelbe Karte. Heftige Proteste der heimischen und deren Fans folgten. In der 74. Spielminute schließlich ein Angriff der Mollner. Stürmer Matthias Rinner wird von Grünburgs Libero Franz Kienauer auf dem Weg zum Tor zu Fall gebracht - Schwalbe ja oder nein? Der Unparteiische entschied auf nein und schickte den Grünburger Abwehrchef ohne zu zögern unter die Dusche. Dann der aus dieser Situation folgende Freistoß: Gerald Kimbacher legte sich das Leder zurecht und donnerte es vollspann in die Maschen. Tosender Jubel natürlich auf Seiten der Gäste, Wut und Reklamationen bei den Grünburgern, die nun dezimiert versuchten den Ausgleich zu erzielen.

Später Ausgleich der Öhlinger-Elf
Viele Fans rechneten schon mit einem Sieg der Mollner, doch die 88. Minute warf noch einmal alles über den Haufen. Die Grünburger bekamen einen Freistoß an halblinker Position zugesprochen. Nachdem Alexander Meier kurz zuvor mit dem Kopf scheiterte, zeigte es ihm sein Kollege Adrian Katzengruber in dieser Situation wie man es richtig macht. Der Freistoß, getreten durch Thomas Teichmann, kam ideal zum langen Pfosten, dort schraubte sich Grünburgs Nummer vier eindrucksvoll in die Höhe und versenkte den Ball wuchtig im Netz. Tosender Jubel bei den Grünburgern, doch die Gäste aus Molln steckten noch nicht auf und kamen wenige Sekunden vor dem Abpfiff noch zu einer sehr guten Gelegenheit. Der junge Markus Kienbacher hätte seine ansprechende Leistung in der gesamten Partie mit einem Tor krönen können, scheiterte allerdings an Torwart Antl. Danach war die Partie vorbei, und alles in allem war das Unentschieden gerecht. Die Heimischen feierten danach noch ihren "Matchwinner" und „Herrn der Lüfte“, Adrian Katzengruber. Die Mollner sind mit den zwei verlorenen Punkten wahrscheinlich aus dem Titelrennen.  Doch nach dem Spiel war die große Rivalität wieder vergessen, saß man noch lange zusammen und analysierte bei dem ein oder anderen Bier das rassige Spiel.


Peter Deutsch

Foto: Thomas Gruber

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