ASKÖ Pinsdorf: "Auch der ÖFB muss sich der Realität stellen"

Die ASKÖ Pinsdorf absolvierte eine bärenstarke Hinrunde und überwinterte in der 2. Klasse Süd als Vierter nur vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Die Ilic-Elf wollte sich auch im Frühjahr von ihrer besten Seite zeigen, aufgrund der Corona-Pandemie und des Abbruches der Saison muss die ASKÖ aber zurück an den Start. Sportchef Martin Sturm nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Sturm, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Ich persönlich kann den ÖFB-Beschluss nachvollziehen und habe damit kein Problem. Natürlich ist es für die Herbstmeister bzw. Aufstiegsaspiranten bitter, aber in dieser Situation gibt es keine für alle Vereine faire Entscheidung. Auch wenn viele Funktionäre und Trainer das Mitnehmen der Punkte in die nächste Saison wünschen, kann ich mich damit nicht wirklich anfreunden". 

Haben Sie das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Auch den Verband hat diese Situation unvorbereitet getroffen. Dennoch glaube ich, dass der Kommunikationsfluss passt und kann demnach nicht klagen". 

Sind Sie der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"In jedem Fall. Alle Menschen müssen sich der außergewöhnlichen Situation anpassen, demzufolge muss sich auch der ÖFB der Realität stellen". 

Wann glauben Sie, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Ich hoffe, dass der Trainingsbetrieb zeitnah wieder aufgenommen werden darf. Die gesetzten Maßnahmen waren notwendig, jetzt ist es aber an der Zeit, wieder zur Normalität zurückzukehren. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass die nächste Saison im Herbst starten wird". 

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Diese Frage ist schwer zu beantworten, da keiner weiß, wie sich die Situation kurz- und mittelfristig entwickeln wird. Leicht wird es aber in keinem Fall. Jene Vereine, die entsprechend investieren und vorwiegend mit auswärtigen Spielern agieren, werden Probleme bekommen. Klubs hingegen, die nachhaltige Nachwuchsarbeit betreiben, haben in dieser Krise bzw. danach einen Vorteil".  

Wie ist die aktuelle Situation in Ihrem Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Coach Ilic hat die Spieler mit einem Heim-Programm versorgt. Die Kaderplanung ist vorsichtig angelaufen, großartige Veränderungen sind aber nicht zu erwarten".

 

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