11 Tore, 3 Elfmeter, 2 Ausschlüsse - was für ein Spiel in St. Georgen/Gusen

Neben dem Derby zwischen Lembach und Putzleinsdorf war dieses Duell das Topspiel der sechsten Runde der Bezirksliga Nord - powered by Intersport Pötscher. Immerhin war mit dem TSV Ottensheim der Tabellendritte zu Gast bei der TSV St. Georgen an der Gusen. Die etwas mehr als 200 Zuseher im St. Georgener Aktivpark sollten nicht enttäuscht werden, gab es in dieser Partie ein Highlight nach dem anderen zu sehen. Vor allem in Ottensheim wird man über diese Auswärtsfahrt noch lange reden. Immerhin musste die Mannschaft von Trainer Gerhard Mittermayr zwei Ausschlüsse hinnehmen und rettete letztendlich trotzdem noch ein 6:5 über die Zeit.

 

 

Klare Führung für Ottensheim zur Pause

Eine lange Anlaufzeit brauchte diese Partie nicht. Keine Zehn Minuten waren gespielt und schon war der Torreigen eröffnet. Eine schöne Kombination der Ottensheimer schloss Michael Birngruber zur 0:1-Gästeführung ab. Wiederum nur zehn Minuten später zappelte der Ball zum zweiten Mal im Gehäuse von St. Goergen-Torhüter Stefan Stichlberger. Dieses Mal war es Daniel Steinbeiss der den Ottensheimer Angriff abschloss. In Minute 25 wurde es zum ersten Mal etwas hektisch an diesem Abend. Severin Holzner trennte seinen Gegenspieler im Strafraum mit einem harten einsteigen vom Ball und zur Verwunderung vieler gab es Strafstoß für St. Georgen/G. und die gelbe Karte für Holzner, die nicht ohne folgen bleiben sollte. Jozsef Rompos war das egal, denn er nützte die Chance und verkürzte per Elfer auf 1:2. Nachdem kurz darauf die Ottensheimer eine Riesenchance liegen ließen kam es auch im St. Georgener Strafraum zu einer ähnlichen Situation und wieder entschied Schiri Mag. (FH) Marco Ratzenböck auf Elfmeter. Klaus Eidenberger nutzte die Möglichkeit und stellte den alten Abstand wieder her. Doch das war noch längst nicht alles vor der Pause, denn nur drei Minuten nach dem 1:3 gab es für die Gäste eine weiter bittere Pille zu schlucken. Der beim Elfmeter verwarnte Severin Holzner wusste sich nur mehr mit einem Foul zu helfen und musste dafür vorzeitig unter die Dusche. Dem Offensivdrang von Ottensheim schadete dieser Platzverweis allerdings wenig und so war es wieder nur kurze Zeit später Florian Leibetseder der den nächsten schönen Angfriff der Gäste zum 1:4-Pausenstand abschloss. Auch auf der anderen Seite gab es noch die Möglichkeit einen Treffer nachzulegen, doch Cem Aygün scheiterte bei seiner Möglichkeit kurz vor der Pause.

 

Gäste ab Minute 65 nur noch zu neunt - heiße Schlussphase

Nach dem Seitenwechsel verlief die Partie in den ersten 15 Minuten etwas ruhiger, ehe es wieder Schlag auf Schlag ging. Gut eine Stunde war gespielt und die Gastgeber hatten bei einem Lattenschuss nach einer Ecke Pech. Praktisch im Gegenzug holten die Gäste einen Freistoß aus gefährlicher Distanz heraus. Michael Prötsch legte sich den Ball zurecht und zirkelte den Ball zum 1:5 in die Maschen. Die St. Georgener zeigten jedoch Moral und gaben sich nicht geschlagen, denn nur eine Minute später legte Ottensheim-Kapitän Klaus Eidenberger seinen Gegenspieler im Straufraum und es gab wieder Elfmeter, dieses Mal ein absolut korrekter Pfiff, doch dass Eidenberger zusätzlich mit Rot vom Platz musste war auch für die St. Georgener nicht ganz nachzuvollziehen. So mussten die Gäste nur noch mit neun Mann auf dem Platz auskommen. Den fälligen Elfmeter verwertete Cem Aygün zum 2:5 und mit zwei Spielern mehr auf dem Platz keimte noch einmal Hoffnung auf. Als Martin Wegmaier eine viertel Stunde vor Schluss auch noch das 3:5 besorgte war das Spiel endgültig wieder mit Hochspannung geladen. Die Gäste zeigten sich aber auf keinen Fall gewillt dieses Spiel noch aus der Hand zu nehmen und kamen mit der zweiten oder dritten Luft auch noch gefährlich nach vorne. So war es in der 80. Minute Christoph Wiener der eine herrliche Aktion über mehrere Stationen abschloss und den Drei Tore vorsprung wieder herstellte. Auch nach diesem Tor gaben sich die Gastgeber noch nicht auf und schließlich zeigte der Schiedsrichter 7 Minuten Nachspielzeit an, wo die Riepl-Elf noch einmal alles versuchte und es wurde tatsächlich noch einmal spannend. In Minute 91 erzielte Cem Aygün mit einem herrlichen Halbvolley das 4:6, ehe er in der 96. Spielminute mit seinem dritten Treffer an diesem Abend auch noch das 5:6 besorgte. Zu mehr reichte es für die Gastgeber allerdings nicht mehr, denn nur wenig später Pfiff Schiedsrichter Ratzenböck das Spiel ab und beendete so ein denkwürdiges Bezirksliga-Spiel.

 

Günter Brandstette, Sektionsleiter TSV St. Georgen an der Gusen:

"So ein Spiel erlebt man natürlich nicht oft. Am Ende hat sich Ottensheim aber verdient durchgesetzt, denn auch trotz der vielen Tore hatten die Gäste auch noch einige gute Chancen auf weitere Torerfolge. Dass es so viele Volltreffer zu sehen gab war sicher auch etwas der Unterstützung vom Schiedsrichter zu verdanken. Meiner Meinung waren die beiden Elfmeter in der ersten Halbzeit nicht zu pfeiffen und auch der Ausschluss für die Ottensheimer in der zweiten Spielhälfte war wohl etwas zu hart. Dadurch wurde natürlich auch das Publikum aufgeheizt und es wurde sehr hektisch. Hätte das Spiel am Ende noch 10 Minuten länger gedauert hätten wir aber wohl auch noch den Ausgleich geschafft. Leider war dann aber Schluss."

 

Gerhard Mittermayr, Trainer TSV Ottensheim:

"So ein Spiel habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Nach einem Grippevirus in der Mannschaft mussten wir den Ausfall von drei Topspielern hinnehmen und dann fährst du auch noch zu einem Top-Gegner der zudem sehr gut gespielt hat. Was meine Jungs aber an diesem Abend geleistet haben ist ein Wahnsinn. Wir haben nicht nur eine zweite sondern auch eine dritte Luft bekommen und davor muss ich nicht einmal, sondern sieben Mal den Hut ziehen. Das Spiel war nichts für schwache Nerven und trotz der langen Unterzahl das Spiel zu gewinnen war außergewöhnlich. Die Spieler hatten es sich verdient bis in die Morgenstunden diesen Erfolg zu feiern. Wer dieses Match gesehen hat wird noch lange darüber sprechen, da bin ich mir sicher."

 

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